Sturm627

In den Stanley Cup Playoffs 2022 gab es eine Vielzahl bemerkenswerter Begebenheiten. NHL.com/de hat die zehn besten Storylines ausgewählt.

Sturm macht aus einem Quartett ein Quintett
Nico Sturm hat dafür gesorgt, dass aus dem Quartett der deutschen Stanley Cup Champions ein Quintett geworden ist. Der Augsburger ist der erste Spieler aus Deutschland seit vier Jahren, der den begehrten Silberpokal in die Höhe stemmte. Der Angreifer der Colorado Avalanche absolvierte 13 Einsätze in den Playoffs und lieferte zwei Assists. Die vier Spieler aus Deutschland, die vor Sturm in der NHL den Titel gewannen, waren Uwe Krupp (1996 mit Colorado und 2002 mit den Detroit Red Wings), Dennis Seidenberg (2011 mit den Boston Bruins), Tom Kühnhackl (2016 und 2017 mit den Pittsburgh Penguins) und Philipp Grubauer (2018 mit den Washington Capitals).
Draisaitl sichert sich weitere Einträge ins Rekordbuch
Leon Draisaitl tat alles in seiner Macht stehende, um den Edmonton Oilers positive Playoff-Erlebnisse zu bescheren und begab sich dazu auf Rekordjagd. In fünf Spielen hintereinander verbuchte er mindestens drei Scorerpunkte. Das war vor ihm noch keinem NHL-Spieler in einer Postseason gelungen. Die bisherige Bestmarke stand bei drei Begegnungen mit wenigstens drei Zählern. Alles in allem brachte es der Kölner auf 32 Punkte (sieben Tore, 25 Assists) in 16 Auftritten. Damit verbesserte er den von ihm 2017 aufgestellten deutschen Playoff-Rekord in der NHL um sage und schreibe 16 Punkte.
Video: EDM@LAK, Sp3: Draisaitls 1:0 auf Vorlage von McDavid
McDavid legt unglaublichen Postseason-Start hin
Neben Draisaitl glänzte bei den Oilers wie gewohnt Connor McDavid als Scorer. Er punktete in zwölf Spielen mehrfach, davon in neun seiner ersten zehn Auftritte während der diesjährigen Playoffs. Einen solch fulminanten Start hatte in eine Endrunde hatte zuvor in der NHL-Historie noch keiner hingelegt. Insgesamt 33 Punkte (zehn Tore, 23 Assists) waren am Ende für Edmonton Kapitän verzeichnet.
Niederreiter bringt es am weitesten von den Schweizern
Zwei der drei Schweizer Akteure, die dieses Jahr in den Playoffs vertreten waren, mussten sich bereits nach der ersten Runde verabschieden. Roman Josi verlor mit den Nashville Predators mit 0:4 in der Gesamtabrechnung gegen den späteren Champion Colorado Avalanche. Ein wenig spannender machten es die Minnesota Wild mit Kevin Fiala gegen die St. Louis Blues. Nach einer 2:1-Serienführung ging ihnen jedoch die Luft aus. Es folgten drei Niederlagen, womit die Playoffs vorbei waren. Am weitesten von den drei Eidgenossen brachte es Nino Niederreiter. Er erreichte mit den Carolina Hurricanes nach einem Erfolg gegen die Boston Bruins in sieben Spielen die zweite Runde. Dort zog die Vertretung aus Raleigh nach einem 3:4 gegen die New York Rangers den Kürzeren. Fünf Punkte (vier Tore, ein Assist) aus 14 Spielen lautete die Scorerbilanz von Niederreiter in der Postseason.
Video: CAR@NYR, Sp3: Niederreiter trifft zum Anschluss
Lightning nach elf Seriensiegen am Stück gestoppt
Viel hat nicht gefehlt zum Meisterschaftshattrick der Tampa Bay Lightning. Nach elf gewonnenen Playoff-Serien seit 2020 ohne Unterbrechung mussten sie sich erst im Stanley Cup Finale den Avalanche beugen. Die Erfolgsspanne bedeutet den dritten Rang in den Annalen der Liga. Besser schnitten nur die New York Islanders mit 19 Seriensiegen am Stück (1980 bis 1984) und die Montreal Canadiens mit 13 (1976-1980) nacheinander gewonnenen Serien ab. Die Islanders waren auch der bislang letzte Klub mit mindestens drei Triumphen im Stanley Cup in Folge.
Maple Leafs und Matthews erleben weitere Enttäuschung
Eine bittere Enttäuschung erlebten zum wiederholten Male die Toronto Maple Leafs. Der als heißer Favorit gehandelte Traditionsklub strauchelte erneut in der Auftaktrunde. Entsprechend schlecht war die Stimmung bei Angreifer Auston Matthews nach der Niederlage in Spiel 7 gegen die Lightning. "Wenn eine Saison so endet, gehen einem natürlich viele Fragen durch den Kopf. Wir haben alles gegeben. Deswegen tut das alles noch weh", sagte er. Zuletzt standen die Maple Leafs 2004 in Runde zwei der Playoffs.
Blueliner der Avalanche sammeln eifrig Punkte
Die Blueliner der Avalanche machten eine Menge Dampf im Spiel nach vorne und trugen dadurch entscheidend zum Titelgewinn bei. Sie sammelten 69 Punkte. Eine größere Ausbeute hatte nur das Defensivcorps der Oilers bei der Meisterschaft 1985 vorzuweisen (77). Allein 29 Punkte gingen auf das Konto von Colorados Verteidiger Cale Makar, der für seine herausragenden Vorstellungen zum Playoff-MVP gewählt und mit der Conn Smythe Trophy ausgezeichnet wurde. Er tritt damit in die Fußstapfen der NHL-Legende Bobby Orr, der 1970 der bis dato letzte Verteidiger im Alter von 23 Jahren oder jünger war, der diese Trophäe erhalten hatte. Makar feiert am 30. Oktober seinen 24. Geburtstag.
Video: COL@TBL, Sp6: Cale Makar gewinnt Conn Smythe Trophy
Teams suchen ihr Heil in der Offensive
Überhaupt suchten die 16 Playoff-Vertreter in diesem Jahr ihr Heil in der Offensive. 562 Tore fielen in den 89 Partien zwischen dem 2. Mai und 26. Juni. Das waren die fünftmeisten aller Zeiten in den Playoffs, wenn diese aus maximal vier Runden bestanden. Erfolgreichste Torschützen waren diesmal Nathan MacKinnon von den Avalanche und Evander Kane von den Oilers, die beide 13-mal ins Schwarze trafen. Auf den dritten Rang in der Torjägerwertung landete Gabriel Landeskog mit elf Treffern.
Stelldichein der First-Overall-Picks im Conference Finale
Die Conference-Finalserien im Osten und Westen wurden in diesem Jahr zum großen Stelldichein von First-Overall-Picks der jüngeren Vergangenheit. Sechs Spieler, deren Namen bei einem NHL Draft an erster Stelle erklang, standen auf dem Eis. Es handelte sich um Alexis Lafrenière bei den New York Rangers (2019), Steven Stamkos bei den Lightning (2008), Connor McDavid (2015) und Ryan Nugent-Hopkins (2011) bei den Oilers sowie MacKinnon (2013) und Erik Johnson (2006) bei den Avalanche.
Viele Mannschaften beeindrucken durch Comeback-Qualitäten
In 37 der 89 Playoff-Spiele machte der spätere Sieger einen zwischenzeitlichen Rückstand wett. Das entsprach einer Quote von 42 Prozent aller Partien. Nur in drei Postseason seit der Jahrtausendwende war der Comeback-Prozentsatz höher. 2010 betrug er 47 Prozent (89 Spiele), 2006 lag er ebenfalls bei 47 Prozent (83 Spiele) und 2009 bei 43 Prozent (87 Spiele).
Ähnliches *[Die zehn eindrucksvollsten Momente der Stanley Cup Playoffs 2022*]