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An jedem Tag zwischen dem 2. Dezember und dem 1. Januar veröffentlicht NHL.com/de den Wunschzettel eines der 31 NHL-Teams im Hinblick auf die kommende Saison. Was ist nötig, damit die kommende Spielzeit für den jeweiligen Klub möglichst erfolgreich verläuft?

Heute die Wünsche der Edmonton Oilers.
Wer mit Connor McDavid den aktuell wohl besten Spieler auf dem Planeten und mit Leon Draisaitl den Gewinner der Art Ross Trophy als bester Scorer und der Hart Trophy als wertvollster Spieler im Kader hat, der strebt natürlich den Gewinn des Stanley Cups an. Doch davon waren die Oilers in den vergangenen Jahren noch recht weit entfernt. In der abgelaufenen Saison gab es in der Postseason eine 1:3-Niederlage gegen die Chicago Blackhawks.
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Sowohl das Überzahl- als auch das Unterzahlspiel waren in der regulären Saison erste Sahne. Doch das alleine reichte den Oilers nicht. Probleme hatten sie beim Spiel Fünf gegen Fünf. Mit den Neuzugängen Kyle Turris, Jesse Puljujarvi, Tyson Barrie und Dominik Kahun soll das besser werden. Entsprechend gestalten sich auch die Wünsche in Edmonton.
Das steht bei den Edmonton Oilers noch auf dem Wunschzettel…
Das Ausscheiden gegen Chicago ist abgehakt
Das tat schon weh: Im eigenen Stadion mussten die Edmonton Oilers in der Qualifikationsrunde sang- und klanglos die Segel streichen, weil sie zwar in der Offensive gewohnt gefährlich waren, allerdings sich in der Abwehr auch anfällig zeigten. Zudem waren die Keeper Mike Smith und Mikko Koskinen nicht gerade in Topform. Wenn die kommende Saison erfolgreicher verlaufen soll, muss dieses Erlebnis mental verarbeitet werden. Die Spieler müssen sich darüber klar werden, dass es jetzt wieder bei Null losgeht. Die Vergangenheit zählt nicht mehr. Draisaitl, McDavid und Co. müssen begreifen, dass sie eine Chance haben, dieses schlechte Abschneiden vergessen zu machen.
Koskinen wird die Nummer eins im Tor
Die größte Baustelle hatten die Oilers in den vergangenen Jahren im Tor. Von Mike Smith hatten sich die Verantwortlichen in Edmonton versprochen, dass er diese Lücke schließen würde. Doch seit der Runde 2012/13 hatte Smith keinen Gegentorschnitt unter 2,5 pro Partie mehr. Das setzte sich auch in Edmonton fort. Mit 38 Jahren ist Smith auf der Zielgeraden seiner Karriere. Sein Vertrag endet nach der Saison 20/21.
Die Lösung: Mikko Koskinen muss sich als Nummer eins etablieren. Der Finne geht in seine dritte Saison bei den Oilers. Überragend sind seine Statistiken - anders als in der KHL bei SKA St. Petersburg - bislang noch nicht. Der 32-Jährige ist ein guter Torhüter. Doch jetzt muss er zum einen Smith nachhaltig verdrängen und zum anderen zeigen, dass er es drauf hat, die Mannschaft tief in die Playoffs zu führen und dort auch ein sicherer Rückhalt sein kann. In der KHL hat er gezeigt, dass er ein Team zum Titel führen kann - zweimal gewann er mit St. Petersburg den Gagarin Cup. Jetzt muss Koskinen, der 2009 beim Draft in der ersten Runde von den New York Islanders an 31. Stelle gezogen wurde, dieses Leistungsvermögen auch in der NHL abrufen.

EDM@DAL: Koskinen mit ein paar Saves gegen Stars

Die Neuen entlasten Draisaitl und McDavid
Was Connor McDavid und Leon Draisaitl aufs Eis zaubern, ist phänomenal. Die beiden bilden das derzeit gefährlichste Sturmduo der NHL. Draisaitl hatte vergangene Saison 110 Scorerpunkte (43 Tore) in 71 Spielen, McDavid 97 Punkte (34 Tore) in 64 Spielen. Doch dahinter wird es sehr dünn. Ryan Nugent-Hopkins war mit 61 Punkten (22 Tore) in 65 Partien auf Platz drei der internen Scorerwertung. Ansonsten schaffte kein Stürmer mehr als 40 Scorerpunkte.
Entlastung im Angriff kann von Kyle Turris und Dominik Kahun kommen. Turris soll vor allem auf der Centerposition hinter dem dynamischen Duo für mehr Tiefe im Kader sorgen. Zuletzt reichte es bei den Nashville Predators allerdings nur zu 31 Scorerpunkten (neun Tore) in 62 Spielen. Die Oilers werden auf Kyle Turris hoffen, den sie unter Vertrag genommen haben. Er schoss für die Ottawa Senators dreimal mehr als 20 Tore in einer Saison.
Auch Dominik Kahun wird einiges zugetraut. Der deutsche Nationalspieler könnte sogar an der Seite von Draisaitl für Furore sorgen. Der 25-Jährige hat sowohl in Chicago als auch in Pittsburgh und Buffalo gezeigt, dass er gutes NHL-Niveau mitbringt.

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Puljujarvi passt diesmal wirklich zu den Oilers
Mehr Entlastung im Sturm - das erhofft man sich in Edmonton auch von Jesse Puljujarvi. Für den Finnen ist es der zweite Anlauf bei den Oilers. 2016 drafteten die Oilers den Finnen in der ersten Runde an vierter Stelle. Doch glücklich wurde er in Alberta nicht und ging nach der Saison 18/19 wieder zurück nach Finnland. Doch jetzt tragen ein neuer Trainer und ein neuer General Manager in Edmonton die Verantwortung. Und Puljujarvi scheint auf einmal wieder Lust auf die NHL und auf die Oilers zu haben. Seine Bestleistung liegt bei zwölf Treffern in 65 Spielen aus der Saison 17/18. In den kommenden beiden Spielzeiten - dafür hat er sich vertraglich an die Oilers gebunden - muss er allerdings, gemessen an den hohen Erwartungen, jeweils deutlich mehr als ein Dutzend Treffer markieren, wenn er in der NHL eine Zukunft haben will.

EDM@ANA: Puljujarvis toller Rückhandtreffer

Die Special Teams bleiben überragend
Bestes Powerplay (Erfolgsquote 29,4 Prozent) und zweitbestes Unterzahlspiel (84,4 Prozent) - an den Special Teams der Oilers lag es nicht, dass es in der vergangenen Saison nicht recht geklappt hat. An diese Leistung müssen die Oilers anknüpfen.
Barrie übernimmt die Rolle von Klefbom
Schulterprobleme - mit Oscar Klefbom, mit über 25 Minuten Eiszeit der Spitzenreiter im Team - sollten die Oilers in der kommenden Spielzeit nicht rechnen. Tun sie offenbar auch nicht. Stattdessen verpflichteten sie Tyson Barrie, der in der vergangenen Saison für die Toronto Maple Leafs aufs Eis ging. Dort kam Barrie zwar "nur" auf knapp 22 Minuten Eiszeit, doch wie Klefbom kann auch er ein Powerplay von der blauen Linie lenken. Und das wird er in Edmonton tun - wie er es schon in Colorado und Toronto gemacht hat.