German Marc-Andre Fleury Breakdown Primary

Ab dem 1. August nimmt NHL.com/de mit seiner 31 in 31 Serie jedes Team genauer unter die Lupe. Von den wichtigsten Geschehnissen und Spielern bis hin zu Stärken und Schwächen, bieten wir eine umfassende Bestandsaufnahme der Klubs in der Liga.

In dieser Ausgabe geht es um die Vegas Golden Knights.
Hätte der Weg der Vegas Golden Knights erneut in das Stanley-Cup-Finale geführt? Eine Frage die sich nach dem bitteren Aus in der 1. Runde der Stanley Cup Playoffs 2019 gegen die San Jose Sharks nicht mehr beantworten lässt.
In der Serie lagen die Knights bereits mit 3:1 in Führung, schafften es aber nicht, den Deckel drauf zu machen. Auch nicht beim "Wunder von San Jose" in Spiel 7, wo die Gäste aus Nevada zehn Minuten vor dem Ende schon mit 3:0 vorne lagen und wie der sichere Sieger aussahen. Ein total verrücken Spiel aber entschieden schlussendlich die Sharks mit 5:4 n.V. für sich. Vegas war ausgeschieden - Stürmer Max Pacioretty sprach hinterher von einem "stechenden Schmerz". Diesen hoffen die Golden Knights über den Sommer überwunden zu haben.

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Schlüsselspieler
Mit Pacioretty, Paul Stastny und Mark Stone sowie mit Jonathan Marchessault, William Karlsson und Reilly Smith verfügt Vegas über zwei der besten Sturmreihen in der NHL, die mit jeder Menge Firepower aufwartet. In der Tiefe überzeugen die Golden Knights mit physisch starken Akteuren wie Alex Tuch, Cody Eakin, Ryan Reaves, Tomas Nosek und William Carrier. Die Verteidiger-Corps sind ausgeglichen besetzt. Hervorzuheben ist Shea Theodore, der sich zu einem zuverlässigen Punktesammler entwickelte und im Alter von 24 Jahren noch weiteres Steigerungspotenzial hat.
Stärken
Der absolute Schlüsselspieler in der Wüste Nevadas ist und bleibt Marc-Andre Fleury. Der Publikumsliebling zählt zu den besten Goalies der Liga und kann Spiele im Alleingang entscheiden. Schon in Vegas' Debütsaison brachte der 34-Jährige die gegnerischen Angreifer mit 92,7 Prozent Fangquote (sowohl in der Haupt- als auch in der Endrunde) zur Verzweiflung. Im Folgejahr konnte Fleury mit 91,3 Prozent in der regulären Saison sowie 90,9 Prozent in den Playoffs glänzen. Kein Wunder also, dass der Torwart mit einem Jahressalär von sieben Millionen US-Dollar zu den drei Spitzenverdienern bei den Golden Knights zählt. Auch Pacioretty steht mit sieben Millionen auf der Gehaltsliste, nur Stone kassiert mit 9,5 Millionen Jahresgage mehr. Die ersten beiden Sturmreihen sowie Fleury nehmen mit 45,9 Millionen bereits 56,3 Prozent des gesamten Gehaltsspielraums ein.

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Entwicklungspotenzial
Die große Stärke könnte gleichzeitig aber auch eine Schwäche sein: Der hochkarätige Sturm sowie Fleury "fressen" jede Menge Gehaltsspielraum auf. Entsprechend fehlt es in Las Vegas an Cap Space. Ein Umstand, der nicht nur Nachkäufe während der neuen Saison erschweren könnte, sondern schon jetzt keine namhaften Neuzugänge zuließ. Vielmehr mussten teils prominente Spieler gehen: Mit Verteidiger Colin Miller sowie den Stürmern Erik Haula, Pierre-Edouard Bellemare, Ryan Carpenter, Daniel Carr und Nikita Gusev ging eine Menge Kader-Tiefe verloren. Der Verlust soll nun vor allem intern aufgefangen werden.
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Sie könnten nachrücken
Vor allem im Angriff nämlich haben die Golden Knights noch jede Menge Talente in der Hinterhand: Tuch (23), Carrier (24) und Nosek (26) wurden bereits in der Vorsaison regelmäßig in der NHL eingesetzt. Mit Cody Glass (20), Valentin Zykov (24) und Jonas Rondbjerg hoffen weitere Talente auf den Durchbruch. In der Abwehr ist Nicholas Hague (20) ein vielversprechender Mann und könnte Druck auf die arrivierten Defensivspieler machen. Weitere Juwelen könnten bald folgen: Vegas hält in den nächsten drei Jahren drei Erstrunden-, sechs Zweitrunden sowie drei Drittrunden-Draftpicks.
Playoff-Chancen
Auch in ihrer dritten Saison sind die Golden Knights wieder ein Playoff-Team und sollten die Endrunden-Qualifikation zum dritten Mal in Folge schaffen. Die Philosophie von Trainer Gerard Gallant ist längst verinnerlicht, dazu hat Vegas auch das entsprechende Personal, um diese auf dem Eis umsetzen zu können. Mit Fleury zwischen den Pfosten sowie zwei durchschlagskräftigen Sturmreihen könnte die jüngste NHL-Franchise erneut für Furore sorgen und ist auch dank der Kader-Tiefe zum Kreis der Titel-Kandidaten zu zählen.