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Wie sich die Zeiten ändern: Im Vorjahr waren die New York Islanders mit 296 Gegentoren nach der Hauptrunde noch die Schießbude der NHL schlechthin. In dieser Saison dagegen scheint ihr Gehäuse dank der überragenden Darbietungen ihrer beiden Torhüter Thomas Greiss und Robin Lehner regelrecht vernagelt zu sein. In 53 Begegnungen musste das Tandem lediglich 129 Mal hinter sich greifen. Kein anderes Team der Liga kassierte weniger Treffer als die Islanders. Durch den 2:1-Auswärtssieg nach Penaltyschießen gegen die New Jersey Devils am Donnerstag verteidigten sie zudem die Tabellenführung in der Metropolitan Division.

Im Duell gegen den Rivalen aus Newark lief Greiss mit 30 Paraden in der regulären Spielzeit und der Verlängerung erneut zu Hochform auf. Nur gegen den Handgelenkschuss von Kevin Rooney im ersten Drittel war er machtlos. Zuvor hatte der Füssener seinen Kasten 152:20 Minuten am Stück sauber gehalten. Bei seinen jüngsten vier Starts feierte er drei Siege und zwei Shutouts. Seine Fangquote in dieser Spanne betrug 98,5 Prozent, der Gegentorschnitt lag bei sensationellen 0,48 pro Spiel. Insgesamt entschärfte er 128 von 130 Schüssen in den vier Begegnungen.
Den Sieg gegen New Jersey sah Greiss als verdient an. "Sie haben zwar häufig geschossen, sich aber kaum zwingende Torchancen erspielt", analysierte er die Offensivleistung der Devils. "Wir haben hart gekämpft und die Rebounds aus dem Weg geräumt. Es war wirklich ein gutes Spiel von uns", fügte er hinzu.
In der Entscheidungsfindung durch die Penaltys ließ sich der Islanders-Schlussmann kein einziges Mal überlisten. Die beiden letzten Versuche von Drew Stafford und Jesper Bratt wehrte er souverän ab, nachdem vorher Kyle Palmieri und Nico Hischier verzogen hatten. Josh Bailey band schließlich im vierten Durchgang den Sack für die Gäste aus Long Island zu.

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"Im Shootout denke ich grundsätzlich nur von Versuch zu Versuch und gebe einfach mein Bestes", beschreibt Greiss sein Erfolgsrezept. "Natürlich hilft es, wenn man die Vorlieben der Schützen kennt. Aber sich nur darauf zu verlassen, wäre gefährlich. Wenn sie auf einmal eine andere Variante wählen, kommt man in Schwierigkeiten."
Matchwinner Bailey verwies nach der Partie gegen die Devils auf den enormen Anteil, den Greiss und Lehner am Erfolg der Islanders besitzen. "Beide ermöglichen es uns, jedes Spiel zu gewinnen. Es verleiht dir als Spieler schon vor dem ersten Puckwurf eine Menge Sicherheit, wenn du weißt, dass du dich auf deinen Torhüter verlassen kannst. Das war heute nicht anders. Greiss war zur Stelle, als wir ihn am meisten brauchten. Er hat in etlichen Situationen hervorragend pariert und ist daher auf jeden Fall der First Star für uns", sagte der Angreifer.

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Islanders-Trainer Barry Trotz äußerte sich in ähnlicher Weise. "Die Torwartleistungen sind großartig gewesen. Da braucht man sich nur die Spiele in letzter Zeit ansehen", betonte er. Froh ist der Coach, dass ihm gleich zwei Keeper von besonderer Güteklasse zur Verfügung stehen. "Wir brauchen auch beide. Das hat sich im Verlauf der Saison gezeigt. Thomas hat stark angefangen. Dann hatte er zwischendurch eine schwächere Phase, in der Robin die Position eine Weile eingenommen hat. Anschließend lief es umgekehrt. Im Moment spielen beide auf einem konstant hohen Level", so Trotz.
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Das Match im Prudential Center war das letzte von vier Aufeinandertreffen zwischen den Islanders und den Devils in dieser Saison. Nach den drei vorangegangenen Siegen machte die Vertretung aus New York nun den Sweep perfekt. Dreimal stand Greiss zwischen den Pfosten, einmal hütete Lehner das Tor. Insgesamt sind für den Deutschen 28 Einsätze in der laufenden Hauptrunde verzeichnet. Sein schwedischer Teamkollege hat 29 Spiele vorzuweisen.
In den nächsten Tagen erwartet die Islanders ein prall gefüllter Terminkalender. Am Wochenende stehen zunächst zwei Heimspiele im Barclays Center auf dem Spielplan. Gegner am Samstag sind die Colorado Avalanche, am Sonntag geht es gegen die Minnesota Wild. Im Anschluss folgen die zwei Auswärtsaufgaben bei den Buffalo Sabres am Dienstag und den Columbus Blue Jackets am Donnerstag.