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Die San Jose Sharks waren mit dem 2:4 in Spiel 2 gegen die St. Louis Blues alles andere als zufrieden. Die Nord-Kalifornier gingen damit offen um, übten scharfe Selbstkritik und wollen in Spiel 3 in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (2 Uhr MESZ) wieder ein anderes Gesicht zeigen.

"In jeder Serie haben wir ein großartiges erstes Spiel abgeliefert und sind dann im zweiten ins Straucheln gekommen. Noch ist alles gut, aber wir müssen uns steigern - so können wir nicht spielen", analysierte Mittelstürmer Tomas Hertl.
"Meiner Meinung nach waren wir nicht einmal in der Nähe von dem, was wir eigentlich können", zeigte sich auch Center Logan Couture selbstkritisch. "Wir haben unser Können nicht abgerufen, sind nicht an unser Leistungsmaximum gekommen."

STL@SJS, Sp2: Couture mit zweitem Tor zum Meilenstein

Wirklich überzeugend trat einzig Couture selbst auf. Ihm gelang ein Unterzahl-Treffer und kurz darauf dann auch der Doppelpack. "Er trägt diese Mannschaft schon seit langer Zeit. Wir müssen ihm dabei helfen und unseren Beitrag leisten", lobte mit Joe Thornton ein weiterer Führungsspieler. "Wir hätten mehr Spieler wie ihn gebraucht", betonte auch Trainer Peter DeBoer, der damit das Hauptproblem der Sharks auf den Punkt brachte: San Jose hatte zu viele Passagiere, also zu viele Mitläufer.
"Es ist schwer, in den Playoffs Spiele zu gewinnen, wenn nicht jeder funktioniert. Wir haben nicht von jedem vollen Einsatz bekommen", legte DeBoer den Finger in die Wunde. "Du kannst nicht nur hoffen, ein Spiel zu gewinnen. Wir müssen sichergehen, dass wir dafür auch hart genug arbeiten und den Ausgang diktieren. Das haben wir nicht gemacht."
Couture schlug in dieselbe Kerbe: "Wir haben nicht gut gespielt, waren zu locker." Auch sein Doppelpack hatte die Sharks nicht aufwecken können. "Es hat leider nicht lange angehalten. Trotz der beiden Tore hatten wir nicht die Energie, um mithalten zu können", kritisierte San Joses Bester an diesem Abend. "Das ist entmutigend und frustrierend, denn wir werden jeden brauchen, um diese Jungs zu schlagen, die Blues sind ein gutes Hockey-Team."
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Die Top-Reihe um Couture, Timo Meier und Gustav Nyquist war in Spiel 2 die einzig griffige Sturmlinie, feuerte acht Schüsse ab und kam auf drei Scorerpunkte (zwei Tore, ein Assist). Die zweite Formation um Evander Kane, Hertl und Joe Pavelski verbuchte zusammen nur einen einzigen Torschuss und blieb damit ungefährlicher als das vierte Trio mit Joonas Donskoi, Barclay Goodrow und Melker Karlsson (zwei Schüsse). Auch die dritte Reihe mit Kevin Labanc, Joe Thornton und Marcus Sorensen (kumuliert vier Schüsse) fand offensiv kaum statt. "Wir hatten zuletzt einfach ein bisschen Pech. Wir hatten ein paar Chancen, haben den Puck aber nicht reingebracht", so Thornton. Er verspricht: "Wir müssen uns steigern und werden zurückkommen."
"Wir waren nicht hungrig genug, um Tore zu schießen", sagte Couture. Für diese Aussage erhielt er Unterstützung von seinem Coach: "Wenn du nicht für deine Offensive arbeitest, dann wirst du auch keine bekommen."
Und auch defensiv lief nicht alles rund. Zunächst verschlief San Jose den Start und war dann nicht griffig in der eigenen Zone. "Wir haben nicht hart genug in der Defensivzone gespielt. Wir sind wild herumgerannt, haben unsauber gespielt und waren nicht hart genug. Die Blues haben von unsauberen Aktionen profitiert, haben in allen Bereichen härter gearbeitet."

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Die Alarmglocken schrillen laut bei den Sharks, denn: "Wir haben seit der Serie gegen Vegas nicht unser bestes Hockey gezeigt", räumt Couture ein und hofft auf eine baldige Besserung in Spiel 3 gegen die Blues.
Trotz der Selbstkritik sind die Nord-Kalifornier zuversichtlich geblieben. "Wir haben clevere Jungs, die sich auch selbst hinterfragen. Sie wissen genau, ob sie gut oder schlecht gespielt haben. Wir müssen uns jetzt auf ein neues Level heben", forderte DeBoer. "Wir haben den Charakter und die Fähigkeiten, zurückzuschlagen und das zu reparieren, was kaputt ist. Das haben wir schon die ganzen Playoffs gemacht. Das ist nicht leicht, aber das sollte es auch nicht sein: Wir sind unter den besten vier Teams. Wir fahren jetzt nach St. Louis, um dort ein Spiel zu gewinnen."
Auch Thornton gibt sich als einer der erfahrenen Anführer gelassen. "Es ist okay. Wir haben eine funktionierende Mannschaft hier. Wir waren die ganze Saison widerstandsfähig. Das wird uns keineswegs umwerfen. Es ist, wie es ist. Wir fahren jetzt nach St. Louis, um dort ein Spiel zu gewinnen. Spiel 2 ist jetzt abgehakt - wir konzentrieren uns auf Spiel 3."