"Das hat nichts mit Glück zu tun", wehrt sich DeBoer entschieden. "Auf dem Eis geht es so schnell, diese Entscheidungen werden in Bruchteilen von Sekunden getroffen. Wir hatten Pfiffe für uns und Pfiffe gegen uns - aber wir sind noch da! Jeder der diese Leistung schmälern möchte, ist respektlos unserer Mannschaft gegenüber. Wir hatten einige Herausforderungen zu meistern, waren schon in vier, fünf Entscheidungsspielen gefordert. Das sind zwölf bis 14 Drittel mit Elimination-Hockey. Gegen Vegas und gegen Colorado ging es bis in Spiel 7."
Bislang wussten die Nord-Kalifornier alle diese Aufgaben zu meistern und waren in den entscheidenden Momenten nervenstark und erfolgreich. Allerdings schaffte es San Jose seit der Aufholjagd gegen die Golden Knights, Konstanz in ihre Leistungen zu bringen.
"Wir hatten Probleme, in unserem System zu bleiben und in den entscheidenden Momenten zuzuschlagen", diagnostiziert Mittelstürmer Logan Couture. Auch in St. Louis zeigten die Sharks Leistungsschwankungen während der Partie, verspielten einen 2:0- und 3:1-Vorsprung. "In Spiel 3 haben wir nicht unser bestes Hockey gezeigt, sie waren besser als wir", räumte Couture ein und bedankte sich bei seinem Torwart Martin Jones: "Jones hat uns eine Chance gegeben, dieses Spiel zu gewinnen."
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Couture, einer der Anführer im Team Teal, ging erneut selbst als gutes Beispiel voran und erzwang mit seinem späten Ausgleichstreffer die Verlängerung. Der 30-jährige Kanadier bringt die Konstanz aufs Eis, die sich San Jose von allen Spielern erhofft: "Cooch", wie der Nummer-1-Center genannt wird, punktete in allen drei Spielen gegen die Blues (fünf Tore, ein Assist) und ist mit bereits 20 Scorerpunkten und 14 Toren sowohl der beste Punktesammler als auch der Top-Torjäger in den Playoffs 2019.
"Er ist in allen drei Zonen präsent und ein unglaublicher Mitspieler", schwärmt der Schweizer Timo Meier von seinem Reihenkollegen. "Es ist ziemlich beeindruckend", findet auch Jons. "Auf ihn ist den wichtigen Momenten Verlass. Solche Typen brauchst du, wenn du ihn den Playoffs erfolgreich sein möchtest."
Seit 2010 sammelten nur Sidney Crosby (123), Patrick Kane (109) und Evgeni Malkin (106) mehr Playoff-Scorerpunkte als Couture (101). Zudem erzielte nur Alex Ovechkin (50) mehr Endrunden-Tore in diesem Zeitraum als der Sharks-Mittelstürmer (48). "Diese Jungs haben alle einen Stanley Cup gewonnen - ich nicht. Diese Zahlen bedeuten mir nichts, wenn wir nicht den Stanley Cup gewinnen", betont Couture.