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Die Washington Capitals stehen gegen die Vegas Golden Knights im Finale um den Stanley Cup. Doch der wohl wichtigste Sieg für die geschundene Capitals-Seele war wohl nicht der im Conference Finale gegen die Tampa Bay Lightning, sondern der in der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs gegen die Pittsburgh Penguins. In den letzten Jahren entwickelte sich eine immer größere Rivalität zwischen den Hauptstädtern und dem Team aus Pennsylvania. Der Kampf der beiden Mannschaften gipfelte in den vergangenen beiden Jahren in zwei Niederlagen der Capitals in der zweiten Runde der Playoffs. Nun schafften die Capitals es endlich, das Team um Superstar Sidney Crosby hinter sich zu lassen. Die Capitals entschieden die Serie in sechs Spielen für sich.

"Als wir in den letzten beiden Jahren gegen Pittsburgh verloren haben, haben wir viele Fans und uns selbst enttäuscht", gab Capitals Stürmer Andre Burakovsky zu. "Wir haben zwei Mal gegen Pittsburgh verloren, obwohl wir den Eindruck hatten, dass wir das bessere Team waren. Wir hatten zwei Jahre in Folge die Presidents' Trophy gewonnen und dachten, wir würden es endlich schaffen, verloren dann aber gegen Pittsburgh. Das war hart für uns, für unsere Stadt und jeden in unserer Organisation. Daraus haben wir viel gelernt. Wir haben gelernt, wie wir gegen sie spielen müssen, um zu gewinnen... Als die Serie vorbei war, war das eine große Erleichterung."
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Die Capitals haben mit dem Sieg ihre Pflicht erfüllt. Sie haben den Fluch abgeschüttelt und können nun eigentlich befreit und entspannt aufspielen. Doch mittlerweile geht es um mehr. Im Eastern Conference Finale schlugen sie in einem harten Kampf nach sieben Spielen die Tampa Bay Lightning, die in der regulären Saison immerhin das punktbeste Team der Eastern Conference waren. Nun stehen sie erstmals seit 1998 und zum zweiten Mal in ihrer Franchise-Geschichte im Finale.
"Jetzt geht es um mehr, als noch vor einem Monat", sagte auch Verteidiger Matt Niskanen. "Weil wir immer in der zweiten Runde ausgeschieden sind, lastete ein großer Druck auf uns, der jetzt weg ist. Jetzt haben wir die Pflicht erfüllt. Tampa hatte wohl das ganze Jahr über das beste Team der Eastern Conference, da waren wir leichter Außenseiter. Jetzt haben wir das hinter uns und sind so nahe am ultimativen Ziel. Niemand weiß besser wie schwer es ist so weit zu kommen, als dieses Team. Die Chance wollen wir jetzt nutzen."

Nun geht es im Finale gegen die Vegas Golden Knights. Der Debütant überraschte die gesamte Liga, Fans und Experten mit seiner Leistung. Nun stehen die Capitals dem unberechenbaren Kontrahenten gegenüber und kämpfen ab Montag Abend gegen das Team aus Nevada um den ultimativen Preis, die begehrteste Trophäe der Eishockeywelt. Nach den Siegen gegen die Penguins und die Lightning und der daraus resultierenden Euphorie, ist es sicherlich nicht einfach den Fokus zu bewahren. Doch für mindestens zwei weitere Spiele, müssen die Capitals nochmal alles geben, um endlich erstmals den Stanley Cup in die Hauptstadt zu holen.
"Ich denke es ist eine Kombination. Wir sind natürlich aufgeregt und freuen uns darauf, aber man muss auch konzentriert bleiben", erklärte Torwart Philipp Grubauer. "Es passiert so viel, sowohl auf dem Eis, als auch abseits davon, da muss man das Ziel im Blick behalten.Wir sind alle Profis und gehen mit einer professionellen Einstellung an die Sache heran."
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In den letzten Jahren waren die Capitals aufgrund der Niederlagen gegen die Penguins und andere Teams stets großer Kritik ausgesetzt. Sie lieferten immer wieder eine starke reguläre Saison, versagten dann aber in den ersten beiden Runden der Playoffs. Ihnen wurde nachgesagt, sie wären unfähig die Playoffs zu gewinnen. Doch nun zeigten sie sämtlichen Kritikern, dass das nicht stimmt. Die diesjährigen Playoffs sind bereits jetzt der wohl größte Erfolg in der Geschichte der Organisation, doch die Truppe um Kapitän Alex Ovechkin, ist damit noch lange nicht zufrieden.
"Das ist unglaublich", zeigte sich Burakovsky begeistert. "Es gibt Spieler, die über Tausend Spiele in dieser Liga gemacht haben und nie im Stanley Cup Finale standen. Hier zu sein, ist wirklich etwas besonderes. Das steckt viel Arbeit drin. Wir hatten dieses Jahr Höhen und Tiefen. Als die Fans und die Medien an uns gezweifelt haben, haben wir ihnen allen das Gegenteil bewiesen. Unser Team war vielleicht nicht so gut wie letztes Jahr, aber wir stehen nicht ohne Grund hier. Ich freue mich unglaublich darüber hier zu sein."

Die Capitals haben bereits bewiesen, dass sie besser sind, als ihnen viele Experten und Fans zugetraut haben. Die Pflicht ist erfüllt, nun kann die Kür folgen. Mit vier weiteren Siegen, können sie sich ein Denkmal für die Ewigkeit errichten, sich in den Geschichtsbüchern des Sports eintragen und allen Kritikern und nicht zuletzt auch sich selbst beweisen, dass sie den Playoff-Fluch abgeschüttelt haben und alles erreichen können.