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Obwohl Alex Ovechkin am Freitagabend (Ortszeit) in Toronto seine Torflaute der Postseason durchbrechen konnte, siegten die New York Islanders auch in Spiel 2 der Serie über die Washington Capitals. Die Islanders überzeugten nach der Aufholjagd in der ersten Begegnung besonders im Fünf-Gegen-Fünf, wo ihre Kadertiefe noch mehr zum Tragen kommt. Die Capitals finden, auch mit Ovechkin kein Mittel gegen das vor Selbstvertrauen strotzende Team von Barry Trotz.

Die Identität der Islanders

"Wir spielen entsprechend unserer Identität"; war Islanders-Trainer Trotz, nach der zweiten Partie, mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. Im Gegensatz zur individuellen Stärke des Kontrahenten aus Washington, glänzen die Islanders mit vier Angriffs- und drei Defensivreihen, die konstant Druck aufbauen können.

"Wir versuchen sie immer unter Druck zu setzen und ihnen keinen Raum zu geben", beschreibt Cal Clutterbuck die Spielweise der Islanders. Bemerkenswert ist, dass New York sich auch von Rückschlägen nicht zurückwerfen lässt. Die Reaktion auf den frühen Rückstand, nach Ovechkins Tor in der ersten Spielminute, machte Trotz stolz: "Wir tun einfach das was wir tun und lassen uns nicht verunsichern."

"Wir versuchen einfach so zu spielen, wie wir es kennen. Es ist die Stärke unseres Teams, dass wir zu der Spielweise zurückfinden, die für uns erfolgreich ist", legt auch Clutterbuck den Fokus auf die mentale Stabilität der Mannschaft. Hierbei hilft die nach Trotz "gute und erfahrene Truppe", die "immer eine ehrliche Leistung abliefert und 60 Minuten, oder wenn es sein muss auch länger, hart spielt". Gerade die Anführer der Mannschaft zeigen, dass der Erfolg nur mit harter Arbeit kommt, das sieht Trotz bei seinen Mannen: "Es beginnt mit deinen älteren und erfahrenen Spielern. Wir haben ein paar gute Anführer."

Paradedisziplin Fünf-Gegen-Fünf

Während die Islanders in Spiel 1 noch mit den Special Teams zu kämpfen hatten und zwei Gegentore in Unterzahl kassierten, war auch hier eine deutliche Steigerung zu erkennen. "Die Special Teams sind ein großer Teil des Spiels. Wenn du diesen Kampf gewinnst, dann gibt dir das eine Chance. Das war wichtig für uns", freute sich auch Ryan Pulock über die klare Leistungssteigerung. Noch wichtiger ist aber der Kampf um die Vorherrschaft bei ausgeglichener Spielerzahl und gerade hier profitieren die Islanders von ihrer Kadertiefe.

"Bei Fünf-Gegen-Fünf willst du alle Spieler im Spiel haben", zeigt Brock Nelson wie die Islanders ticken. "Wir haben vier Reihen die gut sind. Jeder kann sich einbringen. Wir wollen jeden involvieren. Das ist, wie Barry Trotz sagt, unsere Identität, mit allen Spielern schnell zu spielen."

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Die Fähigkeit über alle Formationen Druck aufzubauen zeigt sich bei den Islanders auch dadurch, dass bereits 18 Spieler in den Stanley Cup Playoffs punkten konnten. Im Vergleich dazu: Bei den Capitals gelang das drei Akteuren weniger.

Selbst in der Defensive gelingt es New York durch ausbalancierte Formationen die Eiszeiten auf mehrere Schultern zu verteilen. "Wir wollten unsere Eiszeiten ein wenig ausgleichen", erklärte Barry Trotz die Umstellungen in den Formationen während der zweiten Partie. "Wir hatten einige Spieler, die gegen bestimmte Gegner besonders gut gespielt haben, also haben wir etwas umgestellt. Das ist das Großartige, dass wir mit unserer Verteidigung die Flexibilität haben. Sie sind alle erfahren und können gegen gute Formationen spielen. So können wir unsere Eiszeiten besser verwalten."

Das gelingt selbst gegen Alex Ovechkin. "Er ist einer der besten Torjäger aller Zeiten, also wird er seine Chancen bekommen", erklärt Clutterbuck die Marschroute in der eigenen Zone. "Wir versuchen, es ihm so schwer wie möglich zu machen. Man muss alles was man kann tun, um ihn einzuschränken. Er ist ein großartiger Spieler."

Glaub an dich und du bist erfolgreich

Nach den beiden Siegen kam es nicht unerwartet, dass Matt Martin sagt: "Unser Selbstvertrauen in der Mannschaft ist groß."

Für Spiel 3 am Sonntag (noon ET; 18 Uhr MESZ; NHL.TV) wird das Selbstvertrauen aber nicht der einzige Schlüssel zum Erfolg sein, das ist auch Clutterbuck klar: "Washington hat viele verschiedene Möglichkeiten, wie sie spielen können. Es ist ein starkes Team, deshalb konzentrieren wir uns auf uns selbst. Tun was wir tun können und kontrollieren, was wir kontrollieren können."

"Von hieran wird es immer härter und härter. Wir müssen unserer Spielweise so treu wie möglich bleiben. Hoffentlich wird das am Ende des Tages ausreichen", legt Matt Martin den Fokus auf die kommenden Aufgaben. Trotz ist sich sicher, dass seine Mannschaft den folgenden Herausforderungen gewachsen ist und sich nicht auf den beiden Erfolgen in Spiel 1 und 2 ausruhen wird: "Eine Sache, die wir sehr gut machen, ist das hinter uns zu lassen. Wir wissen, dass auf der anderen Seite ein sehr gutes Eishockeyteam steht, mit Weltklasse-Spielern. Sie sind tief besetzt und haben alle Elemente, die es braucht."

Der Schlüssel für einen weiteren Sieg ist für den Meistertrainer der Capitals, der mittlerweile die Geschicke bei den Islanders leitet, leicht erklärt: "Wir glauben an uns und wenn du an dich glaubst, dann wirst du Erfolg haben."