"Sie hatten die durchschlagskräftigere Offensive. Viele Spieler von ihnen sind zwar nicht auf die Anzeigetafel gekommen, dafür besaßen sie aber vier oder fünf Leute, die in einem Spiel mehrfach gepunktet oder getroffen haben. Das war der größte Unterschied", meinte Foligno.
Eine weitere Differenz betraf die Special Teams: Die Wild hatten mit 16,7 Prozent ein ausbaufähiges Powerplay und erzielten alle vier Überzahl-Treffer auf Heim-Eis (4/11), auswärts gelang ihnen jedoch kein einziges Powerplay-Tor (0/13). Die Blues dagegen markierten in jedem Spiel einen Überzahl-Treffer. Minnesotas Penalty Killing war mit 69,2 Prozent Erfolgsquote ganz besonders schwach.
Nach Ansicht von Zuccarello gaben die Special Teams den Ausschlag zugunsten der Blues. "Es war eine ausgeglichene Serie. In den Spielen, die wir verloren haben, waren ihre Special Teams eindeutig besser", sagte der Flügelstürmer.
In Sachen Physis waren die Wild ebenso unterlegen. St. Louis riegelte mit seinen großen und schweren Spielern die eigene Zone ab und störte Minnesotas schnelle Akteure schon, bevor diese Tempo aufnehmen konnten. Körperlich konnten die Wild kaum dagegenhalten, hatten mit gerade einmal 133 Checks die wenigsten aller Playoff-Teams in absoluten Zahlen vorzuweisen. Gleiches galt für den Durschnitt von 22,7 Hits pro 60 Minuten.
Im Tor blieb Marc-Andre Fleury (fünf Starts, 3,04 Gegentore/Spiel, 90,6 Prozent Fangquote) hinter den Erwartungen zurück. Für Spiel 6 probierte Evason einen psychologischen Trick und brachte Backup Cam Talbot. Ein Schachzug, der nicht aufging, denn Talbot (ein Start, 4,14 Gegentore/Spiel, 84,6 Prozent Fangquote) vermochte nicht zu überzeugen. "Ich habe alles getan, um bereit zu sein. Du willst nicht in einem Elimination Game reinkommen, aber du willst auch die Chance bekommen, in den Playoffs zu spielen. Sie haben mir die Möglichkeit gegeben. Meine Leistung war aber nicht gut genug", räumte Talbot selbstkritisch ein.
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Durch die Serie zog sich ferner der Fakt, dass die Mannschaft, die das erste Tor erzielte, am Ende gewann. Minnesota gelang das nur zweimal.
"Wir werden uns hinsetzen und individuell und kollektiv herausfinden, was falsch gelaufen ist", versprach Evason.
Zukunft: Viele Spieler im perfekten Alter und drückende Talente
In der Offseason könnte es in Minnesota einige Veränderungen geben. So laufen etwa die Verträge von Fleury (UFA) und Fiala (RFA) aus. Minnesota muss die Gehaltsobergrenze im Auge behalten.
Hoffnung macht die Weiterentwicklung vieler Spieler. Kaprizov (25) ist endgültig in der Riege der NHL-Superstars angekommen und genauso im besten Eishockey-Alter, wie die Stürmer Eriksson Ek (25), Fiala (25), Greenway (25) und Hartman (27) sowie die Verteidiger Dumba (27) und Brodin (29). Auch die wichtigen Routiniers wie Zuccarello (34), Spurgeon (32) und Foligno (30) haben noch gute Jahre vor sich. Hinzu kommen vielversprechende Talente, wie Matt Boldy (21), Calen Addison (22) oder der Österreicher Marco Rossi (20).