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Die Colorado Avalanche haben ein siebtes Spiel in der Zweitrundenserie der Stanley Cup Playoffs in der Western Conference gegen die favorisierten San Jose Sharks erzwungen. Sie stehen durch den 4:3-Erfolg nach Verlängerung am Montag im heimischen Pepsi Center in Spiel 6 überraschend nur einen Sieg vor dem Einzug in das Conference Finale.

"Es ist eine großartige Möglichkeit für uns … 60 Minuten entfernt vom Western Conference Finale", betonte Avalanche-Kapitän Gabriel Landeskog, der höchstpersönlich nach 2:32 Minuten in der Overtime die Entscheidung zugunsten seiner Farben besorgt hatte. "Also wer hätte das vor der Saison gedacht, wer hätte das vor dieser Serie gedacht? Wir haben den ersten Schritt gemacht, jetzt müssen wir uns erholen und ein weiteres Mal gewinnen."

SJS@COL, Sp6: Landeskog trifft in der Verlängerung

Die Serie findet am Mittwoch (9 p.m. ET; NBCSN, CBC, SN, TVAS, NHL.tv; Do. 3 Uhr MESZ) mit Spiel 7 im SAP Center von San Jose ihre Fortsetzung, ihren Abschluss und gleichzeitig ihren Höhepunkt. An diesem Ort konnten die Colorado Avalanche mit einem 4:3-Sieg Spiel 2 für sich verbuchen, doch unterlagen sie zuvor in Spiel 1 mit 5:2 und danach in Spiel 5 mit 2:1. Auch ihre Bilanz in den letzten zehn Jahren in Nordkalifornien stimmt nicht gerade hoffnungsfroh, denn Colorado konnte in diesem Zeitraum nur drei Mal dort gewinnen (3-15-6).
Alles egal, neues Spiel und neues Glück lautet die Devise. "Es ist Spiel 7, alles kann passieren", sagte auch Landeskog knapp und hoffnungsfroh. Nicht nur, weil die Vergangenheit kaum etwas zählt, wenn der Puck fällt, sondern weil die letzte und entscheidende Partie einer Playoff-Serie immer etwas Besonderes ist.
"Es ist Spiel 7, davon träumst du schon als Kind", schwärmte Avalanche-Stürmer Tyson Jost, der in den letzten beiden Begegnungen jeweils das 1:0 für die Avalanche erzielte. "Es wird riesig für unsere Mannschaft. Wir freuen uns gerade richtig darauf. Wir wollen das am Laufen halten. Es war ein unglaubliches Spiel von uns, aber wir müssen das wegpacken und auf Spiel 7 schauen."
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Die Avalanche müssten das schaffen, was in der Serie noch keiner von beiden Mannschaften gelungen ist, nämlich zwei Spiele hintereinander zu gewinnen. Bisher gingen die Sharks drei Mal in Führung und wurden jedes Mal wieder ausgebotet. Colorado wird mit seinem jungen Team alles daran setzen, diese Folge zu durchbrechen und erstmals seit 2002 wieder in ein Conference Finale einzuziehen.
Damals gewannen die Avalanche im Conference Halbfinale bezeichnenderweise mit 4:3 nach Siegen gegen die Sharks und lagen auch jeweils 1:0, 2:1 und 3:2 in der Serie zurück, ehe sie Spiel 6 ebenfalls in der Verlängerung (2:1 OT) und Spiel 7 mit 1:0 für sich entscheiden konnten. Der Siegtorschütze in beiden abschließenden Partien war kein Geringerer als Legende Peter Forsberg. Allerdings hatte Colorado in der entscheidenden Partie vor 17 Jahren das Heimrecht.
"Es ist ein Ausscheidungsspiel", äußerte sich der 20 Jahre junge Avalanche-Verteidiger Cale Makar, der erst in den Playoffs am 15. April sein NHL-Debüt feierte und nur scheinbar über wenig Erfahrung in solchen Situationen verfügt, nachdem er doch zuvor mit seiner College-Mannschaft das Frozen Four Endspiel erreicht hatte. "Ich habe einige dieser Spiele in den letzten eineinhalb Monaten absolviert. Ich bin begeistert und es wird Spaß machen. Sie sind ein gutes Team und es wird ein Glücksspiel."

SJS@COL, Sp6: Compher mit seinem zweiten Treffer

Beide Teams werden ihr Bestes geben, um die Saison über den Mittwoch hinaus zu verlängern und eine weitere Runde näher an das große Ziel, den Stanley Cup, zu rücken. Bereits vor Playoffbeginn hatten viele Avalanche selbstbewusst verkündet trotz des zweiten Wildcard-Platzes einen Anlauf auf den Titel nehmen zu wollen und wurden vielfach belächelt. Diese Skeptiker wurden schon weniger als die im Westen topgesetzten Calgary Flames in fünf Spielen bezwungen wurden. Jetzt fehlt nur noch ein Sieg, um die zweitbesten Sharks auszuschalten.
"Wenn man sich die ganzen Medien und Leute anschaut, die über uns sprechen, dann glaube ich, dass nicht viele dabei sind, die uns so weit vorne erwartet hätten", mutmaßte Colorados Torhüter Philipp Grubauer. "Also glauben wir an diese Gruppe und wir wissen, dass wir es schaffen können."
Der Glaube kann Berge versetzen und ist wichtig, doch um den nächsten Schritt zu machen, werden die Avalanche auch taktische Disziplin, vollen Einsatz und einen Grubauer in Topform benötigen. Dann kann die Überraschung ohne Zweifel gelingen. Doch in San Jose werden sie sicher etwas dagegen haben. Möge der Bessere gewinnen.