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In der NHL trifft die Eishockey-Elite der Welt aufeinander. NHL.com/de präsentiert eine Auswahl der derzeit besten Spieler. In dieser Ausgabe gibt es die Top 10 der Spieler mit dem größten Leistungssprung in der Saison 2018/19.

10. Jacob Trouba (Winnipeg Jets, künftig New York Rangers)
Mit Jacob Trouba haben sich die New York Rangers die Rechte an einem Allrounder für die Defensive gesichert, der 2018/19 mit 50 Punkten (8 Tore, 42 Assists) aus 82 Begegungen seine Ausbeute um über 100 Prozent gegenüber dem Vorjahr (55 Spiele, 3 Tore, 21 Assists) steigern konnte.
Aufgrund seines Verletzungspechs (2013/14, 2014/15, 2017/18) oder Vertragsverhandlungen, die sich bis in den November hinzogen (2016/17), hatte der Erstrunden-Draftpick der Jets (2012, Nr. 9) zuvor nur einmal mehr als 65 Saisonpartien absolviert. In 81 Spielen der Saison 2015/16 gelangen ihm sechs Tore und 15 Assists. Nur 13 Verteidiger konnten wie Trouba in der vergangenen Spielzeit die 50-Punkte-Marke knacken. Der 25-jährige US-Amerikaner war einer von acht unter ihnen, der mit +8 gleichzeitig auf einen positiven Plus-Minus-Wert kam.
Am 17. Juni 2019 tradeten ihn die Jets an die New York Rangers im Tausch gegen Neal Pionk und einem Erstrundenzug beim NHL-Draft 2019. Eine Vertragsunterzeichnung von Trouba in New York steht noch aus. Am 1. Juli wurde er zu einem Restricted Free Agent.
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9. Max Domi (Montreal Canadiens)
Die Sonne Arizonas war für Max Domi eher wachstumshemmend denn leistungsfördernd. Der Erstrundenpick (Nr. 12) der Coyotes beim NHL-Draft 2013 absolvierte zwar mit 52 Punkten (18 Tore, 34 Assists) in 81 Spielen 2015/16 eine ansprechende Rookie-Saison, konnte diese Leistung jedoch in den folgenden zwei Jahren nicht mehr bestätigen (2016/17: 59 Spiele, 38 Punkte; 2017/18: 82 Spiele, 45 Punkte).
Als die Montreal Canadiens mit den Coyotes am 15. Juni 2018 einen 1-zu-1-Tausch, Alex Galchenyuk gegen Domi, aushandelten, rieb sich manch ein Anhänger der Frankokanadier verwundert die Augen. Der Teamwechsel hat Domi gutgetan: Der 24-jährige Center beendete die Saison 2018/19 als punktbester Akteur des Traditionsklubs. 72 Punkte (28 Tore, 44 Assists) gingen auf das Konto von Domi. Mit einem Plus-Minus-Wert von +20 belegte er den zweiten Platz, knapp hinter Sturmkollege Tomas Tatar mit +21.

TBL@MTL: Domi aus dem Handgelenk im Gegenzug

8. Thomas Chabot (Ottawa Senators)
Wer 2018/19 als Verteidiger bei den Ottawa Senators unter Vertrag stand, hatte es nicht leicht, denn das Franchise aus der kanadischen Hauptstadt kassierte ligaweit die meisten Gegentore (301), war häufig chancenlos und belegte mit 64 Punkten (29-47-6) den letzten Tabellenplatz. Dass die Senators mit 242 Toren immerhin im Liga-Mittelfeld (Platz 16) rangierten, war auch das Verdienst ihrer jungen Defensivkraft Thomas Chabot.
Der 22-Jährige, von den Senators 2015 an insgesamt 18. Stelle gedraftet, war mit 14 Toren und 41 Assists in 71 Partien seiner zweiten NHL-Saison an einem guten Fünftel (22,7 Prozent) der Senators-Tore beteiligt. Chabot erzielte im Schnitt 0,79 Punkte pro Match und damit die meisten aller Senators-Spieler, die in 60 oder mehr Partien zum Einsatz kamen. Gegenüber seiner Rookie-Saison 2017/18 (63 Spiele, 9 Tore, 16 Assists) verbesserte sich der aus Sainte-Marie stammende Frankokanadier um 30 Punkte.
7. Timo Meier (San Jose Sharks)
Zum Topscorer hat sich Timo Meier in der Saison 2018/19 entwickelt. Der 22-jährige Herisauer bestritt seine dritte NHL-Saison bei den San Jose Sharks, die sich für ihn beim NHL-Draft 2015 in der ersten Runde (Nr. 9) entschieden hatten. Der flinke Rechtsaußen erzielte vergangene Spielzeit 66 Scorerpunkte (30 Tore, 36 Assists) in 78 Spielen und war zusammen mit Evander Kane San Joses drittbester Vollstrecker. Auch in den Playoffs 2018 konnten sich die Sharks auf Meiers Abschlussqualitäten verlassen (20 Spiele, 5 Tore, 10 Assists).
Gegenüber der regulären Saison 2017/18 steigerte Meier seine Punktausbeute um 83,3 Prozent (66 zu 36). Mit Marcus Sorensen und Joonas Donskoi (jeweils +10) wiesen nur zwei Stürmer der Sharks einen besseren Plus-Minus-Wert als der junge Schweizer aus (+9).

CGY@SJS: Meier erzielt seinen 30. Saisontreffer

6. Oskar Sundqvist (St. Louis Blues)
Die Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs und der anschließende Stanley-Cup-Triumph konnte von den St. Louis Blues nur realisiert werden, weil einige ihrer Spieler über sich hinausgewachsen sind. Oskar Sundqvist ist einer von ihnen.
Nachdem ihn die Pittsburgh Penguins beim NHL-Draft 2012 in der dritten Runde (Nr. 81) ausgewählt hatten, verweilte der Center noch für weitere drei Jahre in seiner Heimat Schweden. 2015/16 und 2016/17 absolvierte er für die Penguins gerade einmal 28 Partien, in denen ihm zusammengerechnet ein Tor und drei Assists gelangen. Auch im ersten Jahr nach seinem Trade zu den Blues (Sundqvist und Erstrunden-Pick 2017 gegen Ryan Eaves und Zweitrunden-Pick 2017) blieb der 25-Jährige mit fünf Punkten (1 Tor, 4 Assists) in 42 Spielen blass.
Der Durchbruch gelang dem wuchtigen Angreifer im Meisterschaftsjahr. Sundqvist wurde nach einer auskurierten Verletzung ab Ende Oktober zu einer festen Größe im Kader der Blues: 31 Punkte (14 Tore, 17 Assists) erzielte er in 74 Partien der regulären Saison und weitere neun (4 Tore, 5 Assists) in 25 Playoff-Partien auf dem Weg zum Titelgewinn.
5. Dylan Strome (Chicago Blackhawks)
Den Namen Dylan Strome hatte vor der Saison 2018/19 kaum jemand auf dem Schirm, doch die Chicago Blackhawks wussten bereits, welchen Rohdiamanten sie von den Arizona Coyotes erhalten, als sie ihn am 25. November 2018 zusammen mit Brendan Perlini gegen Nick Schmaltz eintauschten.
Zu diesem Zeitpunkt hatte der 2015 von Arizona an insgesamt dritter Stelle gedraftete Stürmer gerade einmal 48 Partien über zweieinhalb Spielzeiten (2016-18) für die Coyotes bestritten und dabei 16 Scorerpunkte (7 Tore, 9 Assists) verbucht. In den darauffolgenden 58 Saisonspielen für Chicago sammelte der 22-Jährige 51 Punkte (17 Tore, 34 Assists).
Stromes Punkteschnitt nahm von 0,33 auf 0,88 zu, und er ist dabei, ein Hochkaräter zu werden.
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4. Morgan Rielly (Toronto Maple Leafs)
Seit mittlerweile sechs Jahren schnürt Morgan Rielly seine Schlittschuhe für die Toronto Maple Leafs, die ihn beim NHL-Draft 2012 in der ersten Runde (Nr. 5) ausgesucht hatten. Der 25-jährige Verteidiger eroberte sich bereits in der Saison 2013/14 einen Stammplatz bei dem Traditionsfranchise und bereitete dort aufgrund seines Auges für die Mitspieler viel Freude.
In der abgelaufenen Saison bewies er zum einen überragende Abschlussqualitäten und zum anderen zeigte er ein deutlich verbessertes Defensivspiel. In seinen ersten fünf NHL-Jahren markierte Rielly zwischen zwei und neun Tore pro Saison, 2017/18 waren es deren sechs und 2018/19 traf er gleich 20 Mal ins Schwarze. Er schloss die Saison als ligaweit treffsicherster Blueliner und mit 72 Punkten als drittbester Scorer unter den Verteidigern ab. Von 2013/14 bis 2017/18 wies Rielly jeweils einen negativen Plus-Minus-Wert aus, vergangene Saison kam er auf +24.
3. Robin Lehner (New York Islanders, künftig Chicago Blackhawks)
Robin Lehner galt zwar fast ein Jahrzehnt lang als solider Schlussmann, zählte jedoch nicht zu den Spitzenleuten. Ausgewählt wurde der 27-jährige Torwart beim NHL-Draft 2009 in der zweiten Runde (Nr. 46) von den Ottawa Senators, für die er bis zur Saison 2013/14 als Backup eingesetzt wurde.
Die Senators gaben den 1,92 Meter großen schwedischen Hünen am 26. Juni 2015 zusammen mit Stürmer David Legwand im Tausch gegen einen Erstrunden-Pick 2015 an die Buffalo Sabres ab. Zum Ende der Spielzeit 2014/15 hatte Lehner verletzungsbedingt 27 Partien verpasst. Die Verletzungsmisere setzte sich auch in seinem ersten Jahr bei den Sabres fort - 50 Spiele mussten sie auf seine Dienste verzichten.
Nachdem Lehner in der Saison 2017/18 in 53 Partien einen Gegentrefferschnitt von 3,01 bei einer Fangquote von 90,8 Prozent zu verzeichnen hatte, unterbreiteten ihm die Sabres kein qualifiziertes Angebot, so dass er als Unrestricted Free Agent auf den Spielermarkt kam.
Auf der Suche nach einem weiteren Torwart einigten sich die New York Islanders mit dem Göteborger auf einen Einjahresvertrag. Welcher Glücksgriff! Lehner lieferte mit einem Gegentrefferschnitt von 2,13, einer Rettungsquote von 93,0 Prozent sowie sechs Shutouts in 46 Spielen (43 Starts: 25-13-5) bei den Islanders eine überragende Saison ab. Hierfür wurde Lehner mit dem Gewinn der Bill Masterton Memorial Trophy und der William M. Jennings Trophy sowie einem 5 Millionen Dollar schweren Einjahresvertrag belohnt, den er am 1. Juli 2019 bei den Chicago Blackhawks unterzeichnete.

ANA@NYI: Lehner stoppt Manson bei Breakaway

2. Elias Lindholm (Calgary Flames)
Elias Lindholm hat bei den Calgary Flames eine Wirkungsstätte gefunden, wo er sich pudelwohl fühlt. Von den Carolina Hurricanes beim NHL-Draft 2013 in der ersten Runde (Nr. 6) ausgewählt, ging der Center von 2013/14 bis 2017/18 fünf Saisons für die in Raleigh beheimatete Organisation auf Punktejagd. In keiner Spielzeit waren ihm mehr als 45 Punkte (2016/17) und mehr als 17 Tore (2014/15) geglückt.
Am 23. Juni 2018 einigten sich die Flames und die Hurricanes auf einen Spielertausch, der den 24-jährigen Center zusammen mit Noah Hanifin in den Süden Albertas führte. Bei den Flames gelang Lindholm eine Leistungsexplosion. Mit 27 Toren, 51 Assists und 78 Scorerpunkten in 81 Spielen stellte er gleich drei persönliche Bestmarken auf. Zudem wies der Zwei-Wege-Stürmer mit +30 zum ersten Mal in seiner NHL-Karriere einen positiven Plus-Minus-Wert aus und belegte damit teamintern den dritten Rang hinter Verteidiger Mark Giordano und Center Mikael Backlund.
1. Jordan Binnington (St. Louis Blues)
Vor acht Jahren, beim NHL-Draft 2011 in der dritten Runde (Nr. 88), entschieden sich die St. Louis Blues für Schlussmann Jordan Binnington. Knappe zwölf Monate später erhielt er einen Einstiegsvertrag bei den Blues mit Gültigkeit bis zur Saison 2015/16. Weitere dreimal verlängerten sie den Kontrakt jeweils um ein Jahr.
Der 26-Jährige stand bis zur Mitte der vergangenen Hauptrunde 164 Mal im Kasten der AHL-Teams Peoria Rivermen, Chicago Wolves, Providence Bruins und San Antonio Rampage. Seinen bis dato einzigen NHL-Auftritt für die Blues hatte er am 14. Januar 2016 bei der 1:4-Heimniederlage gegen die Carolina Hurricanes gehabt, als er knapp 13 Minuten vor Spielende Brian Elliott ersetzte.
Binningtons Zeit sollte noch kommen, und zwar um den Jahreswechsel 2019. Nach zwei Einwechslungen im Dezember (16.12. gegen CGY, 29.12. gegen PIT) durfte Binnington am 7. Januar im Auswärtsspiel gegen die Philadelphia Flyers von Beginn an ran und feierte beim 3:0-Sieg postwendend einen Shutout.
Während Blues-Stammtorwart Jake Allen in der Folgezeit nur noch zu 13 Einsätzen kam (5-4-4; 2 SO; 2,28 GAA; 92,2 Prozent), brachte es Binnington mit einem Gegentrefferschnitt von 1,89, einer Rettungsquote von 92,7 Prozent und fünf Shutouts auf eine beeindruckende Bilanz von 24-5-1. Am Ende dieser Spielzeit gewann Binnington mit den Blues den Stanley Cup.

STL@BOS, Sp7: Binnington verbreitert sich für Save