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Die Boston Bruins zählten in der regulären Saison 2018/19 zu den heimstärksten Teams der Liga. Beachtliche 70,7 Prozent ihrer Auftritte im TD Garden konnten sie für sich entscheiden (29-9-3). Diese Dominanz hätten sie gerne auch in die Stanley Cup Playoffs mit hinübergenommen, doch in der ersten Runde gegen die Toronto Maple Leafs gewannen sie zuhause nur zwei von vier Auftritten - wenngleich auch das entscheidende siebte Spiel unter den zwei gewonnenen Spielen war.

Die Bruins stehen nach den vier Begegnungen mit den Columbus Blue Jackets vor einer ähnlichen Herausforderung wie gegen Toronto. Durch einen klaren 4:1-Erfolg in der Nationwide Arena von Columbus sorgten die Bruins für den Serienausgleich. Mit 2:2-Unentschieden nach Siegen kehrt die Zweitrundenserie der Eastern Conference nach Beantown zurück, wo die Bruins auf eigenem Eis die Möglichkeit bekommen, die Serie an sich zu reißen. Gegen die Maple Leafs war ihnen das versagt geblieben. Sie verloren mit 1:2-Toren Spiel 5 und lagen in der Serie mit 2:3 im Hintertreffen.
Keiner aus ihrer Truppe sehnt sich danach, erneut zwei Matchbälle des Gegners abwehren zu müssen, um sich nicht früher als erhofft aus den Playoffs zu verabschieden. Die Bruins standen bereits am Donnerstag gehörig unter Druck, waren aber in der Lage mit diesem umzugehen, vielleicht auch aufgrund ihrer gegen die Maple Leafs gemachten Erfahrungen.
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"Jeder von uns wusste, was heute Abend auf dem Spiel stand", erklärte der 21-jährige Bruins-Verteidiger Charlie McAvoy, der David Pastrnak den wichtigen frühen 1:0-Führungstreffer aufgelegt hatte. "Wir haben eine Menge Aufwand betrieben. Niemand schien in Panik zu geraten. Wir sind heute mit dem Ehrgeiz angetreten, ein Eishockeyspiel zu gewinnen. Das ist uns gelungen und diesen Sieg haben wir uns verdient."
Eine solche Leistung werden sie gegen enorm gut eingestellte Blue Jackets erneut abrufen müssen.
In der Geschichte der NHL entschieden vier von fünf Teams eine nach vier Partien ausgeglichene Playoffserie für sich, wenn sie in Spiel 5 die Oberhand behielten. Auch wenn die Bruins in diesem Jahr die Aussagekraft dieser Statistik bereits einmal relativiert haben, darauf verlassen, dass sie dieses Werk erneut vollbringen werden, möchten sie sich nicht. Lieber als Erster vor Columbus den dritten Sieg einfahren und diesen den Druck des Gewinnen müssen spüren lassen.
Bostons Trainer Bruce Cassidy erwähnte, wie fundamental es für ihr Spiel sei, wenn die Routiniers im Kader vorangehen und ihrer Führungsrolle gerecht werden wie beim jüngsten Auftritt. Schlussmann Tuukka Rask, Assistenzkapitän Patrice Bergeron und auch ein Brad Marchand lieferten eine klasse Partie ab, gingen mit gutem Beispiel voran und rissen ihre Kollegen mit. So würden sich Boston am liebsten auch den Verlauf von Spiel 5 vorstellen.

BOS@CBJ, Sp4: Bergeron im Powerplay erfolgreich

Der Konkurrenz ist jedoch ebenfalls der hohe Stellenwert des kommenden Aufeinandertreffens bewusst. "Selbstverständlich ärgert es einem im Moment, aber es ist eine Serie aus einem bestimmten Grund. Wir wussten, dass es nicht einfach werden würde gegen eine Mannschaft, die es bis hierher geschafft hat. Spiel 5 wird ein enorm wichtiges werden", blickte Blue Jackets Verteidiger Seth Jones nach vorne.
Jones Teamkollege Cam Atkinson zeigte sich ebenfalls wenig überrascht darüber, dass es in der Serie eng zugehen würde, und bleibt optimistisch: "Uns war klar, dass es eine lange Serie werden würde, vielleicht sogar eine über sieben Partien. Wir müssen um jeden Zentimeter kämpfen und vielleicht werden wir wieder das Blatt wenden können, wie nach Spiel 1 [3:2-Overtimesieg in Boston nach 2:3-Overtimeniederlage]."
Das fünfte Spiel der Eastern Conference Zweitrundenserie zwischen den Bruins und den Blue Jackets findet am Samstag erneut im TD Garden von Boston statt (7:15 p.m. ET; NBCSN, CBC, SN, TVAS).