Marchand und Bruins bezwingen Maple Leafs zu Spiel 7

Die Boston Bruins gaben am Sonntagnachmittag (Ortszeit) den Spielverderber und bezwangen die gastgebenden Toronto Maple Leafs in der Scotiabank Arena mit 4:2 Toren, glichen die Stanley Cup Playoff-Serie der ersten Runde in der Eastern Conference zum 3:3 nach Siegen aus. Damit kommt es am Dienstag in Boston zu einem alles entscheidenden siebten Spiel zwischen diesen beiden Rivalen.

"Wenn die Saison auf Messers Schneide steht, dann willst du hart spielen und alles geben", sagte Bruins-Stürmer Brad Marchand. "Manchmal läuft es für dich, manchmal nicht. Glücklich, dass es heute in unsere Richtung lief. Wir haben um das nächste Spiel gekämpft. Wir wissen zwar nicht wie es ausgeht, doch wir haben Spaß dabei."
Zunächst begannen beide Teams das Spiel etwas ungeordnet und hektisch. Bis zur Mitte des ersten Drittels gab es kaum Unterbrechungen. Morgan Rielly setzte die erste Duftmarke und markierte das 1:0 für die Maple Leafs in der 10. Spielminute. Es war sein erster Treffer in den diesjährigen Stanley Cup Playoffs. Sein harter Schuss fand den Weg an Torhüter Tuukka Rask vorbei, der keine Abwehrchance bei diesem Geschoss hatte.

BOS@TOR, Sp6: Marchand trifft nach Bully im Powerplay

Doch die Gäste zeigten sich vom Rückstand unbeeindruckt, kamen bereits zwei Minuten später zum Ausgleich. Brad Marchand war es, der im Powerplay für das 1:1 in der zwölften Minute des ersten Drittels verantwortlich zeichnete. Es war sein dritter Treffer in der Serie.
Boston agierte in der Folgezeit zunehmend feldüberlegen und baute das Torschussverhältnis, das in den ersten Spielminuten noch ausgeglichen war, schrittweise zu seinen Gunsten aus.
Beim 2:1-Führungstreffer durch Torey Krug (18.) betrug das Torschussverhältnis schon 9:5 zu Gunsten der Bruins. Die erstmalige Führung war also verdient, spiegelte das Ergebnis doch eine optische Überlegenheit der Gäste wieder. Auch dieser Treffer für Boston fiel mit einem Mann mehr auf dem Eis.
Noch vor dem Drittelende konnte Goalie Ferederik Andersen das mögliche 3:1 durch Patrice Bergeron mit einer Weltklasseparade verhindern.
"Für mich ist das das Beste, das wir gespielt haben", verdeutlichte Bruins-Trsiner Bruce Cassidy. "Wir wussten, dass wir zulegen mussten. Heute haben wir mehr gespielt, wie wir das wollten. Wir wollten aggressiv sein, die Pucks mit unseren Verteidigern am Leben zu halten."
Die Druckphase der Bruins hielt zu Beginn des Mitteldrittels weiter an. Bis zur 25. Spielminute steigerte Boston das Torschussverhältnis auf 14:6 zu seinen Gunsten. Toronto blieb zu Beginn des zweiten Abschnitts komplett harmlos in der Offensive.
Erst nach dem 3:1 durch Jake DeBrusk in der 28. Spielminute wachten die Maple Leafs wieder auf. In der Folgezeit kamen die Hausherren vereinzelt zu guten Einschussgelegenheiten, die Rask allesamt entschärfen konnte.
Bis zum Drittelende sammelten die Hausherren insgesamt 15 Torschüsse. Die Bruins konnten zu diesem Zeitpunkt allerdings schon auf deren 29 verweisen. Boston präsentierte sich in den ersten beiden Abschnitten viel aktiver und torgefährlicher.
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Neue Spannung kam im dritten Drittel auf, als Auston Matthews (45.) zum 2:3 verkürzen konnte. Plötzlich war auch das Publikum im weiten Rund wieder lautstark und emotional dabei. Boston sah sich mehr und mehr in eine Abwehrschlacht verwickelt, brachte die knappe Führung jedoch bis in die Schlussphase.
Als Leafs-Coach Mike Babcock zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit Torhüter Andersen vom Eis nahm, war der Zeitpunkt der endgültigen Entscheidung gekommen. Ganze sechs Sekunden nachdem der Goalie seinen Arbeitsplatz zu Gunsten eines weiteren Angreifers geräumt hatte, schob Marchand zum Endstand von 2:4 ein und erzwang damit das Spiel 7 am Dienstag in Boston.
"Ich dachte, dass wir wirklich bereit wären, um Großes zu leisten", betonte Torontos Trainer Mike Babcock. "Aber dann, als wir ein bisschen Oberwasser bekamen, haben sie doppelt getroffen und wir uns davon nicht erholt. Ich weiß nicht, ob uns die Emotionen übermannt haben, aber sind nicht mehr reingekommen. Zu sagen, wir wären nicht bereit gewesen, das wäre total falsch."