ARI@WPG: Schmaltz mit Powerplay-Tor gegen Hellebuyck

Langsam aber sicher haben sich die Arizona Coyotes, die Mannschaft des Österreichers Michael Grabner, nicht nur von ihrem schwachen Saisonstart erholt, sondern sind inzwischen zu einer ernst zu nehmenden Macht in der NHL geworden. Am Dienstag siegte das Franchise aus der Wüste auf beeindruckende Art und Weise mit 4:2 im Bell MTS Place gegen die dort beheimateten Winnipeg Jets.

Arizona feierte damit den ersten Sieg in der Stadt, in der die eigene Organisation bis zum Jahre 1996 selber noch beheimatet war, bevor das Schicksal sie in Richtung Süden, in die USA verschlug. Damals wurden im Zuge dieses Umzugs aus den damaligen Jets die Phoenix Coyotes. Das aktuelle Team aus Winnipeg hingegen war bis zum Jahre 2011 als Atlanta Thrashers in der Liga unterwegs.
Es war aus der Sicht der Gäste mehr als ein symbolischer erster Erfolg am Dienstag in der alten Heimat. Zugleich setzte dieser Sieg ein sportliches Ausrufezeichen an die gesamte Konkurrenz.

Nick Schmaltz Jordan Oesterle

Die Coyotes haben nach zwei knappen Niederlagen zum Einstieg in die Spielzeit 2019/20, bei denen das Team gegen die Anaheim Ducks (1:2) und Boston Bruins (0:1) unterlag, eine Steigerung gezeigt, seither eine Statistik von 2-0-1 zu verbuchen. Dies zeigt, dass das Team beim Kampf um einen Platz der zur Teilnahme an den kommenden Stanley Cup Playoffs berechtigen würden, zumindest nicht chancenlos ist, wenn es gelingt die Leistungen der vergangenen Spiele dauerhaft abzurufen.
Der Erfolg beim Mitfavoriten auf den Gewinn des Stanley Cup aus Winnipeg war zumindest der vorläufige Höhepunkt auf dem Weg raus aus dem aus den vergangenen Jahren vertrauten Tabellenkeller der Liga.
Die vier eigenen Treffer vom Dienstag haben zudem jedermann ligaweit gezeigt, dass sogar die zu Saisonbeginn bedenklich schwächelnde Offensive der Coyotes eindeutig auf dem Wege der Besserung ist.
Hauptbeteiligt daran, dass es zu diesem schönen Abend in Winnipeg kam, war Christian Dvorak, dem seine ersten beiden Treffer der Saison gelangen.
"Die vergangenen beiden Spiele von ihm waren sehr gut, denke ich", sah Coyotes-Trainer Rick Tocchet voller Zufriedenheit den Fortschritt.
"Der Rost vom Saisonstart ist inzwischen weg. Die Mentalität und der Einsatz sind voll da. Insgesamt ist er ein sehr wertvoller Spieler für uns", lobte er den Doppeltorschützen.
Der Erfolg der Coyotes in Winnipeg gelang ihnen nach zuvor 10 Niederlagen gegen die Jets in Serie (0-8-2) in dieser Form von vielen unerwartet.
Nick Schmaltz durfte dabei im dritten Spiel hintereinander als Torschütze in Erscheinung treten, Oliver Ekman-Larsson bewies abermals seinen großen Wert für das Team, dieses Mal als doppelter Vorlagengeber.
"Inzwischen gelingt es mir ganz gut in die gefährlichen Zonen vor dem Tor zu kommen, denke ich. Zudem schieße ich etwas häufiger als früher", versuchte Schmaltz seine kleine Erfolgsserie zu begründen.

Darcy Kuemper

Torhüter Darcy Kuemper zeigte in Winnipeg 38 Paraden, war einmal mehr ein sicherer Rückhalt für seine Farben beim Kampf gegen den Favoriten in diesem Spiel.
Und wenn es läuft, dann auch im Sport häufig so richtig. Der Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 für Arizona in der 26. Spielminute durch Dvorak war der erste Überzahltreffer der Mannschaft seit Saisonbeginn. Es folgte unmittelbar danach sogar direkt ein Zweiter durch Schmaltz, beim 3:1 kurz darauf. Die Bilanz zuvor belief sich nach den ersten vier Auftritten der Runde auf 0 von 9.
"Ich denke, diese Schwäche haben wir in den vergangenen Tagen im Training erfolgreich bekämpft. Da hatten wir uns schon bei den Übungseinheiten deutlich verbessert", freute sich Coach Tocchet nach dem Erfolg.
Auf der Gegenseite sorgte ausgerechnet das hingegen für einigen Ärger. "Das waren ihre ersten Powerplay-Treffer der Saison. Unsere Fehler waren es, die das ermöglicht haben. Wir haben am ganzen Abend nur vier Schüsse geblockt", grämte sich Jets-Trainer Paul Maurice.
Bei den Siegern war der Blickwinkel naturgemäß ein anderer: "Unser Unterzahlspiel hat funktioniert. Sie hatten ihre Gelegenheiten. Ich freue mich, dass wir dem standgehalten haben. Kuemper hat dem Druck ebenfalls gut widerstanden", sah Tocchet eher die Stärken der eigenen Mannschaft für den Spielausgang verantwortlich.
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In der Tat sind die Statistiken von Goalie Kuemper schon seit Längerem durchaus vorzeigbar. Immerhin kassierte dieser in den elf vergangenen Spielen zwei oder weniger Gegentreffer. Das hebt ihn auf eine Stufe mit Nikolai Khabibulin, der in der Saison 1998/99 ebendiese Ausbeute erreichte und den Franchiserekord in dieser Kategorie aufstellte.
Am kommenden Donnerstag kann das Team aus Arizona seinen Aufwärtstrend weiter bestätigen, wenn die Nashville Predators bei den Coyotes zu Gast sind (Fr. 4 Uhr MESZ; NHL.tv).