pacific division primary 0928

In der Pacific Division kündigt sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die begehrten Playoff-Plätze an. Dieses Ziel wollen die acht Teams mit unterschiedlichen Strategien erreichen. Die Leistungsdichte scheint über den Sommer zugenommen zu haben. NHL.com/de nimmt die Klubs kurz vor dem Saisonstart unter die Lupe…

Vegas Golden Knights
Die Vegas Golden Knights investierten im Sommer in Vertragsverlängerungen. Die Stürmer-Stars William Karlsson und Mark Stone (acht Jahre) banden sich langfristig und hochpreisig an die Golden Knights. Somit waren etablierte Spieler wie Erik Haula (Hurricanes), Pierre-Edouard Bellemare (Avalanche) oder Colin Miller (Sabres) nicht mehr zu halten. Und trotzdem hat Vegas einen schlagfertigen Kader: Der Sturm dürfte mit den beiden Parade-Reihen Jonathan Marchessault/ Karlsson/ Reilly Smith sowie Stone/ Paul Stastny/ Max Pacioretty zu den gefährlichsten Trios der Liga zählen. In der Tiefe stehen zudem physisch starke Spieler wie Alex Tuch, Cody Eakin, Ryan Reaves oder William Carrier zur Verfügung. Eher durchschnittlich besetzt, dafür aber eingespielt, ist die Verteidigung, hinter der mit Marc-Andre Fleury einer der besten Torhüter der NHL den Unterschied ausmachen soll.
Letzte Saison: 43-32-7, 93 Punkte, Platz 3
Top-Neuzugänge:Jaycob Megna (Ducks)
Top-Abgänge:Pierre-Edouard Bellemare (Avalanche), Ryan Carpenter (Blackhawks), Nikita Gusev (Devils), Erik Haula (Hurricanes), Colin Miller (Sabres)

VGK@LAK: Marchessault unter die Latte zum OT-Sieg

San Jose Sharks
Ohne prominente Verstärkungen gehen die San Jose Sharks in die neue Saison. Einzig Jonny Brodzinski, der vom Rivalen aus Los Angeles kam, ist ein sofortiger Sprung in die Aufstellung zuzutrauen. Der Fokus lag bei den Nord-Kaliforniern voll auf den Vertragsverlängerungen der Schlüsselspieler Erik Karlsson (acht Jahre), dem Schweizer Timo Meier (vier Jahre), Joe Thornton und Kevin Labanc (je ein Jahr). Diese schluckten allerdings so viel Gehaltsspielraum, dass Spieler wie Kapitän Joe Pavelski (Stars), Gustav Nyquist (Blue Jackets) oder Joonas Donskoi (Avalanche) nicht gehalten werden konnten. Das Führungs-Vakuum soll der neue Captain Logan Couture mit seinen Assistenten Brent Burns, Tomas Hertl, Erik Karlsson und Thornton füllen. Bei den freigewordenen Plätzen im Sturm hofft San Jose auf Talente wie Dylan Gambrell oder Antti Suomela. Das Prunkstück ist die Verteidigung mit Burns, Karlsson und Marc-Edouard Vlasic. Steigerungspotenzial hat Starter Martin Jones, der in der Vorsaison zu wenig Konstanz zeigte und nun liefern muss.
Letzte Saison:46-27-9, 101 Punkte, Platz 2
Top-Neuzugänge:Jonny Brodzinski (Kings), Dalton Prout (Flames)
Top-Abgänge:Justin Braun (Flyers), Joonas Donskoi (Avalanche), Micheal Haley (Rangers), Gustav Nyquist (Blue Jackets), Joe Pavelski (Stars), Joakim Ryan (Kings)

Top 10 Spielzüge aus 2018/19: Tomas Hertl

Calgary Flames
Die Calgary Flames gehen mit eingespielten Top-6-Sturmlinien an den Start. Top-Talent Matthew Tkachuk (drei Jahre) setzte seine Unterschrift unter einen neuen Vertrag und zählt neben den Stars Johnny Gaudreau, Sean Monahan und Elias Lindhom zu den ultimativen Leistungsträgern. In der Tiefe müssen die Flames erst Qualität nachweisen. Als Wagnis gilt Zugang Milan Lucic, der beim Lokalrivalen Edmonton zuletzt nicht mehr funktionierte. Auch ob sich der Torwart-Tausch - Cam Talbot (Flyers) kam für Mike Smith (Oilers) - auszahlt, bleibt abzuwarten. Im Tryout möchte sich mit Tobias Rieder noch ein Deutscher für einen neuen Kontrakt empfehlen. Die Abwehr wird angeführt von Norris-Trophy-Gewinner (bester Verteidiger 2019) Mark Giordano. Calgary muss beweisen, dass es nicht nur Hauptrunde, sondern auch Endrunde kann: Im Vorjahr gab es für die nach der regulären Saison beste Mannschaft der Hauptrunde in der Western Conference ein böses Erwachen in den Playoffs (1:4 gegen Colorado).
Letzte Saison: 50-25-7, 107 Punkte, Platz 1
Top-Neuzugänge: Milan Lucic (Oilers), Cam Talbot (Flyers)
Top-Abgänge:James Neal, Mike Smith (beide Oilers)

Top-10 Spielzüge aus 2018/19: Gaudreau

Vancouver Canucks
Nach vier Jahren Playoff-Abstinenz wollen die Vancouver Canucks zurück unter die besten 16. Für dieses ambitionierte Ziel stellten sich die Canucks im Sommer breiter auf und erhöhten durch die Akquise von Jordie Benn (Canadiens), Oscar Fantenberg (Flames), Micheal Ferland (Hurricanes), J.T. Miller (Lightning), Tyler Myers (Jets) die Qualität, während alle Abgänge zu verschmerzen waren. Somit verfügt Vancouver über deutlich mehr Kader-Tiefe im Sturm und in der Verteidigung im Vergleich zum Vorjahr. In der Spitze sollen die beiden Jung-Stars Elias Pettersson (20, Bester Rookie 2018/19) und Brock Boeser (22), der seinen Vertrag um drei Jahre verlängerte, mit ihrem Tempo und Offensiv-Geist für Furore sorgen. Mit Sven Baertschi ist auch ein Schweizer im Aufgebot. Im Tor sind die Canucks mit Jacob Markstrom und Thatcher Demko eher durchschnittlich besetzt.
Letzte Saison: 35-36-11, 81 Punkte, Platz 5
Top-Neuzugänge:Jordie Benn (Canadiens), Oscar Fantenberg (Flames), Micheal Ferland (Hurricanes), J.T. Miller (Lightning), Tyler Myers (Jets)
Top-Abgänge: Markus Granlund (Oilers), Ben Hutton (Kings), Derrick Pouliot (Blues), Luke Schenn (Lightning)

EDM@VAN: Pettersson gleich mit Nachschuss Spiel aus

Arizona Coyotes
Die Arizona Coyotes fühlen sich bereit. Bereit für die Rückkehr in die Playoffs. Eine Endrunden-Qualifikation gab es seit 2012 (damals noch als Phoenix Coyotes) nicht mehr. Hoffnung macht zum einen die Weiterentwicklung der vielen Talente wie Lawson Crouse (21), Clayton Keller (21), Christian Fischer (22), Christian Dvorak (23), Nick Schmaltz (23) oder Vinnie Hinostroza (25). Zum anderen wurde mit Phil Kessel (Penguins) ein schuss- und technisch starker Routinier verpflichtet, der als "fehlendes Puzzlestück" gilt. Insgesamt verfügen die "Wüstenhunde" über eine gute Altersstruktur mit entwicklungsfähigen Youngsters und verlässlichen Routiniers. Zu letzter Gruppe zählen mit Michael Grabner (31) auch ein Österreicher sowie die führungsstarken Verteidiger Niklas Hjalmarsson (32), Alex Goligoski (34) und Kapitän Oliver Ekman-Larsson (28). Zwischen den Pfosten sollen sich Antti Raanta und Darcy Kuemper zu Höchstleistungen antreiben.
Letzte Saison: 39-35-8, 86 Punkte, Platz 4
Top-Neuzugänge:Phil Kessel (Penguins), Carl Soderberg (Avalanche)
Top-Abgänge: Josh Archibald (Oilers), Kevin Connauton (Avlanche), Nick Cousins (Canadiens), Alex Galchenyuk (Penguins), Mario Kempe (Kings), Richard Panik (Capitals)

ARI@COL: Ekman-Larsson gleicht spät mit 2. Tor aus

Edmonton Oilers
Zwei der ultimativen Superstars in der NHL, Connor McDavid und der Deutsche Leon Draisaitl, reichten zuletzt nicht aus, dass sich die Edmonton Oilers für die Playoffs qualifizieren. Hinter dem zweitbesten Liga-Scorer (116 Punkte) und dem zweitbesten -Torjäger (50 Treffer) fehlte es an Tiefe in der Offensive sowie Stabilität in der Defensive. Diese Baustellen hofft der neue General Manager Ken Holland behoben zu haben. Zudem soll der neue Trainer Dave Tippett ein neues, erfolgreicheres Spielsystem installieren. Da für Top-Transfers der Cap-Space fehlte, stärkte Edmonton den Unterbau. Vor allem von Power Forward James Neal, der via Trade vom Lokalrivalen aus Calgary kam, erhoffen sich die Oilers viel. Unter den Abgängen war mit Tobias Rieder (Flames, Tryout) auch ein Deutscher, dafür hofft mit Gaetan Haas (Bern, NLA) ein Schweizer auf den Sprung in den NHL-Kader. Nicht aufwerten konnten die Oilers die anfällige Verteidigung. Mit Mike Smith (Flames) soll ein neuer Torwart für mehr Sicherheit sorgen. Für Edmonton ist die kommende Saison ein Neuanfang - Konnten die Baustellen geschlossen werden?
Letzte Saison:35-38-9, 79 Punkte, Platz 7
Top-Neuzugänge:Josh Archibald (Coyotes), Markus Granlund (Canucks), Gaetan Haas (SC Bern), James Neal (Flames), Joakim Nygard (Färjestad BK), Riley Sheahan (Panthers), Mike Smith (Flames)
Top-Abgänge: Kyle Brodziak (Karrieende), Kevin Gravel (Kings), Milan Lucic (Flames), Alex Petrovic (Bruins), Jesse Puljujarvi (Kärpät Oulu), Ty Rattie (Lokomotive Jaroslavl), Tobias Rieder (Flames, Tryout), Andrej Sekera (Stars)

EDM@WPG: McDavid tippt bei Überzahl den Puck rein

Anaheim Ducks
Schon seit Februar befinden sich die Anaheim Ducks im Umbruch und haben seitdem viele Talente in Stellung gebracht. Diese sollen nun unter dem bisherigen AHL- und neuen NHL-Trainer Dallas Eakins aufblühen, der die Rohdiamanten Sam Steel (21), Maxime Comtois (20) und Troy Terry (22) noch aus dem Farmteam San Diego Gulls kennt. Diese sollen sich an den erfahrenen Sturm-Kollegen wie Kapitän Ryan Getzlaf, Adam Henrique, Ondrej Kase, Rickard Rakell, Nick Ritchie oder Jakob Silfverberg weiterentwickeln. Die Verteidigung um Hampus Lindholm, Cam Fowler und Josh Manson hat durchaus Qualität in der Spitze, muss diese aber auch in der Tiefe nachweisen. Der deutsche Abwehr-Hüne Korbinian Holzer geht in seine fünfte Saison in Orange County und kämpft um einen Kaderplatz. Das Goalie-Gespann mit Starter John Gibson und Backup Ryan Miller ist hochklassig. Wie schnell wird Anaheim den Umbruch meistern?
Letzte Saison:35-37-10, 80 Punkte, Platz 6
Top-Neuzugänge:Michael Del Zotto (Blues), Jani Hakanpää (Kärpät Oulu), Chris Wideman (Penguins)
Top-Abgänge:Jake Dotchin (Blues), Ben Street (Devils), Jaycob Megna (Golden Knights), Corey Perry (Stars), Andy Welinski (Flyers)
Los Angeles Kings
Als schlechtestes Team der Western Conference im Vorjahr stehen die Los Angeles Kings auch 2019/20 vor einer anspruchsvollen Saison. Kann der neue Coach Todd McLellan, der mit Marco Sturm einen deutschen Assistenztrainer an seiner Seite weiß, die Kings zurück in die Playoffs führen? Ein schwieriges Unterfangen, zumal zuletzt weder die Offensive noch die Defensive klickte und auch die Leistungsträger unterperformten. Auf dem Transfermarkt gab es indes kaum Bewegung, sodass nun vor allem an McLellan sowie den Schlüsselspielern wie Stammtorwart Jonathan Quick, Star-Verteidiger Drew Doughty und Kapitän Anze Kopitar liegt, L.A. wieder in ruhigeres Fahrwasser zu steuern.
Letzte Saison:31-42-9, 71 Punkte, Platz 8
Top-Neuzugänge: Ben Hutton (Canucks), Mario Kempe (Coyotes), Nikolai Prokhorkin (SKA St. Petersburg), Joakim Ryan (Sharks)
Top-Abgänge:Jonny Brodzinski (Sharks), Brendan Leipsic (Capitals), Dion Phaneuf (Free Agent)