Der Flügelstürmer Evander Kane wechselte im Januar nach Edmonton und war auf Anhieb ein Schlüsselspieler. In den Playoffs ist er mit 13 Treffern sogar der beste Torschütze seiner Mannschaft gewesen. Sein auslaufender Vertrag wurde um vier Jahre verlängert und mit 20,5 Millionen Dollar dotiert. "Jeder in der Mannschaft wollte ihn zurück und hat mir das sehr deutlich gemacht", sagte Holland. Zu den weiteren Schlüsselspielern im Angriff zählen Zach Hyman und Kailer Yamamoto.
Der Top-Star der Verteidigung ist Darnell Nurse, der auch auf der Gegenseite durch seine Effektivität besticht. In der Spielzeit 2020/21 gab es in der gesamten NHL mit Jakob Chychrun (Arizona Coyotes) nur einen Verteidiger, der noch häufiger traf als der 16-malige Torschütze Nurse. In der zurückliegenden Saison belief sich seine Ausbeute auf neun Tore und 26 Assists. Der effektivste Verteidiger der Oilers war vergangene Saison der erst 22-jährige Evan Bouchard mit zwölf Toren und 31 Assists.
Die neue Nummer 1 unter den Goalies dürfte Jack Campbell sein, der zuletzt das Tor der Toronto Maple Leafs hütete. Auch er setzt sich das maximale Ziel: "Mein Fokus liegt darauf, die beste Leistung meiner Karriere abzurufen. Ich kann es kaum erwarten, nach Edmonton zu kommen und daran zu arbeiten, den Stanley Cup zu gewinnen." Der 30-Jährige verbuchte bei Toronto in den vergangenen beiden Spielzeiten eine Save-Quote von 91,8 Prozent und sieben Shutouts. "Er scheint ein wirklich positiver Typ zu sein und bringt eine Menge guter Energie mit", freut sich McDavid.
Stärken
Auf dem Papier ist kaum eine Mannschaft so prominent besetzt wie Edmonton. Allen voran McDavid und Draisaitl, aber auch andere Spieler wie Kane, Hyman oder Yamamoto, sind für gegnerische Defensiven nur schwer zu stoppen. Mit einem Schnitt von 3,48 Toren pro Spiel rangierte Edmonton vergangene Saison auf Platz 7 der NHL. Das Powerplay war mit einer Erfolgsquote von 26 Prozent sogar das drittbeste der gesamten Liga. Im Tor hat Campbell das Potenzial, für einen stabileren Rückhalt zu sorgen als das in den vergangenen Jahren bei Edmonton der Fall war.
Verbesserungspotenziale
Die Oilers erleben teilweise unerwartete Ergebniskrisen und können sich dann nur schwer daraus befreien. Das Playoff-Aus gegen die Avalanche ereignete sich zwar zwei Runden später als im Vorjahr gegen die Winnipeg Jets. Allerdings unterlagen sie in beiden Duellen sieglos mit 0:4. Unerklärlich war auch der Negativlauf im Dezember/Januar, als die Oilers 13 von 15 Spielen verloren.
Als Hauptprobleme in den vergangenen Jahren galt die Abhängigkeit von McDavid und Draisaitl sowie die mangelnde Konstanz im Tor. Letzteres könnte durch Campbell zwar teilweise behoben sein. Der 23-jährige Backup Stuart Skinner hingegen muss (trotz sehr guter Ansätze) erst noch den Beweis erbringen, dauerhaft in der NHL zu funktionieren.