NYI@TBL, Sp5: Point verlängert seine Serie

Manchmal gibt es Spiele, in denen scheint einer Mannschaft alles zu gelingen. Das 8:0 der Tampa Bay Lightning in Spiel 5 des Stanley Cup Halbfinale am Montag gegen die New York Islanders war eine solche Partie.

Der amtierende Stanley-Cup-Champion spielte die Gäste aus New York regelrecht an die Wand. Sechs Spieler trugen sich in die Torschützenliste ein. Steven Stamkos und Alex Killorn trafen doppelt. Yanni Gourde, Ondrej Palat, Brayden Point und Luke Schenn erzielten jeweils ein Tor.
Es war der höchste Playoff-Sieg in der Geschichte der Lightning. Vor allem aber war es genau die Reaktion, die sich der Trainer Jon Cooper nach der 2:3 Niederlage in Spiel 4 gewünscht hatte. "Eigentlich sind wir eine Mannschaft, die immer mit sehr viel Entschlossenheit spielt", sagt er. "Wir sind eine Gruppe mit sehr viel stolz. Was im zweiten Drittel des letzten Spiels passiert ist (die Islanders erzielten drei Tore, Anm.d.Red.) entspricht eigentlich nicht unserer DNA."
Gourde stimmt seinem Trainer zu: "Dieses zweite Drittel von Spiel 4 war wahrscheinlich das schlechteste, das wir je hatten. Wir wollten sicherstellen, dass sich das nicht wiederholt. Ich denke, darauf baut sich unser Team auf. Wir haben viel Reife und viel Führung in dieser Gruppe. Und wenn es einen Rückschlag gibt, dann sind wir stolz genug, um zurückzuschlagen."

NYI@TBL, Sp5: Stamkos bringt Lightning frühe Führung

Tatsächlich ist es die große Stärke dieser Mannschaft, nach einer Niederlage in den Playoffs im folgenden Spiel umso stärker wieder zurückzufinden. Nach den letzten 13 Playoff-Niederlagen folgte stets ein Sieg. Dies ist die längste Serie in der Geschichte der NHL.
Bereits nach 45 Sekunden, als Tampa durch den ersten Treffer von Stamkos in Führung ging, war zu spüren, dass dies der Abend der Lightning sein dürfte. In dieser Serie gewann bislang immer das Team, das mit 1:0 in Führung hin.
Stamkos zeigt sich glücklich darüber, wie sehr sich die Mannschaft gegenüber der Niederlage am Samstag verbessert hat. "Unsere ganze Gruppe, vom Trainerstab bis hin zu den Spielern, hat die Fähigkeit zu erkennen, was falsch gelaufen ist, um dann Korrekturen vorzunehmen", erklärt der 31-Jährige. "Das hängt sicherlich auch mit der Erfahrung zusammen, die wir in den Playoffs bereits gesammelt haben. Es macht Spaß, ein Teil dieser Gruppe zu sein. Denn wir wissen, wenn wir einmal nicht unser bestes Spiel abliefern, dann wird uns das im nächsten Spiel gelingen."
Das Team aus Florida erwies sich nicht nur als stark im Abschluss, sondern ließ auch in der Defensive nur 21 Torschüsse des Gegners zu. Zum Vergleich: Die Lightning schossen genau doppelt so häufig auf das gegnerische Tor. Und die Schüsse, die auf das eigene Gehäuse gelangten, parierte Goalie Andrei Vasilevskiy gewohnt zuverlässig.
"Ich glaube, die ganze Mannschaft hat heute eine Reaktion gezeigt. Und das begann bei unserem Torwart", erklärte Stamkos. "Wenn wir mal ein Spiel verlieren, nimmt er das persönlich. Er war heute Abend wirklich überragend, hat früh im Spiel einige wichtige Saves gemacht. Dadurch fanden wir gut in die Partie, machten unsere Tore und bekamen noch mehr Selbstvertrauen."

NYI@TBL, Sp5: Palat fälscht nach Bullygewinn ab

Dies dürfte ganz besonders auf Point zutreffen, der nun bereits im achten Spiel hintereinander einen Treffer erzielt hat. Dies ist die zweitlängste Erfolgsserie in der Geschichte der Playoffs. Lediglich Reggie Leach war im Jahre 1976 noch erfolgreicher, als er in zehn Playoff-Spielen hintereinander jeweils traf. Gut möglich also, dass Point diesen Rekord einstellen oder sogar brechen wird.
"Darüber denke ich überhaupt nicht nach", sagt Point. "Wir befinden uns in den Playoffs. Persönliche Statistiken bedeuten nichts. Das Team hat heute großartig gespielt, und wir haben einen großen Sieg errungen. Ohne die Mitspieler wäre das nicht möglich. Ich hatte in den Playoffs viele Tore, die gut vorbereitet waren."
Tampa Bay führt die Best-of-7-Serie nun mit 3:2 an. Ein weiterer Sieg genügt, um zum zweiten Mal hintereinander das Stanley Cup Finale zu erreichen. Spiel 6 wird am Mittwoch in New York ausgetragen (8:00 p.m. ET, NHL.tv, DAZN, Sport1 +; Do. 2 Uhr MESZ).
Trainer Cooper warnt davor, die Aufgabe aufgrund des Kantersieges nun auf die leichte Schulter zu nehmen: "Am Ende des Tages war das auch nur ein Sieg. Es ist egal, wie hoch man gewinnt. Es zählt der Sieg und nicht die Höhe des Ergebnisses. In zwei Tagen beginnt die Begegnung wieder bei null und wir müssen uns erneut beweisen."