Der Trend international zu draften ist nicht vollkommen neu, doch die Ausprägung wie im diesjährigen Draft übertrifft alles bisher bekannte. Noch nie wurden mit den ersten sechs Picks Spieler mit sechs unterschiedlichen Nationalitäten zu den Teams geholt. Ein klares Signal, dass auch den neuen Fokus der Scouting-Abteilungen deutlich macht.
Ebenfalls bemerkenswert ist, dass unter den Top-Drei-Picks kein Nordamerikaner zu finden ist. Mit Rasmus Dahlin, Andrei Svechnikov und Jesperi Kotkaniemi sind erst das zweite Trio nach 1999, welches an den Positionen eins bis drei gezogen wurde und keinen US-Amerikaner oder Kanadier beinhaltet. 1999 wurden mit Patrik Stefan, Daniel Sedin, Henrik Sedin und Pavel Brendl sogar vier Akteure aus Europa zu Beginn des Drafts ausgewählt.
Schon im vergangenen Jahr wurden in der ersten Runde 13 Spieler mit europäischen Pässen ausgewählt. Der Nummer 1 Pick war der Schweizer Nico Hischier, der seitdem bei den New Jersey Devils spielt. Im Jahr 2016 dominierten die Nordamerikaner den Draft. Lediglich sieben Spieler aus Europa wurden in der ersten Runde ausgewählt, wobei Finnland, angeführt von Patrick Laine (Nummer 2 Pick), die Statistik mit vier Talenten aufbesserte.
Für die Ausbildung in den europäischen Ligen wird durch den Draft klar, dass der eingeschlagene Weg der Richtige ist. Elf der 15 in Runde 1 gezogenen Spieler waren letzte Saison in Europa tätig und könnten nun den Sprung in die beste Liga der Welt schaffen.
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Für die gedrafteten europäischen Spieler ist die frühe Ziehung der Lohn für die harte Arbeit der letzten Jahre. Rasmus Dahlin ist der erste Schwede seit Mats Sundin im Jahr 1989, der an Nummer eins gezogen wurde. Für Dahlin ein aufregendes Gefühl: "Ja, es ist ziemlich verrückt. Er ist eine Legende in der Eishockey-Welt. Es ist irgendwie komisch aber beeindruckend."
Durch die potentiellen zukünftigen Stars der NHL aus den verschiedenen Ländern wird die Internationalisierung der NHL weiter vorangetrieben. Die Aufmerksamkeit der Fans aus Europa wird steigen, wenn Spieler aus dem eigenen Land das Bild der NHL entscheidend prägen. Für Dominik Bokk ist es klar, dass durch deutsche Akteure in der Liga auch das Eishockey in Deutschland profitiert: "Viele Talente schauen dann hoch zu den Spielern und wollen vielleicht das selbe erreichen." Für die anderen Nationen gilt das natürlich ebenso und auch ohne Spieler aus der eigenen Nation in der diesjährigen ersten Draftrunde gibt es mittlerweile viele Vorbilder für die Talente aus aller Welt.