In der Serie der Stanley Cup Second Round zwischen den Boston Bruins und den New York Islanders naht die Entscheidung. Am Mittwoch stehen sich beide Kontrahenten in Spiel 6 im Nassau Coliseum auf Long Island gegenüber (7:30 p.m. ET; NHL.TV; Do. 1:30 Uhr MESZ). Gewinnen die Islanders, stehen sie im Stanley Cup Semifinal. Behalten die Bruins die Oberhand, kommt es am Freitag zum Showdown in Spiel 7 im TD Garden von Boston.

Fünf Faktoren, die es beim Spiel am Mittwoch zu beachten gilt:
Bruins fehlen drei wichtige Feldspieler
Bei dem schweren Auswärtsspiel müssen die Bruins auf drei wichtige Spieler verzichten. Die Verteidiger Brandon Carlo und Kevan Miller sowie Center Curtis Lazar stehen nicht zur Verfügung.
Carlo ist seit Spiel 3 gegen die Islanders außer Gefecht, Miller fehlt bereits seit Spiel 4 der Stanley Cup First Round gegen die Washington Capitals. Lazar verletzte sich am Montag in Spiel 5 bei einem Zusammenprall mit Islanders-Verteidiger Adam Pelech im unteren Körperbereich. "Das war natürlich großes Pech für Curtis. Er wird die Reise nach New York definitiv nicht mit uns antreten. Wir sind daher gezwungen, unsere Aufstellung entsprechend anzupassen", ließ Bruins-Trainer Bruce Cassidy am Dienstag verlauten.
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Einsatz von Bostons Schlussmann Rask unklar
Ein Fragezeichen steht offenbar auch hinter dem Einsatz von Bruins-Torwart Tuukka Rask. Er wurde in Spiel 5 im letzten Drittel durch Jeremy Swayman ersetzt. Für den Backup war es der erste Auftritt in den diesjährigen Playoffs. Bostons Coach Cassidy bezeichnete die Auswechslung von Rask im Nachgang als Vorsichtsmaßnahme. Am Dienstag ließ sich die etatmäßige Nummer eins in der Warrior Ice Arena behandeln und absolvierte eine Videositzung mit Torwarttrainer Bob Essensa.
Welcher der beiden Goalies in Spiel 6 starten wird, entscheidet sich erst im Laufe des Mittwochs. Sollte Rask ausfallen, würde erneut Swayman zum Zug kommen. "Als Nummer zwei muss man immer bereit sein. Klar hat man etwas mehr Druck, wenn man beginnt. Aber sonst ändert sich nicht viel für ihn. Er ist in jeder Besprechung dabei und hat die Spiele alle mitverfolgt", sagt Cassidy über den Ersatzmann.
Spiel 6 weckt positive Erinnerungen
Die Bruins haben in der jüngeren Vergangenheit durchaus positive Erfahrungen gemacht, wenn sie in Spiel 6 einer Serie auf fremdem Terrain mit dem Rücken zur Wand standen. 2019 gewannen sie ein solches Duell in der ersten Runde bei den Toronto Maple Leafs und im Finale bei den St. Louis Blues. Genau daran knüpft Trainer Cassidy seine Hoffnung. "Die Jungs kennen diese Situation und haben sie schon öfter durchgestanden. Sie wissen, was auf dem Spiel steht. Ein Sieg ist Pflicht", betonte er.
Cassidy selbst rechnet fest mit dem überlebenswichtigen Auswärtssieg in New York. "Wir haben Spiel 3 dort gewonnen, in Spiel 4 war es bis zum Schluss offen. Und in Spiel 5 bei uns haben wir so gut gespielt, dass es leicht zum Erfolg hätte reichen können", begründete er seine Zuversicht.

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New York Coach Trotz mahnt zur Sachlichkeit
Obwohl die Islanders sich mit ihrem Triumph in Spiel 5 einen Matchball vor eigenem Publikum erkämpft haben, bemüht sich Trainer Barry Trotz um eine möglichst sachliche Einordnung des Ganzen. "Der vierte Sieg ist immer der schwerste", erinnerte er am Dienstag bei einer Pressekonferenz an eine alte Playoff-Weisheit.
Auch dass das Momentum nun bei seiner Mannschaft liege, bestreitet er. "Jede Partie steht für sich und hat ihre ganz individuelle Geschichte. Die Bruins werden alles daransetzen, um das Aus zu verhindern. Unsere Jungs wissen das und werden sich darauf einstellen. Wir müssen als Kollektiv unsere beste Leistung abrufen", machte Trotz deutlich.
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Powerplay der Islanders nimmt Fahrt auf
Das Powerplay der Islanders hat zuletzt an Fahrt aufgenommen und sich beim 5:4 in Spiel 5 als ausschlaggebender Faktor für den Sieg erwiesen. Drei von vier Gelegenheiten in Überzahl nutzten sie zu einem Treffer. Die Torschützen hießen Mathew Barzal, Kyle Palmieri und Jordan Eberle. Es war das erste Mal seit 23. April 2002, dass die Islanders in den Playoffs in einer Begegnung drei Tore bei numerischer Überlegenheit erzielten. "Unser Powerplay war gewaltig heute Abend und der Schlüssel zum Sieg", sagte Barzal nach der Partie.
Durch die starke Ausbeute vom Montag steigerten die Islanders ihre Erfolgsquote im Powerplay auf 29,0 Prozent aus elf Spielen (neun Tore bei 31 Überzahlsituationen). Damit rangieren sie in der Playoff-Gesamtwertung an vierter Position, einen Platz hinter den Bruins (33,3 Prozent).