Welchem Team drücken Sie die Daumen?
Ich sehe es ganz relaxt, bin im Grunde neutral. Es gibt Pros und Contras für beide Mannschaften. Vielleicht bin ich ein bisschen für den Underdog St. Louis. Ich sehe, wie die Mannschaft arbeitet, welche Höhen und Tiefen sie schon durchschritten hat. Ich habe sie schon in China gesehen, wo sie sich auf die Saison vorbereitet haben, deshalb bin ich da ein bisschen näher dran.
Was kann das deutsche Eishockey von der NHL lernen?
In der NHL ist es noch intensiver, weil die Eisfläche kleiner ist und die Top-Spieler dadurch mehr gefordert werden, noch schneller zu antizipieren und zu reagieren. Das Eckenspiel fällt hier so ein bisschen weg, weil es keine mehr gibt. Die DEL kann sich im internationalen Vergleich aber durchaus sehen lassen. Sie hat sich wahnsinnig gut entwickelt, die Spiele waren geprägt von Leidenschaft mit großartigen Playoffs und einer Finalserie Mannheim gegen München, die super anzuschauen war.
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In Kürze könnte mit Moritz Seider ein deutscher Verteidiger erstmals in der 1. Runde gedraftet werden. Wie sehen Sie seine Entwicklung?
Ich denke, dass Moritz seine Qualitäten insbesondere bei der WM gezeigt hat. Obwohl er verletzt und angeschlagen war, ist er in jedem Spiel besser geworden und hat hervorragend gespielt. Er sucht Lösungen und findet sie in jeder Situation. Das macht ihn auch für die NHL so wertvoll, weil er auf jedem Niveau spielen kann. Ich bin mir ganz sicher, dass er ein großer Spieler werden wird, weil er bodenständig ist, weil er weiß, was er kann und was er tun muss, um noch besser zu werden.