KrejciBarzal

Die Boston Bruins ließen am Samstag in Spiel 4 ihrer Serie der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs zum zweiten Mal die Chance liegen, mit zwei Siegen in Führung zu gehen. Sie hätten sich im Nassau Coliseum ihren ersten Matchball erspielen können, stattdessen glichen die Islanders mit einem 4:1 zum 2:2 die Serie aus. Am Montag steht das wichtige Spiel 5 im TD Garden von Boston an und Bostons Center David Krejci mahnte mit Blick auf das nächste Duell, dass eine Leistungssteigerung nötig sei.

"In den Playoffs geht es darum sich anzupassen, also müssen wir einige Dinge umstellen", erklärte Krejci. "Das werden sie sicherlich auch machen, deshalb müssen wir unser bestes Spiel der Saison liefern."
Krejci hatte am Samstag selbst die Möglichkeit das Spiel in eine andere Richtung zu lenken. Im ersten Drittel hatte er beim Stand von 0:0 das leere Tor vor sich, traf jedoch nur den Pfosten. Im zweiten Drittel erzielte er doch noch das 1:0 für Boston und nach einer erfolglosen Challenge der Islanders sprang sogar noch ein Powerplay für die Bruins heraus. Das numerische Übergewicht nutzten die Bruins jedoch nicht weiter aus. Sie kamen nicht einmal zu einem Torschuss. 41 Sekunden nach Ablauf der Strafe fiel der Ausgleich.

BOS@NYI, Sp4: Barzal haut Puck zur Isles Führung rein

"Wir haben unser Spiel einfach nicht gut genug umgesetzt", kritisierte Trainer Bruce Cassidy. "In der neutralen Zone haben sie nicht viel verändert, aber wir hatten heute irgendwie einfach ein Problem, zu unserem Spiel zu finden und Fahrt aufzunehmen. Es gab einige Dinge, die wir in den ersten drei Spielen gemacht haben, um Offensive zu kreieren, die uns heute aber einfach nicht gelungen sind. Natürlich verdienen die Islanders hierfür auch Anerkennung, aber wenn wir das in drei Spielen geschafft haben und heute nicht, müssen wir schauen warum."
Krejci und Cassidy bemängelten die Leistungen, doch es hatte nicht viel gefehlt, um die Partie erfolgreich zu beenden. Das Ergebnis von 1:4 ist in seiner Höhe trügerisch, denn die Islanders erzielten zwei ihrer vier Tore erst in den letzten 63 Sekunden, als Cassidy Torwart Tuukka Rask vom Eis genommen hatte. Ansonsten war der Spielausgang knapp wie bereits bei den vorherigen Begegnungen.
Spiel 1 ging mit einem 2:2 in den Schlussabschnitt und David Pastrnak machte bei einem 5:2-Sieg der Bruins mit einem Hattrick den Unterschied. Spiel 2 ging erst in der Verlängerung mit 4:3 an die Islanders. In Spiel 3 sicherte Brad Marchand Boston in der Overtime einen 2:1-Sieg. Selbst das Torverhältnis in der Serie ist mit 11:11 komplett ausgeglichen. Einer der größten Unterschiede war in der Serie bisher die Anzahl der Torschüsse. Boston führt in dieser Kategorie mit 152:124. Am Samstag zogen sie mit 29:34 Torschüssen erstmals den Kürzeren. Das gehörte dementsprechend nach dem Spiel zu den Kritikpunkten des Trainers.

BOS@NYI,Sp4: Barzal, Palmieri gemeinsam zum Ausgleich

"Heute Abend war insgesamt der mangelnde Wille, zu Torschüssen zu kommen ein Thema", sagte Cassidy. "Wir waren einfach nicht bereit genug zu schießen, oder ihren Torhüter irgendwie unter Druck zu setzen und dafür haben wir einen teuren Preis gezahlt. Deshalb haben wir bei fünf gegen fünf nicht getroffen. Wir haben einfach zu viele Schüsse nicht genommen."
Das soll sich am Montag ändern. Krejci und seine Sturmkollegen müssen den von Cassidy angesprochenen Druck auf die Abwehr und den Torhüter der Islanders aufbauen, ansonsten droht der erste Rückstand und damit womöglich die Vorentscheidung. Aus der Best-of-Seven-Serie ist praktisch ein Best-of-Three geworden, wer zwei Spiele gewinnt steht im Halbfinale.

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Die Bruins sind für den Sieg auf allen Positionen stark genug besetzt. Im Tor zeigt Rask hervorragende Leistungen, die Abwehr steht sicher und leistet ihre Beiträge zur Offensive und im Angriff ist mehr als genug Potenzial vorhanden, um gegen jeden Gegner mehr als genug Tore zu schießen. Dieses Potenzial müssen die Bruins jetzt nur umsetzen.
"Wir gehen mit der Chance nach Hause, die Führung wieder zu erobern, da müssen wir besser spielen", gab Rask zu. "Hoffentlich wird uns das gelingen."