Ovechkin_Malkin_Laine

An jedem Montag der Spielzeit 2017/18 wird NHL.com/de an dieser Stelle nach Themen suchen, die etwas abseits des täglichen Spielgeschehens liegen und den Puls der Liga im Hintergrund bestimmen. Sportliche Krisen, ein intensiverer Blick auf aktuelle Begebenheiten und grundsätzliche Entwicklungen, welche die Diskussionen derzeit bestimmen: Wir sorgen dafür, dass nichts davon unbeachtet bleibt.

Heute beschäftigen wir uns mit den Top-Torjägern der Liga.
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Ein Blick auf die erfolgreichsten Torjäger der laufenden Runde macht es sofort deutlich, wir steuern auf eines der spannendsten Rennen, um den Titel des besten Torjägers der NHL zu, das wir in den letzten Jahren beobachten konnten.
Gleich ein halbes Dutzend Spieler kann sich noch mehr oder weniger große Hoffnungen auf den Gewinn der Maurice 'Rocket' Richard Trophy machen. Zudem steuern offenkundig wieder mehr Spieler auf eine Spielzeit mit über 40 geschossenen Toren zu als vielfach in den letzten Jahren geschehen war. Da wir uns über eine bisher sehr torreiche Spielzeit in der Liga freuen dürfen, wirkt sich das logischerweise auch in der Torjägerliste entsprechend aus.
An der Spitze der Wertung rangieren Patrik Laine von den Winnipeg Jets und Alex Ovechkin, mit jeweils 40 Toren in 68 Begegnungen. Beide Stürmer haben somit sehr gute Chancen die magische 50-Tore-Marke bis zum Ende der Hauptrunde im April zu überspringen.

Dem 19-jährigen Laine gelänge dieses Kunststück zum ersten Mal, für den 32-jährigen Routinier Ovechkin wäre es das insgesamt achte Mal.
Dem erfahrenen Russen winkt zudem bereits die siebte Auszeichnung als bester Torschütze der Liga. Laine, der in der Saison 2016/17 debütierte und erst seine zweite Saison auf diesem Weltklasse-Niveau spielt, kann diese begehrte Auszeichnung bisher noch nicht vorweisen.
Doch neben den beiden sind einige weitere Spieler recht aussichtsreich im Rennen.
Evgeni Malkin von den Pittsburgh Penguins rangiert mit aktuell 39 Treffern nur ein Tor hinter den Führenden. In den ersten 29 Spielen des Kalenderjahres 2018 sammelte er klammheimlich, im Windschatten der beiden Führenden 25 Treffer. Das ist schon eine irre Quote, die ihn kaum jemand zugetraut hätte, nachdem der Titelverteidiger aus Pittsburgh zunächst nur recht schleppend in die neue Saison startete und in den ersten Wochen mit einer Art 'Stanley-Cup-Kater' zu kämpfen hatte. Durch zusätzliche 48 Assists zeigt Malkin in dieser Spielzeit einmal mehr seine unbestrittene Weltklasse.
Mit Eric Staal von den Minnesota Wild hätte im Rennen um den Torjägertitel 2017/18 bis vor kurzem kaum jemand ernsthaft gerechnet. Mit 37 Toren steuert der 33-Jährige, der sich derzeit in einer Art zweiten Frühling seiner Karriere befindet, ebenfalls in Richtung Torjägertitel. 18 Tore aus seinen letzten 21 Spielen sprechen eine eindeutige Sprache.
Wir dürfen wohl auch in seinem Fall mit einigen weiteren Erfolgserlebnissen rechnen. Ob er am Ende tatsächlich ein ernsthaftes Wörtchen bei der Vergabe um die begehrte Trophäe wird mitsprechen können? Bei seiner aktuellen Formkurve ist das sicher nicht gänzlich auszuschließen.

Staal

Während mit Ovechkin, Laine und Staal drei Spieler vorne liegen, die im bisherigen Saisonverlauf jeweils eine ganz besonders gute Serie zu verbuchen hatten, ist mit Tyler Seguin von den Dallas Stars ein Spieler im direkten Verfolgerfeld zu finden, der schon über die gesamte Hauptrunde auf beachtlich konstantem Niveau, also sehr regelmäßig, in den Kasten der Gegner einnetzt.
Dadurch hat es Seguin inzwischen auf beachtliche 36 Saisontreffer gebracht. Er wird jedoch in Kürze selber einmal eine ungewöhnliche Torserie starten müssen, wenn er die aktuelle Vier-Tore-Lücke gänzlich schließen möchte, was nicht auszuschließen ist. Er wird ebenfalls noch aussichtsreich mit im Rennen bleiben.

Mit den fünf namhaften Top-Torjägern haben wir einen wahrlich illustren Kreis an Spielern zusammen, die für viel Spannung beim Kampf um die begehrte Maurice 'Rocket' Richard Trophy sorgen dürften.
Das weckt Erinnerungen an fast schon vergessen geglaubte vergangene Tage.
Gedacht sei in diesem Zusammenhang an die Saison 1992/93, als letztendlich Alexander Mogilny und Teemu Selanne mit jeweils 76 Toren gemeinsam an der Spitze der Rangliste lagen.
Mogilny, der damals für die Buffalo Sabres aktiv war, gelangen zusätzlich 51 Assists, so dass er über 127 Punkte jubeln durfte. Der junge Finne Selanne, damals für die Winnipeg Jets auf den Eisflächen der NHL unterwegs, kam mit 56 Vorlagen sogar auf 132 Scorerpunkte.
Noch etwas spektakulärer gestaltete sich die Lage an der Spitze der Torjägerliste nur wenige Jahre später in der Spielzeit 1996/97. Hier lagen in der Endabrechnung vier Aktive nur maximal zwei Tore voneinander getrennt.

Keith-Tkachuk-Coyotes 2-18

Keith Tkachuk (Phoenix Coyotes) gelangen 52 Tore, Selanne (Mighty Ducks of Anaheim) war 51 Mal erfolgreich, John LeClair (Philadelphia Flyers) kam auf 50 Tore, ebenso wie Superstar Mario Lemieux (Pittsburgh). Was für eine wahrlich historische Leistungsdichte!
Vieles deutet darauf hin, dass wir in diesem Jahr ein ganz ähnliches Spektakel bis zum Schluss verfolgen können. Einige Highlights und überraschende Wendungen dürften in den nächsten Wochen noch auf dem Weg bis zur Ziellinie liegen.
Am heutigen Montag steht das direkte Aufeinandertreffen der beiden Spitzenreiter dieser Wertung, Laine und Ovechkin, in Washington auf dem Programm. Sie werden versuchen ihre persönliche Ausgangslage, neben dem übergeordneten Team-Erfolg, weiter zu verbessern. Spannender geht es kaum!