Besonders bitter war die Niederlage für fünf Spieler der Bruins. Sie hatten gehofft, den 20 Kilogramm schweren Silberpokal nach acht Jahren erneut in die Höhe stemmen zu können. Neben Verteidiger Chara standen noch Torhüter Tuukka Rask sowie die Angreifer Patrice Bergeron, Brad Marchand und David Krejci von der Meistermannschaft 2011 auf dem Eis.
Für den inzwischen 42 Jahre alten Haudegen Chara wäre ein zweiter Triumph im Bruins-Trikot auch ein Sieg über den eigenen Körper gewesen. In Spiel 4 des Finales gegen die Blues hatte er sich eine schwere Gesichtsverletzung zugezogen. Er gab jedoch nicht klein bei und lief - geschützt durch ein Vollvisier - auch in den folgenden drei Partien auf. Trotz seines unermüdlichen Einsatzes blieb ihm der Erfolg letztlich verwehrt.
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Center Bergeron saß wie ein Häuflein Elend in der Kabine. "Das ist wahnsinnig hart. Wir haben so viel dafür getan, dass wir zu diesem Punkt gelangt sind. Es bricht mir fast das Herz", sagte er nach der Niederlage im alles entscheidenden Match mit brüchiger Stimme. "Dennoch bin ich sehr stolz auf unsere Mannschaft. Wir haben viele charakterstarke Typen im Team. Wir mussten auf dem Weg ins Finale viele Widrigkeiten überwinden. Heute Abend überwiegen jedoch die negativen Gefühle", fügte er hinzu.
Ein wenig gefasster wirkte Torwart Rask bei seiner Analyse. "Jedes Jahr versucht man, etwas Besonderes zu erreichen. Diesmal standen wir kurz davor. Wir hatten einen guten Lauf. Aber zum Schluss hat uns leider der eine Sieg gefehlt. Trotzdem bin auch ich stolz auf das, was wir erreicht haben und wie wir als Team aufgetreten sind", sagte er.