Perry, Stars erkämpfen Spiel 6 in 2.OT

Die Dallas Stars gewannen Spiel 5 des Stanley Cup Finales gegen die Tampa Bay Lightning am Samstag im Rogers Place von Edmonton mit 3:2 in der zweiten Verlängerung. Damit wendeten sie den Triumph der Lightning vorerst ab, verkürzten in der Serie auf 2:3 und erzwangen ein Spiel 6 am Montag. Corey Perry erzielte nach 29:23 Minuten in der Overtime das entscheidende Tor.

"Er war für uns das ganze Jahr über ein wichtiger Teil des Teams", lobte Stars-Trainer Rick Bowness seinen Stürmer Perry, der auch für das 1:0 verantwortlich zeichnete. "Wenn man sein Niveau erreicht und so oft gewinnt, zeigt das, dass er weiß, wie man gewinnt. Viele Spieler sind auf dem Eis nervös, wenn sie den Puck kriegen, verlieren ihn unnötig. Corey kriegt den Puck und hält ihn, nutzt seine Reichweite, seinen Kampfgeist, seinen Körper und seine Stärke zu seinem Vorteil. Er lässt sich durch nichts einschüchtern."
Das erste Drittel war von hoher Geschwindigkeit und wenig Unterbrechungen geprägt. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe und hohem Niveau. In der 18. Minute waren es die Stars, die das erste Tor feierten. Auf Vorlage von Jamie Oleksiak und Tyler Seguin kam Corey Perry direkt vor Tampas Torwart Andrei Vasilevksiy an den Puck und beförderte ihn unter dem rechten Arm des Russen hindurch zum 1:0 ins Tor.

DAL@TBL, Sp5: Perry schießt freien Puck ein

"Ja, sie sind ein gutes Team darin, Pucks zum Tor zu bringen", bekannte Tampa Bays Verteidiger Victor Hedman. "Es ist eines der Dinge. Wir blocken einen Schuss und trotzdem finden sie die Scheibe. Da müssen wir einfach besser aufpassen und Vasy mehr helfen."
Im zweiten Drittel erhöhten die Lightning den Druck auf Anoton Khudobin im Tor der Stars. Das machte sich schließlich in der 25. Minute bezahlt. Die Top-Reihe der Lightning war erneut erfolgreich. Brayden Point und Nikita Kucherov brachten den Puck in das Drittel der Stars, Kucherov gab an Ondrej Palat auf der rechten Seite ab und der Tscheche zog zum Tor und legte den Puck an Khudobin vorbei zum Ausgleich über die Linie.
Anders als in den bisherigen Spielen der Finalserie gab es für die Schiedsrichter überraschend wenig Arbeit. Beide Mannschaften zeigten sich diszipliniert und kassierten in den ersten 40 Minuten nur je eine Strafe.
"Das lag teilweise daran, dass wir läuferisch besser waren", erklärte Stars-Kapitän Jamie Benn die Einschränkung der Strafzeiten. "Ihr Powerplay hat uns in den vorherigen Spielen ein paar Mal einen Tritt in den Hintern verpasst, da haben unsere Jungs heute deutlich bessere Arbeit geleistet."

DAL@TBL, Sp5: Sergachev zieht direkt zur Führung ab

Früh im dritten Drittel drehte Tampa das Spiel schließlich. Point brachte den Puck erneut in die Offensivzone, legte an die blaue Linie auf Mikhail Sergachev zurück und der Verteidiger traf per Schlagschuss zum 2:1. Es war der erste Torschuss der Lightning in diesem Drittel.
Die Stars beherrschten in der Folge das Spielgeschehen und bescherten Vasilevskiy jede Menge Arbeit. Der Finalist für die Vezina Trophy als bester Torhüter zeigte jedoch immer wieder beeindruckende Saves und konnte die Führung für einige Zeit halten.
"Wir waren nahe dran, keine zehn Minuten vom Sieg entfernt", sagte Sergachev. "Aber der Job ist nicht erledigt. Sie haben getroffen. Wir haben die Führung nicht gehalten. Jetzt geht es auf zum nächsten Spiel."
In der 54. Minute schlug der Puck dann aber doch im Tor ein. Nach einem Schuss von der blauen Linie von Miro Heiskanen reagierte Joe Pavelski am schnellsten und glich die Partie im Nachschuss mit einem historischen Tor aus. Es war der 61. Treffer des 36-jährigen Stürmers in einem Playoff-Spiel. Damit hat er die meisten Playoff-Tore eines US-Amerikaners in der NHL-Geschichte erzielt. Beim 2:2 sollte es bis Ende der regulären Spielzeit bleiben, also war erneut eine Verlängerung angesagt.

DAL@TBL, Sp5: Pavelski gleicht mit Rekord aus

Dort gaben nach Wiederbeginn die Lightning zunächst den Ton an und die Stars verteidigten erwartungsgemäß konsequent mit allen Mitteln. Vor allem Tampa kam in aussichtsreiche Positionen, die meisten Schüsse wurden jedoch geblockt, oder verfehlten das Tor. Von den Stars ging wenig Gefahr für Vasilevskiy aus, sie kamen erst in der 18. Minute der Verlängerung zu ihrem ersten und einzigen Torschuss.
"Ich weiß nicht mehr, wer es gesagt hat, aber in der ersten Verlängerung hatten wir einige Momente, in denen wir nicht für den Sieg, oder einfach zu sehr auf Sicherheit gespielt haben", so Pavelski über die Leistung der Stars in der Verlängerung. "Wir wollten gewinnen, haben aber zu sehr nur abgesichert und da haben wir gesagt, wir müssen uns besser bewegen. Wir laufen und wir bewegen uns, aber wir müssen mehr auf sie losgehen. Das haben wir in der zweiten Verlängerung besser gemacht."
Die Stars wurden in der zweiten Verlängerung aktiver und das machte sich am Ende bezahlt. Corey Perry wurde in der 90. Minute zum Helden des Abends, als er nach einem Schuss von John Klingberg vor dem Tor an den Puck kam und die Scheibe über die Linie stocherte.

DAL@TBL, Sp5: Perry trifft in 2OT mit zweitem Tor

"Jetzt müssen wir uns sammeln, auf das nächste Spiel vorbereiten und etwas Schlaf kriegen", erklärte Sergachev nach der Niederlage. "Wir haben verloren. Wir werden uns jetzt auf das nächste Spiel konzentrieren und sicherstellen, dass wir unsere Chancen nutzen."
Die Lightning bekommen in Spiel 6 am Montag (8 p.m. ET, Di. 2 Uhr MESZ; NHL.tv, Sport1+, DAZN) die nächste Chance auf den Stanley Cup, die Stars werden hingegen versuchen die Serie auszugleichen.