EDM@PIT: Draisaitl läuft allen davon und trifft in OT

Wenn es um individuelle Rekorde in der NHL geht, dann liegen die Punkteserien, also Spiele in Folge, in denen jeweils mindestens ein Punkt, also ein Tor oder Assist erzielt wird, hoch im Kurs. Es ist schließlich kein leichtes Unterfangen in der besten Liga der Welt, Spiel ein und Spiel aus zu punkten. Nur die besten Spieler schaffen es über einen längeren Zeitraum bzw. eine entsprechende Anzahl an Spielen.

Den Rekord hält kein Geringerer und wer sonst als Wayne Gretzky, der vom 5. Oktober 1983 bis 27. Januar 1984, 61 Tore und 92 Assists zu 153 Punkten und mindestens einmal in 51 Spielen punktete. Gretzky steht auch noch auf den Plätzen drei (39 Spiele in Folge in 1985/86), vier (30 in 1982/83) und sieben (28 in 1984/85) der ewigen Bestenliste. Der erste noch aktive Spieler in dieser Rangliste ist Patrick Kane von den Chicago Blackhawks auf dem 11. Platz mit 26 Spielen vom 17. Oktober 2015 bis 13. Dezember 2015, in denen er 16 Tore und 24 Assist markierte. Um in die Top 100 vorzudringen, benötigt man eine Punkteserie von mindestens 17 Spielen.
David Pastrnak von den Boston Bruins fehlen derzeit noch vier Spiele dieser Art, um dieses Ziel zu erreichen. Er steht bei 13 Spielen, in denen er mindestens einmal gepunktet hat, nachdem er am Montag im Auswärtsspiel bei den Montreal Canadiens traf und seine Folge entsprechend verlängern konnte.

PIT@BOS: Pastrnak trifft per Handgelenksschuss

Wie schwer das wiederum ist, zeigte sich bei seinem Teamkollegen Brad Marchand, dessen Serie bei 13 in diesem Spiel endete, nachdem er am Tag zuvor beim 6:4-Sieg gegen die Pittsburgh Penguins noch zum zweiten Mal in dieser Saison und fünften Mal in seiner Karriere fünf Punkte in einer Partie erzielte.
"Wir halten uns mit so etwas nicht auf", schmälerte Marchand die Bedeutung einer solchen Performance. "Man hat gut Abende und man hat schlechte Abende. Du versuchst, so konstant wie möglich zu sein. Es interessiert in der Kabine nicht, wer einen guten Abend hatte, so lange wir gewinnen, sind wir alle glücklich."
Natürlich ist es für die Spieler wichtig an jedem Abend gut drauf zu sein und Leistung zu bringen und dabei ist es egal, ob es auswärts vor den gegnerischen Fans der Fall ist oder zu Hause vor den eigenen Fans. Das Endziel sind möglichst viele Punkte, um die Teilnahme an den Stanley Cup Playoffs sicherzustellen. Aber für die Zuschauer ist es schon interessant, wenn ein Spieler auch vor ihren Augen einen entsprechenden Auftritt hinlegt. Insofern kann die offiziell nicht geführte Kategorie einer Punkteserie in der eigenen Arena ein wichtiges Indiz dafür sein, ob ein Spieler möglicherweise beliebter ist als andere.
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Leon Draisaitl sah am 20. Oktober im Spiel bei den Winnipeg Jets seine Punkteserie in allen Spielen bei acht gestoppt und ging auch in der darauffolgenden Partie bei den Minnesota Wild ohne Punkt vom Eis. Doch seitdem hat der deutsche Center schon wieder in sieben Spielen gepunktet, nachdem er am Mittwoch in Edmonton trotz der 2:5-Niederlage gegen die St. Louis Blues zwei Assists verbuchen konnte. Da er in zwei Auswärtsspielen erfolglos blieb, läuft seine Punkteserie im heimischen Rogers Place seit Saisonbeginn weiter.
Draisaitl legte das Powerplay-Tor von Connor McDavid zum 1:0 in der 3. Minute auf sowie den 2:3-Anschlusstreffer von Zack Kassian in der 52. Minute. In den acht Heimspielen der Oilers kommt er auf sechs Tore und elf Assists zu 17 Punkten und damit mehr als die Hälfte seiner insgesamt 29 Punkte (13 Tore, 16 Assists).
Nach Pastrnak und Marchand, die ebenfalls acht Heimspiele in Serie punkten konnten, ist Draisaitl der dritte Spieler in dieser Saison mit einer Folge dieser Art. Es ist das vierte Mal in dieser Dekade, dass drei oder mehr Spieler eine Punkteserie dieser Länge zum Saisonauftakt in den Heimspielen verbuchen konnten.

EDM@CBJ: Draisaitl schießt Puck an Korpisalo vorbei

Es kommt also nicht von ungefähr, dass es zu Hause besser schmeckt als auswärts und "Home sweet Home" nach wie vor seine Berechtigung hat, auch bei den NHL-Spielern. Im vertrauten Umfeld aufzutreten oder zum Beispiel im eigenen Bett zu schlafen, als in einem fremden Hotelbett, ist vielen doch lieber und es gibt wohl wenige, die das nicht nachvollziehen könnten, außer sie haben daheim Probleme, egal welcher Art.
Draisaitl, Pastrnak und Marchand stehen also derzeit beispielhaft für diese Erkenntnis, die aber so neu gar nicht ist.