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EDMONTON -- Manches hoch gehandelte Spiel wird den Erwartungen nicht gerecht.
Als Sidney Crosby und die Pittsburgh Penguins gegen Connor McDavid und die Edmonton Oilers am Freitag im Rogers Place gegeneinander antraten, wurden die Erwartungen an diese Partie in vielerlei Hinsicht übertroffen.
Crosby bekam mit 22:46 Minuten die meiste Eiszeit aller Stürmer der Penguins und verhalf seinem Team mit einem Treffer im Shootout zu einem 3-2 Sieg.

McDavid hatte mit 26:53 Minuten die meiste Eiszeit aller Spieler, schoss bei Überzahl das Ausgleichstor im dritten Drittel und traf ebenfalls im Penaltyschießen, nachdem er in der Verlängerung bei einem Konter gescheitert war.
In Edmontons neuer Arena war die Spannung, die in der Luft lag jederzeit zu spüren.
"Das macht schon einen Unterschied aus", sagte Oilers Kapitän McDavid über das Spiel gegen Crosby. "Es wäre gelogen, wenn man sagen würde, dass es ein ganz normales Spiel ist. Er ist jemand zu dem ich mein ganzes Leben lang aufgeschaut habe."
"Es macht Spaß gegen ihn zu spielen. Ich habe da vermutlich einen Vorteil. Für mich ist es eine größere Motivation gegen ihn zu spielen, als für ihn, wenn er gegen mich antreten muss."
Sollte McDavid der Meinung sein, dass es für Crosby einfach ein weiteres Spiel gewesen ist, dann lag er falsch.

"Er ist gefährlich", sagte Crosby. "Wenn es danach aussieht, als könnte nichts passieren, dann kreiert er eine Torchance. Du versuchst ihn so gut wie möglich zu fassen, doch mit seiner Geschwindigkeit, gelingt ihm immer wieder etwas."
Der Kapitän der Penguins wurde über McDavids Kombination aus Geschicklichkeit und Tempo gefragt.
"Es gibt Jungs die enorm schnell sind und dir enteilen, die dich aber nicht ausspielen können", sagte Crosby. "Ich glaube er kann beides und er setzt auch seine Mitspieler ein, spielt Doppelpass und schafft sich damit den Freiraum."
"Er ist nicht nur schnell. Es gibt einige schnelle Spieler in der Liga, doch er kann auch richtig gut das Spiel lesen."
Im Shootout erzielte Crosby hoch, am Blocker von Oilers Torwart Cam Talbot vorbei, das erste Tor und Phil Kessel legte mit dem entscheidenden Treffer nach, so dass die Penguins ihre Bilanz auf 42-16-8 ausbauen und mit den Columbus Blue Jackets, die ebenfalls 92 Zähler haben, auf dem zweiten Platz in der Metropolitan Division gleichziehen konnten.
"Nachdem das Eis nicht im besten Zustand war, fasste ich den Entschluss nichts Verrücktes zu versuchen. Ich hielt den Kopf oben und versuchte das Tor zu treffen."
McDavid führt mit 75 Punkten (23 Tore, 52 Assists) die NHL-Scorerwertung an. Er hat fünf Zähler mehr auf dem Konto als Crosby, der sich mit 70 Punkten den vierten Platz teilt, aber mit 34 Toren erfolgreichster Torschütze der Liga ist.
"[McDavid] war ein wichtiger Faktor in unserem Spiel, er war überall auf dem Eis", sagte Oilers Coach Todd McLellan. "Er strahlte immer Gefahr aus, wenn er im Spiel war, im Kreis, in der Overtime. Was soll ich sonst noch dazu sagen?"
"Wenn er so spielt, dann neigt man dazu ihn bei drei Shifts zweimal mit rauszuschicken. Wenn ich mir den Spielberichtsbogen ansehe, dann sehe ich, dass er als Stürmer 26 Minuten Eiszeit bekommen hat. Länger können wir ihn nicht spielen lassen."
McDavid wurde früh im Spiel bei einem Breakaway von Penguins Torwart Marc-Andre Fleury gestoppt.
Später im ersten Drittel versuchte er zu retten, was noch zu retten war, als nach einem Schuss von Evgeni Malkin die Schiebe durch Talbots Ausrüstung rutschte. Er wollte den Puck rauskicken, doch von Talbots Schoner landete sie im Netz.
Die Penguins gingen dadurch 2-0 in Front.
"Das war mein Fehler, doch wir fanden einen Weg zurückzukommen", sagte McDavid. "Ich versuchte meinen Schläger reinzukriegen, doch irgendwie war ich in der Umrandung des Tores verhangen und in einer solchen Situation wird man schon etwas panisch."
"Ich dachte, dass ich schon mit meinem Fuß dran bin, doch dann war es unglücklich, dass Talbot zur gleichen Zeit zurückkam und ich ihn getroffen habe. Blöd gelaufen. Wir werden das sicherlich noch eine Weile bei den peinlichen Fehlern sehen."
Crosby, 29, sprach davon, dass er nicht davon überrascht sei, dass McDavid, 20, und andere junge Spieler bereits in frühen Jahren Zeichen in der Liga setzen können.
"Ich glaube, dass Jungs wie Connor in die Liga kommen und früh erfolgreich sein werden", sagte Crosby. "Sie haben die große Chance zu spielen und verdienen sie sich auch. Man sieht doch, dass einige der jungen Spieler in der Liga einschlagen. Sie würden nicht zu Einsätzen kommen, wenn sie nicht damit umgehen könnten. Sie haben gezeigt, dass sie es können. Das sind Spitzenspieler und das zeigen sie auch."
Fleury, der es bei dem Sieg auf 40 Saves plus zwei weitere im Shootout brachte, genoss das Spektakel mit zwei Ausnahmecentern der Liga.
"Es hat Spaß gemacht zuzusehen", sagte er. "Das sind zwei großartige Spieler. Viel Geschick. Sehr schnell. Doch für mich ist Sid der Beste. Er ist schon lange der Beste. Er macht so viel richtig, in der Offensive und in der Defensive. Er ist der kompletteste Spieler."