VGK@COL, Sp6: Toews nach 23 Sekunden erfolgreich

Am Donnerstag endete der große Traum vom Stanley Cup für die Colorado Avalanche einmal mehr vorzeitig. Sie unterlagen den Vegas Golden Knights in Spiel 6 ihrer Serie der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs auswärts in der T-Mobile Arena mit 3:6. Damit zogen die Golden Knights mit 4:2-Siegen in der Best-of-7-Serie in das Stanley Cup Halbfinale ein. Für Colorado geht es früher als erhofft in die Sommerpause.

"Wir haben im Vergleich zu der vorherigen Saison einen Schritt nach vorne gemacht", lobte Colorados Trainer Jared Bednar trotz der Niederlage. "Jetzt bin ich gerade einfach nur enttäuscht. Man sieht in den Gesichtern der Spieler, wie sehr sie es wollten, wie wichtig es ihnen war und wie hart sie dafür gearbeitet haben. Dann keinen Erfolg zu haben, tut einfach nur weh. Die Jungs haben über ein langes Jahr viel Arbeit und Einsatz gezeigt und dann kommt man nicht ans Ziel. Das ist enttäuschend. Es ist nicht einfach zu gewinnen, das haben wir gelernt."
Colorado spielte eine starke reguläre Saison und zählte zu Beginn der Playoffs zu den absoluten Favoriten. Sie gewannen mit 82 Punkten (39-13-4) die Presidents' Trophy als punktbestes Team der Liga und Starstürmer Nathan MacKinnon ist einer von drei Finalisten für die Hart Memorial Trophy als wertvollster Spieler. Cale Makar ist einer der drei Kandidaten für die Norris Trophy für den besten Verteidiger und Philipp Grubauer ist einer der Finalisten für die Vergabe der Vezina Trophy, mit der der beste Torhüter der Saison ausgezeichnet wird.
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In die Playoffs startete das Team erwartet stark mit einem 4:0-Sweep gegen die St. Louis Blues in die Playoffs und gewann dann zu Hause in der Ball Arena auch die ersten beiden Spiele gegen die Golden Knights. Diese fanden jedoch ein Mittel die beste Offensive der regulären Saison (3,52 Tore pro Spiel) zu bremsen. Die erste Reihe der Avalanche mit Nathan MacKinnon, Mikko Rantanen und Kapitän Gabriel Landeskog, die sonst kaum zu stoppen war, kam in den letzten fünf Spielen bei fünf gegen fünf nur auf zwei Punkte.
"Wir konnten Vegas einfach nicht in ihrem Drittel einschnüren", erklärte Bednar. "Dadurch mussten wir viel verteidigen. Das hat unserer Offensive in jedem Bereich geschadet. Wir haben einige dieser Probleme einigermaßen in den Griff gekriegt und haben weniger Zeit im eigenen Drittel verbracht."
Gleichzeitig kassierte die drittbeste Defensive der Saison (2,36 Gegentore pro Spiel) mit einem der besten Torhüter als Absicherung ungewohnt viele Tore. In den letzten vier Spielen lautete das Torverhältnis 17:8 zugunsten von Vegas. Das letzte Spiel spiegelte den Verlauf der Serie wieder. Die Avalanche hatten mit einem Tor nach 23 Sekunden einen guten Start, gaben die gute Ausgangslage aber bereits nach 52 Sekunden wieder aus der Hand, als sie den Ausgleich kassierten. Obwohl Colorado mehr Spielanteile und Torschüsse hatte, setzte sich Vegas als effizienteres Team am Ende durch.
"Man muss die Leistung von Vegas anerkennen, das ist ein großartiges Team und sie haben in dieser Serie sehr gut und konstant gespielt", gab Bednar zu.
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Es ist eine nur zu gut bekannte Situation für die Avalanche. Nach starken Leistungen schieden sie bereits zum dritten Mal in Folge in der zweiten Runde der Playoffs aus. Vor weniger als einem Jahr scheiterten sie in sieben Spielen an den Dallas Stars, im Jahre 2019, ebenfalls in sieben Spielen, an den San Jose Sharks.
Die Saison 2020/21 ist für die Avalanche enttäuschend früh beendet, doch die Leistungen und die Struktur des Teams erlauben einen optimistischen Blick in die Zukunft. Kaum ein Spieler der Mannschaft ist 30 Jahre alt oder älter, Leistungsträger wie MacKinnon, Rantanen und die Verteidiger Makar und Samuel Girard sind höchstens 25 Jahre alt und mit Spielern wie Bowen Byram und Alex Newhook sind die nächsten großen Talente bereits in den Startlöchern. Jetzt gilt es für sie zunächst weiter aus den erlittenen Niederlagen zu lernen und die Erfahrungen aus den Playoffs mit dem Talent und den Fähigkeiten, die die Spieler ohne Zweifel mitbringen, zu verbinden.
"Man muss die Saison im Nachhinein nochmal betrachten und sich Zeit nehmen und viel darüber nachdenken", äußerte sich Bednar mit Blick auf die Playoffs, aber auch in Richtung Zukunft. "Es gibt immer Lektionen, die man lernen kann und Dinge, die man verbessern muss. Jeder einzelne sollte sich hinterfragen, ich als Trainer, die Spieler und das Team als Ganzes. Wir werden einige dieser Punkte identifizieren und uns dann auf den nächsten Anlauf vorbereiten."