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Mit einem eindeutigen 7:1-Sieg, dem bisher höchsten im Verlauf dieser Stanley Cup Qualifikation und der Stanley Cup Playoffs, haben die Colorado Avalanche in Spiel 4 ihrer Best-of-Seven-Serie der ersten Runde in der Western Conference gegen die Arizona Coyotes am Montag ein Ausrufezeichen gesetzt. Sie konterten damit ihre bittere 2:4-Niederlage in Spiel 3 am Samstag, als sie mit 51 Torschüssen das dominierende Team waren, aber an ihrer Chancenauswertung kläglich scheiterten.

"Das Positive in diesem Spiel war, dass wir die komplette Spieldauer über Chancen kreiert und lediglich keinen Nutzen daraus gezogen haben", betonte Trainer Jared Bednar im Vorfeld von Spiel 4 rückblickend auf Spiel 3.

Diese positive Denkweise gab er anscheinend auch seiner Mannschaft mit auf dem Weg, als sie am Montag erneut das Eis des Rogers Place von Edmonton betrat und selbstbewusst wie eh und je begann. Im weiteren Spielverlauf waren alle Bedenken verflogen, dass Arizonas Torhüter Darcy Kuemper erneut den Unterschied ausmachen könnte. Die Avalanche schienen sich von Beginn an den aufgestauten Frust von der Seele zu spielen.

Avs mt sieben Toren in Spiel-4-Sieg gegen Coyotes

"Ich würde nicht von frustriert sprechen, sondern von hungrig. Wir hatten so viele Chancen in Spiel 3 und konnten sie nicht verwerten", meinte Stürmer Matt Calvert, der in der 43. Minute zum 6:1 erstmals in der Postseason als Torschütze auftrat. "Es war schön, dass wir diesmal so früh getroffen haben. Darauf haben wir aufgebaut. Natürlich war es ein Erfolg des gesamten Teams und wir hatten Spaß daran, einige schöne Tore zu erzielen."

Sechs verschiedene Spieler der Avalanche markierten ein Tor. Nur Nazem Kadri traf innerhalb von 3:32 Minuten am Ende des ersten Drittels jeweils in Überzahl doppelt und stellte den Spielstand nach der Führung von Matt Nieto in der 15. Minute zur ersten Drittelpause schon fast vorentscheidend auf 3:0. Zu diesem Zeitpunkt hatten in Spiel 3 die Coyotes mit 1:0 geführt. Danach schossen sie nur weitere elf Mal aufs gegnerische Tor, Colorado hingegen 31 Mal.

"Ich finde, wir haben heute gute Arbeit geleistet", sagte Bednar über sein Team, das sich in den ersten zehn Minuten sechs zu null Torschüsse erarbeitete. "Wir sind Schlittschuh gelaufen und haben den Puck gut abgeschirmt. Das war eine gute Arbeitsmoral und ein gutes Tempo. Am Ende haben wir uns ein paar Powerplays verdient und daraus Kapital geschlagen. Das Powerplay kann den Unterschied für dich ausmachen. Unser Unterzahlspiel war schon vorher wirklich gut, jetzt ist es auch das Powerplay."

Die Avalanche nutzten drei von sieben Möglichkeiten mit einem Mann mehr und ließen in vier Unterzahlspielen den einzigen Gegentreffer des Abends zu. Colorado erzielte zum zweiten Mal in dieser Postseason mehrere Tore im Powerplay (2 von 5 am 5. Aug. gegen Dallas Stars) und hat jetzt in diesen Playoffs insgesamt acht von 32 Gelegenheiten in Überzahl verwertet (25 %).

"Ich denke, es ist eine einfache Sache. Man muss versuchen, viel zu schießen und hart daran arbeiten, den Puck zurückzubekommen", sagte Kadri über das Powerplay der Avalanche. "Ich denke, das macht uns zu einer effektiven Einheit. Und wenn unsere Arbeitsmoral mit unseren Fähigkeiten übereinstimmt, ist der Himmel die Grenze. Wir werden uns also auf das Powerplay und die Special Teams im Allgemeinen auf dem weiteren Weg konzentrieren."

COL@ARI, Sp4: Kadri räumt im Powerplay vor Tor auf

Neben dem offensiven Output schaffte es Colorado durch eine konsequente Spielweise in der Defensive, den Gegner vom eigenen Tor weitgehend fern zu halten, so dass Torhüter Philipp Grubauer nur 14 Saves zeigen musste. Schon in Spiel 1 hatte der Rosenheimer lediglich die gleiche Anzahl an Torschüssen entschärfen müssen und damit sogar einen Shutout feiern können.

Vergessen war am Ende, dass die Führung durch Nieto einem schönen Spielzug über Pierre-Edouard Bellemare und Calvert entsprang, aber letztendlich glücklich war, weil die Scheibe von Nietos Schlittschuh ins Netz sprang. "Dieser Spielzug war eine gute Co-Produktion von Belly, Calvy und mir", meinte Nieto.

Es sind diese glücklichen Momente, die man manchmal braucht, aber sich auch durch harte Arbeit erkämpfen kann. Für Arizonas Held in Spiel 3, Torhüter Kuemper, war nach zwei Dritteln, 18 Saves und vier Gegentoren Schluss. Sein Backup Antti Raanta durfte danach ran. Den Torhunger der Avalanche konnte jedoch auch der Finne nicht stoppen. Weitere Treffer von Cale Makar, Calvert und Mikko Rantanen im Powerplay besorgten Colorado den höchsten Sieg in den Playoffs seit einem 8:2 gegen die San Jose Sharks am 4. Mai 2002 in Spiel 2 des Western Conference Viertelfinals.

"Ganz gleich, wie man vorher gewinnt, wir müssen hungrig sein auf Spiel 5", verdeutlichte Nathan MacKinnon, der seine Punkteserie in den Playoffs auf sieben Spiele (zwei Tore, sieben Assists) ausbaute. "Wir werden alles dafür tun, die Coyotes auszuschalten und erwarten ein umkämpftes Spiel."

Die Avalanche können die Serie am Mittwoch (5:30 p.m. ET; 23:.30 Uhr MESZ; NHL.tv) in Edmonton, der Hub-City der Western Conference, mit einem Sieg in Spiel 5 beenden und den Einzug in die zweite Runde perfekt machen.