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Die Colorado Avalanche haben sich mit einem 3:0-Heimsieg gegen die New Jersey Devils im Playoff-Rennen zurückgemeldet. Neben dem deutschen Torwart Philipp Grubauer (22 Saves, 100 Prozent Fangquote) glänzte auch der Schweizer Stürmer Sven Andrighetto (zwei Assists) und Verteidiger Tyson Barrie (zwei Tore). Center Nathan MacKinnon knackte mit einem Tor und einer Vorlage die 90-Scorerpunkte-Marke in der zweiten Saison in Folge und gilt als ultimative Lebensversicherung für die Avs im Kampf um die Endrunden-Plätze.

Grubauer in Playoff-Form
Die Auszeichnung für den Spieler des Spiels erhielt Grubauer. Der 27-jährige Rosenheimer stoppte alle 22 auf sein Tor abgefeuerten Schüsse. Die schönste Parade war ein akrobatischer Stick-Save gegen Kevin Rooney in der 21. Spielminute. Laute "Gruuu!"-Rufe aus dem Publikum schallten nicht zum einzigen Mal an diesem Abend durch das Pepsi Center. "Grubauer ist über sich hinausgewachsen. Man konnte sehen, wie athletisch er ist", zeigte sich Verteidiger Ian Cole begeistert. Grubauer selbst gab das Kompliment an seine Vorderleute weiter: "Die Jungs vor mir machen es mir leicht, die Scheiben zu sehen. Im letzten Drittel haben wir gerade einmal fünf Schüsse zugelassen."
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Trotz dieser Bescheidenheit präsentiert sich der Goalie derzeit in Topform: Grubauer feierte zwei Shutouts in seinen letzten drei Starts sowie drei Shutouts in seinen letzten fünf Starts. Während er im gesamten Februar nur dreimal zum Einsatz kam und nur zwei von 14 möglichen Starts erhielt, durfte er im März bereits in fünf von acht möglichen Partien ran und spielte viermal von Beginn an. Seine schier unglaubliche März-Bilanz: 95,9 Prozent Fangquote und 0,99 Gegentore pro Spiel!
Andrighetto und Barrie glänzen
Neben "Grubi", der seinen dritten Saison- und neunten Karriere-Shutout feierte, wurden Barrie zum "2nd Star" und Andrighetto zum "3rd Star" gewählt. Der Schweizer bereitete beide Barrie-Treffer mit vor: Zunächst fand der schussgewaltige Offensivverteidiger selbst eine Lücke (23.) und hatte später auch noch das Glück auf seiner Seite, als der Puck gleich von zwei Devils-Spielern ins Tor abgefälscht wurde (32.). Den Schlusspunkt setzte Nathan MacKinnon kurz vor dem Ende mit einem "Empty-Net"-Tor (59.).

ANA@COL: Andrighetto tippt Coles präzise Vorlage ein

Mit 34:22 Schüssen präsentierte sich Colorado Offensivstärker als die Gäste aus New Jersey und "töteten" zudem vier Powerplay-Möglichkeiten des Gegners. "Die Special Teams sind immer sehr wichtig. Wir haben ihnen ein paar Mal die Möglichkeit gegeben, ins Spiel zurückzukommen. Unser Penalty Killing war stark, genauso wie unser Torwart. Es war ein gemeinschaftlicher Erfolg und genau das, was wir gebraucht haben, um Selbstvertrauen zu tanken", analysierte Angreifer Derick Brassard.
MacKinnon knackt die 90-Punkte-Schallmauer
Auch wenn MacKinnon nicht unter den drei besten Spielern der Partie gelistet war, so schaffte der Mittelstürmer trotzdem etwas ganz Besonderes: Mit einem Assists und einem Tor stockte der 23-jährige Kanadier sein Scoring-Konto auf 91 Punkte (37 Tore, 54 Assists) auf. MacKinnon knackte bereits zum zweiten Mal in Folge die 90-Punkte-Marke und ist damit der erst fünfte Spieler in der Franchise-Geschichte der Colorado Avalanche und Quebec Nordiques, dem dieses Kunststück gelang. Zuletzt erreichte Peter Forsberg in zwei Spielzeiten in Folge jeweils mehr als 90 Punkte (1997/98 mit 25 Toren und 66 Assists; 1998/99 mit 30 Toren und 67 Assists).

ANA@COL: MacKinnon erzielt bei 2-gegen-1 ein Tor

Der schnelle und technisch versierte Center scheint die Lebensversicherung der Avalanche zu sein. Er ist mit 37 Toren der Top-Torjäger sowie mit 91 Scorerpunkten der Top-Scorer in Denver. In diesen beiden Kategorien war er schon im Vorjahr führend und ballerte mit 39 Treffern und 97 Punkten Colorado in die Playoffs. Auch in der Endrunde 2018 war MacKinnon der auffälligste Spieler und steuerte drei Tore sowie sechs Scorerpunkte bei. Mehr schaffte nur Kapitän Gabriel Landeskog (vier Tore, sieben Punkte), der aktuell verletzt fehlt.
Eine richtungsweisende Woche
Durch den ersten Sieg nach zuvor zwei Niederlagen ist Colorado (31-29-12, 74 Punkte) wieder mittendrin im Playoff-Rennen in der Western Conference. Die Avalanche haben bei noch zehn verbleibenden Hauptrunden-Spielen vier Zähler Rückstand auf die Arizona Coyotes (36-30-6, 78 Punkte), die den letzten Wildcard-Rang belegen. Bei der Jagd nach den begehrten Endrunden-Plätzen sind die Avs aber nicht alleine: Auch die Minnesota Wild (34-30-9, 77 Punkte) und Chicago Blackhawks (32-30-9, 73 Punkte) befinden sich aktuell in Schlagdistanz.
So werden schon die nächsten vier Spiele richtungsweisend im Hinblick auf eine Playoff-Teilnahme sein, denn es geht jeweils gegen direkte Konkurrenten: In Minnesota (20. März, 1 Uhr MEZ), bei den Dallas Stars (22. März, 1.30 Uhr) und zweimal gegen die Blackhawks (23. März, 20 Uhr in Denver; 25. März, 2 Uhr, in Chicago) gilt es, weiter Punkte zu sammeln.
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Bednar: "Wir können es schaffen"
"Ich habe das Gefühl, dass wir es schaffen können. Wir wissen, dass wir hintendran sind und dass wir Spiele gewinnen müssen. Vor uns liegen ein paar wichtige Partien", so Colorados Trainer Jared Bednar. "Wir haben unser Potenzial noch nicht ausgeschöpft und können noch besser spielen. Wir müssen jetzt noch zehn gute Spiele abliefern, zusammen ein paar Punkte sammeln und dann kommen wir noch rein", meint Barrie. "Wir brauchen Siege und können nicht darauf hoffen, dass die anderen Teams verlieren", sagt Grubauer und fordert: "Wir müssen auf uns schauen: Jeder Wechsel von jedem Spieler zählt."