Avalanche beherrschen Coyotes 7:1, gewinnen Serie

Die Colorado Avalanche haben die erste Runde der Stanley Cup Playoffs in der Western Conference mit Bravour gemeistert. Sie bezwangen die Arizona Coyotes in fünf Spielen und fuhren ein Torverhältnis von 22 zu 8 Toren ein. Allgemein wurde erwartet, dass die Coyotes wegen ihrer defensiv kompromisslosen Spielweise und dem dazu starken Torhüter Darcy Kuemper zu einem schweren Prüfstein für die Offensive der Avalanche werden könnten. An diesen Qualitäten des Teams aus Arizona waren in der Stanley Cup Qualifikation schon die Nashville Predators gescheitert.

Doch nicht die Avalanche. Neben ihrer Offensive, die lediglich in Spiel 3 nach 51 Torschüssen mit einer 2:4-Niederlage an Kuemper verzweifelte, ansonsten aber Herr der Lage war, trat im Verlauf der Serie der Torhüter von Colorado, Philipp Grubauer, aus dem medialen Schatten seines Gegenübers.
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Bei der erwähnten Niederlage stand Backup Pavel Francouz zwischen den Pfosten, so dass Grubauer in der Serie vier Siege mit nur vier Gegentoren einfahren konnte. Bei insgesamt 85 Torschüssen verbuchte der Rosenheimer eine hervorragende Fangquote von 95,3 Prozent.
Nachdem Grubauer die Avalanche im vergangenen Jahr erstmals seit 2008 mit starken Leistungen durch ein 4:1 in der Serie gegen die Calgary Flames in die zweite Runde führte, hatte er erneut wesentlichen Anteil am Erfolg und etabliert sich in seinem zweiten Jahr in Denver weiterhin. Doch dieses Mal soll die Reise nicht wieder in der zweiten Runde enden. Nach sieben Spielen verloren die Avalanche in den Playoffs 2019 gegen die San Jose Sharks.
"Das Ziel ist der Stanley Cup", sagte Grubauer selbstbewusst in der Pressekonferenz. "Wir müssen weiter Gas geben. Wir haben eine sehr gute Runde gespielt und diesen Schwung müssen wir in die zweite Runde mitnehmen. Wenn wir weiter mit der Schnelligkeit spielen, die wir gezeigt haben, dann stehen unsere Chancen gut und kaum eine andere Mannschaft kann da mithalten."
Grubauer stellt seine Leistung gar nicht so sehr in den Vordergrund und gib immer wieder zu bedenken, dass sie trotz des Konkurrenzkampfes um die Starterposition mit Francouz im Vorfeld der Qualifikation und den Playoffs nur erfolgreich sein können, wenn es zwei gute Torhüter im Team gibt.

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"Es ist egal, ob du erster oder zweiter Torhüter bist, denn wir müssen um die 30 Spiele in 60 Tagen absolvieren", verdeutlichte Grubauer. "Man braucht zwei Torhüter und 'Franky' hat auch schon gespielt. Von daher schauen wir von Spiel zu Spiel und müssen unsere Leistung abrufen, um dasselbe Ergebnis zu erzielen, nämlich einen Sieg. Mehr kannst du nicht kontrollieren, denn du bist immer nur so gut wie dein letztes Spiel."
Wenn es danach geht, dann hat Grubauer viel Werbung in eigener Sache betrieben und auch sein Trainer Jared Bednar wusste die Auftritte des Deutschen entsprechend zu würdigen, insbesondere weil fast alle Experten vor der Serie nur über Kuemper sprachen.
"Er war phänomenal", lobte Bednar. "In Spiel 2 hat er uns den Sieg gebracht, weil sie uns da dominiert haben. Und das 2:0 in der Serie war sehr wichtig für uns. Dann hatten wir viele Phasen in dieser Serie, wo der Torhüter nicht viel beschäftigt war. Das macht es nicht einfacher für ihn, fokussiert zu bleiben und in der nächsten Szene einen großen Save zu zeigen. Er war fast perfekt für uns. Auch das Gegentor heute, war unglücklich, weil der Puck von einem Schlittschuh abprallte. Mir hat alles gefallen, was er für uns in dieser Serie gezeigt hat und hoffentlich kann er daran anknüpfen. Wir brauchen schließlich gute Torhüterleistungen, um Eishockeyspiele zu gewinnen und erwarten diese auch."
Grubauer wird also weiterhin im Fokus stehen, wenn es in der kommenden Woche in die zweite Runde gehen wird. Letztendlich ist es dann egal, wer der Gegner dort sein wird.
"Es ist viel Lärm um nichts", betonte Grubauer. "Wir müssen nur auf uns fokussiert sein. Wir schauen von Spiel zu Spiel und versuchen mit der gleichen Einstellung in die Spiele zu gehen wie es die letzten Male der Fall war. Wir müssen aus den Fehlern lernen, wenn wir welche gemacht haben. So einfach ist es."
Und einfach ist es auch, wenn man weiß, dass man sich auf seinen Torhüter verlassen kann, auch wenn es einmal nicht so gut läuft. Die Avalanche können in den weiteren Spielen hier durchaus ihr Vertrauen daraufsetzen.