champions hockey league

Der Sommer ist die härteste Zeit für eingefleischte Eishockey-Fans. Monatelang müssen die Anhänger des schnellsten Teamsports der Welt darauf warten, endlich wieder ihre Stars anfeuern zu dürfen. Während sich die NHL noch mitten in der Sommerpause befindet, läuft in Europa bereits die Saisonvorbereitung. Die ersten Testspiele sind ausgetragen und am 30. August stehen wieder die ersten Pflichtspiele auf dem Programm. Dabei treten ausgewählte Klubs nicht in ihrer nationalen Liga an, sondern in der Champions Hockey League.

In diesem Turnier der europäischen Spitzenteams treten 32 Klubs aus 13 verschiedenen Ligen gegeneinander an, darunter je drei Teams aus der DEL und der EBEL, sowie vier Vertreter aus der Schweizer National League.
Die CHL geht in ihr fünftes Jahr und will weiter wachsen, sich etablieren und an Attraktivität gewinnen, wie CHL-Geschäftsführer Martin Baumann am Donnerstag in Berlin erklärte. Die Zuschauerzahlen, die bei den meisten Teilnehmern noch hinter den Spielen der regulären Saison liegen, sollen weiter steigen. Die bisher positive Entwicklung des Wettbewerbs in den letzten Jahren, bietet den Spielern, die sich gegen die besten Gegner aus ganz Europa messen dürfen, eine besondere Chance.
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"Ich glaube die internationale Plattform bietet speziell den jungen Spielern eine einmalige Möglichkeit sich zu präsentieren", erklärte der Schweizer Baumann im Gespräch mit NHL.com/de. "Wir hatten schon viele Stars, die den Sprung in die NHL geschafft haben. Ich denke da zum Beispiel an einen Topstar Auston Matthews, der bei ZSC gespielt hat. Ich meine, er war einer der größten jungen Spieler. Letztes Jahr hatten wir aus Finnland einen Kollegen, aus Schweden einen Kollegen, die den Sprung geschafft haben, nachdem sie sich in der Champions League hervorragend präsentiert haben. In dem Sinne machen wir sicherlich einen guten Job."
Matthews ist bei weitem nicht der einzige Beweis dafür, dass die CHL längst auf dem Radar der NHL-Scouts ist. Auch Winnipeg Jets Stürmer Patrik Laine und die Picks der ersten Runde im NHL Draft 2018 Martin Kaut und Rasmus Dahlin durften sich in der CHL in jungen Jahren mit der internationalen Konkurrenz messen. Trotz der bisherigen Erfolge, zeigten sich Baumann und Gernot Tripcke, Geschäftsführer der Deutschen Eishockey Liga und Vorstandsmitglied der CHL, entschlossen, die Entwicklung des Turniers weiterhin in großen Schritten voranzutreiben.

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"Es ist ein Prozess. Wir sind sicherlich noch am Anfang des Weges. Es ist weiterhin ein Start-up würde ich sagen", gab Tripcke zu bedenken, dass weiterhin viel Arbeit vor den Verantwortlichen der Organisation liegt. Gleichzeitig zeigte er sich aber durchaus zufrieden mit der bisherigen Entwicklung und war zuversichtlich, dass die Zukunft der CHL positiv zu bewerten ist. "Wir haben einen langfristigen Plan, was man an den Preisgeldern sieht und ich glaube die Aufmerksamkeit wird dann mehr und mehr steigen und die sportliche Wertigkeit ist schon immer da gewesen."
Das angesprochene Preisgeld für den Sieger beträgt in der aktuellen Saison 365.000 Euro und soll bis zur Saison 2022/23 auf 720.000 Euro ansteigen, sich also knapp verdoppeln. Damit steigt die wirtschaftliche Bedeutung der CHL für die einzelnen Klubs, was die Qualität des Wettbewerbs zunehmend steigern sollte. Kein Wunder also, dass die Talentsucher aus Übersee dem Kräftemessen der europäischen Spitzenteams immer mehr Aufmerksamkeit schenken. Das Potenzial der Spieler, die hier antreten, wurde schließlich schon genügend unter Beweis gestellt.
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"Die Champions League ist eine Möglichkeit sich auf internationalem Niveau zu zeigen", weiß auch Tripcke um die Beachtung, die die CHL aus Nordamerika bekommt. "Sie wird teilweise in Nordamerika gezeigt, beziehungsweise fließt zumindest in die Analyse-Tools der NHL-Klubs ein, so dass natürlich auch die Digitalisierung, die Vernetzung und die Verfügbarkeit von Spielbildern, die jetzt auch bei uns seit zwei Jahren von jedem Spiel in perfekter Qualität da ist, diesen weltweiten, diesen globalen Markt immer mehr erschließt."
Ein Ende dieses positiven Trends für das europäische Eishockey ist nicht in Sicht. Im Gegenteil, das Interesse und die Qualität steigen weiterhin an, was in den kommenden Jahren nicht nur einen spannenden Wettbewerb, sondern auch weitere europäische Stars im NHL Draft und generell im Fokus der NHL-Teams verspricht.