Hurricanes gewinnen Spiel 6, stehen in zweiter Runde

Die Carolina Hurricanes stehen in der Stanley Cup Second Round. In einer packenden Erstrundenserie gegen die Nashville Predators setzten sie sich mit 4:2 in der Endabrechnung durch. In Spiel 6 am Donnerstag gelang ihnen der erste Auswärtssieg in der Serie. Beim 4:3 n.V. untermauerten die Spieler von Carolina ihren Ruf als Comeback-Könige.

Hurricanes nehmen im dritten Abschnitt Fahrt auf
Nach zwei Dritteln sah es nicht danach aus, als könnten die Hurricanes die Serie an diesem Abend beenden. Mit 21:14 hatte Nashville nicht nur deutlich mehr Schüsse abgegeben, sondern führte vor einem euphorischen Publikum in der Bridgestone Arena mit 3:1. Nick Cousins fälschte einen Schuss von Erik Haula zum 1:0 ab. Mikael Granlund erhöhte im zweiten Drittel mit einer feinen Bewegung auf 2:1 und Ryan Johansen lenkte einen Schuss von Roman Josi zum 3:1 ins Tor ab.
Trotz der Überlegenheit der Predators nach 40 Minuten kam Carolina immerhin zweimal aufs Scoreboard: Im ersten Drittel durch Brock McGinn, der von hinter dem Tor in den Slot stach und per Handgelenksschuss eine Lücke fand, und im zweiten Drittel dank Sebastian Aho, der einen Schuss von Dougie Hamilton gekonnt ins Ziel abfälschte.
"In den ersten zwei Dritteln haben wir kaum gespielt. Nashville war besser, wir waren einfach nicht da", sagte Aho. Doch wie viel Charakter im Team von Trainer Rod Brind'Amour steckt, untermauerten die Hurricanes im Schlussdrittel: 16:5 Schüsse zu Gunsten von Carolina sprachen eine deutliche Sprache. "Im dritten Durchgang war es eine unglaubliche Leistung von jedem in der Aufstellung. Es hat sich gezeigt, dass niemand in diesem Team aufgibt. Wir haben dieses Selbstvertrauen, immer noch im Spiel zu sein, auch wenn wir nach zwei Dritteln hinten lagen."
Das stellten die Comeback-Könige einmal mehr unter Beweis: Nach einer druckvollen Vorstellung schlich sich Hamilton an den langen Pfosten, empfing dort einen scharfen Pass von Jaccob Slavin und drückte die Scheibe zum 3:3 über die Linie. "Ich habe gesehen, dass ihre Jungs müde waren, denn sie hatten einen langen Wechsel. Also habe ich meinen Mitspielern gesagt, dass wir den Spielzug am Leben halten sollen. Das hat perfekt geklappt. Wir hätten es nicht besser machen können. Es war ein wichtiges Tor für uns", sagte Hamilton.

CAR@NSH, Sp6: Hamilton überwindet Saros um Ausgleich

Aho entscheidet die Serie
Somit ging Spiel 6 in die Overtime. Es war bereits die vierte Verlängerung in Folge, was zeigt, wie eng diese Serie verlief. Spiel 3 und 4 zog Nashville in doppelter Overtime, Spiel 5 Carolina in der ersten Verlängerung. Und jetzt? Gerade einmal 66 Sekunden dauerte es, ehe die Hurricanes das alles entscheidende Tor erzielten.
Aho gewann das Bully in der Offensivzone, McGinn legte am linken Flügel die Bande entlang nach hinten, wo Slavin einen Schlagschuss abfeuerte. Aho hatte sich derweil zur Sichtbehinderung in die Schussbahn gebracht und fälschte den Puck mit dem Schaft seines Schlägers perfekt ab, sodass die Scheibe haarscharf am Kopf von Predators-Torwart Juuse Saros vorbei zischte und im rechten Winkel einschlug.
"Es ist die ganze Saison schon so: Wir haben Spiele, in denen wir nicht gut sind. Es sieht so aus, als wären wir weg, doch dann kommen wir im Verbund zurück", sagte Brind'Amour. "Wir haben eine besondere Mannschaft hier. Ich meine, das würde wohl jeder Trainer über sein Team sagen, aber wir beweisen das immer und immer wieder. Das ist etwas Spezielles."

CAR@NSH, Sp6: Aho fälscht Slavins Schuss zum Sieg ab

9:2 Tore im dritten Durchgang
Aho (6-2-8 in vier Spielen) zog durch sein Tor übrigens mit seinem Coach gleich, der zu seiner aktiven Zeit ebenfalls acht Punkte (2-6-8 in acht Spielen) in Elimination-Games einer Serie sammelte. Der 23-Jährige ist derzeit formstark und steuerte fünf Tore und zwei Assists zum Erfolg in der Serie gegen Nashville bei. Auch McGinn konnte sich zuletzt merklich steigern und brachte es auf vier Punkte (3-1-4) in den vergangenen drei Partien.
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Auf einen Formanstieg hofft der Stürmer Nino Niederreiter, der seit seinem Tor in Spiel 1 auf einen Scorerpunkt wartet und zuletzt immer weniger Eiszeit erhielt. In Spiel 6 stand er in 14 Wechseln genau 9:16 Minuten (davon 0:53 im Powerplay) auf dem Spielfeld und fuhr drei Checks. Das Duell mit seinem Schweizer Landsmann Roman Josi konnte Niederreiter dennoch gewinnen. Nashvilles Kapitän verletzte sich Anfang des dritten Drittels, nachdem er von Jordan Martinook in die Bande gecheckt wurde. Er musste das Spiel vorzeitig beenden.
Mit ihrem Selbstvertrauen und ihrer Mentalität gehen die Hurricanes nun in die Serie der Stanley Cup Second Round gegen die Tampa Bay Lightning. Ob Carolina gegen den amtierenden Stanley Cup Champion den Ruf der Comeback-Könige bestätigt? Gegen die Predators präsentierte sich das Team aus Raleigh enorm stark in allen Schlussabschnitten und kam addiert auf ein Torverhältnis von 9:2. Die Lightning dürften gewarnt sein.