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Es war mehr als nur ein Lebenszeichen, das die Carolina Hurricanes am Montag in Spiel 6 der Erstrunden-Serie der Eastern Conference gegen die Washington Capitals von sich gaben. Der kleine Underdog schlug die Capitals dank drei Toren im Schlussdrittel mit 5:2 und zwingt damit den amtierenden Stanley-Cup-Champion in ein siebtes Spiel.

Dass die Hurricanes den auf dem Papier so überlegenen Hauptstädtern ein weiteres Schnippchen schlagen können, hatten die Spieler und die 18.913 anwesenden Fans in der PNC Arena von Raleigh kaum zu träumen gewagt.
"Ich sage euch, es macht einfach so einen Spaß, vor dieser Kulisse zu spielen. Wir haben alle so lange darauf gewartet. Das kann man richtig spüren", sagte Jordan Staal, der die Hurricanes früh im dritten Spielabschnitt in Führung brachte. "Es war einfach ein riesen Spaß.
Ich freue mich so sehr darüber, dass wir da stehen, wo wir jetzt sind und ich hoffe, dass wir einen Weg finden, Spiel 7 zu gewinnen."
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Auch Sebastian Aho, "es ist unglaublich vor diesen Heim-Fans zu spielen", und Coach Rod Brind'Amour, "man kann auf der Bank richtig spüren, was es für eine große Sache für die Fans hier ist", betonten, dass das Team von der Energie der Zuschauer angetrieben wurde.
In Spiel 6 konnten die Hurricanes vor ihrem eigenem Publikum erfolgreich auftrumpfen. Ob ihnen ihr Spiel in der siebten und entscheidenden Paarung der Best-of-7-Serie genauso viel Freude bescheren wird, ist noch offen.
Am Mittwoch gastieren sie um 7:30 p.m. ET (1:30 Uhr MESZ) in der Capital One Arena zum entscheidenden Showdown. Bislang erlebten beide Teams in der laufenden Serie ein munteres Auf und Ab. Noch keine Mannschaft konnte einen Sieg aus der fremden Halle mitnehmen. Doch als chancenlos sehen sich die Hurricanes deshalb noch längst nicht.
"In einem Spiel 7 ist alles möglich", erklärte Staal. "Es ist das, wovon man als Kind geträumt hat. Ich weiß, dass jeder einzelne in dieser Truppe begeistert ist. Wir werden einen Weg finden."

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Dieser Weg muss die Hurricanes an einer bärenstarken Capitals-Mannschaft vorbeiführen. Zwar offenbarte deren Spiel am Montag in einigen Bereichen und vor allem in der Physis Schwächen, an Selbstbewusstsein mangelt es Washington dennoch nicht. In Spiel 6 verlangten die Hurricanes den Capitals mit ihrem geschickten Forechecking allerhand ab. Unnötige Puckverluste kosteten den Capitals ein besseres Resultat.
"Sie sind ein Team, das sehr hart arbeitet und sie haben sich den Sieg verdient", lobte Capitals-Coach Todd Reirden seinen Gegner. "Sie haben über weite Strecken das Spiel gemacht und das war in gewisser Weise auch der Grund dafür, dass wir einige selbstverschuldete Fehler mit dem Puck gemacht haben."
Capitals-Center Nicklas Backstrom baut darauf, dass die Hurricanes in fremder Halle weniger Druck aufbauen können:

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"Wir müssen jetzt einfach das Beste aus diesem einen Spiel rausholen", erklärte Backstrom. "Wir müssen uns einfach sammeln und nach vorne schauen. Wir müssen sicherstellen, dass wir bereit sind. Sie sind ein sehr gutes Team. Das habe ich schon oft gesagt. Sie sind aggressiv und spielen gutes Eishockey. Wir müssen uns zusammenreißen und den Heimvorteil nutzen."
Wenn die Hurricanes den Sack zumachen wollen, dann müssen sie ein letztes Mal über ihren Schatten springen. Bislang konnten sie in der Erstrunden-Serie gegen die Capitals auswärts noch nicht wirklich überzeugen. Eine 4:2-Niederlage in Spiel 1, eine 4:3-Niederlage nach Overtime in Spiel 2 und eine deftige 6:0-Schlappe in Spiel 5 lautet die magere Auswärtsbilanz von Carolina. Am Mittwoch soll und muss der erste Sieg in der Fremde her.
"Es wird ein großes Spiel. Es wird etwas ganz Besonderes", freut sich Aho auf die bevorstehende Aufgabe. "Es ist eben einer dieser Momente, für die du Eishockey spielst. Du musst einfach da rausgehen, das Spiel genießen und hart arbeiten."
"Es gibt kein morgen", ergänzt ein kämpferischer Brind'Amour. "Es ist eine einzigartige Chance. Deshalb ist es etwas ganz Besonderes."