Hurricanes mausern sich zum ernsthaften Titelkandidaten

Die NHL Preseason 2022/23 beginnt am 24. September. NHL.com/de beleuchtet im Vorfeld bei jedem Team noch einmal den Stand der Dinge.
In dieser Ausgabe: Carolina Hurricanes

Die Entwicklung der Hurricanes in den vergangenen Jahren kennt nur eine Richtung. Nachdem es der Franchise von 2009/10 bis 2017/18 nicht gelang sich für die Stanley Cup Playoffs zu qualifizieren, entwickelten sie sich seit 2018/19 zu einem sicheren Anwärter auf eine Teilnahme an der K.o.-Phase. In der Vorsaison waren die Hoffnungen groß, dass es zum zweiten Mal in der Hurricanes-Historie zum großen Wurf reichen könnte, doch in Spiel 7 der zweiten Playoff-Runde war der Traum geplatzt.
Die Saison 2021/22 zeigte, dass Carolina eine gefestigte Mannschaft aufgebaut hat. Lediglich 202 Gegentreffer musste das Team hinnehmen und stellte damit die stärkste Abwehrformation der Liga. Die Entwicklung zeigte auch hier in die richtige Richtung.
Den größten Sprung konnten die Hurricanes im Angriff machen. Mit 278 erzielten Treffern landeten sie auf dem neunten Rang der Liga. Es war die zweitbeste Torausbeute in der Geschichte des Teams. Lediglich 2005/06 konnten sie den Wert mit 294 Toren in der Hauptrunde noch übertreffen und am Ende den Stanley Cup gewinnen.
Die Grundlage für einen neuerlichen Erfolg wurde in den vergangenen Jahren gelegt und mit Beginn der Preseason startet die Titelmission in Carolina. Mit Vincent Trocheck, Nino Niederreiter, Tony DeAngelo, Ian Cole und Max Domi verließen über den Sommer hinweg einige wichtige Akteure die Mannschaft.

Besonders die Abgänge von Trocheck, Niederreiter und DeAngelo schmerzen sehr, standen sie in der teaminternen Scorer-Liste doch auf den Rängen vier bis sechs. Mit DeAngelo müssen die Hurricanes noch dazu ihren punktbesten Verteidiger ersetzen, der in 64 Partien auf 51 Zähler gekommen war und in den Playoffs noch zehn weitere Punkte nachlegte. Niederreiter und DeAngelo rangierten in der Plus-Minus-Statistik auf den Rängen zwei und drei, was auch deren Bedeutung in der Defensive unterstreicht.
Trotz der Abgänge werden die Hurricanes auch 2022/23 eine entscheidende Rolle spielen. Mit prominenten Neuzugängen konnten sie die entstehenden Lücken schließen und vermeintlich den nächsten Entwicklungsschritt gehen. Unteranderem verstärken Ondrej Kase, Max Pacioretty, Brent Burns, Derek Stepan und Paul Stastny das Team aus Raleigh. Während Pacioretty langfristig verletzt fehlen wird, dürften die anderen Akteure sofort für eine Verstärkung sorgen.
"Paul [Stastny] ist ein sehr verlässlicher Veteran, der in seiner gesamten Karriere auf beiden Seiten des Eises effektiv war", beschrieb Don Waddell die Verpflichtung. "Er gibt unseren Stürmern noch mehr Erfahrung und Führungsstärke und wir freuen uns, ihn in Carolina zu haben."
Noch deutlicher über die Ziele wurde Waddell im Rahmen der Verpflichtung von Burns: "Brent [Burns] war seit langer Zeit einer der besten Offensivverteidiger der NHL. Er hat seine gesamte Karriere auf konstant hohem Niveau gepunktet und wir glauben, dass er uns einen Schritt näher daran bringt unser Ziel zu erreichen und den Stanley Cup zu gewinnen."
Auch bei den anderen Verpflichtungen zeigt sich, dass die Hurricanes ihrer Mannschaft noch mehr Erfahrung hinzugefügt haben. Von den Top-Verpflichtungen ist lediglich Kase (26) noch unter der 30-Jahre-Marke.

Voraussichtliche Aufstellung zu Saisonbeginn 2022/23:
Sturm:
Teuvo Teravainen - Sebastian Aho - Seth Jarvis
Martin Necas - Paul Stastny - Andrei Svechnikov
Jesper Fast - Jordan Staal - Ondrej Kase
Jordan Martinook - Jesperi Kotkaniemi - Jack Dury
Verteidigung:
Jaccob Slavin - Brett Pesce
Brady Skjei - Brent Burns
Ethan Bear - Dylan Coghlan
Tor:
Frederik Andersen
Antti Raanta
Scratches:
Jalen Chatfield, Lane Pederson, Ryan Dzingel
Top-Talent, auf das es zu achten gilt:
Jack Dury steht auf dem Sprung und konnte mit zwei Toren in zwei NHL-Spielen zeigen, dass er bereit wäre anzugreifen. Im Tor bewies Pyotr Kochetkov in der Vorsaison in drei Partien, dass er sich zeitnah im Hurricanes-Kader etablieren könnte.
Die wichtigste Frage für die Hurricanes:
Mit der großen Erfahrung im Kader bleibt die Frage offen, ob Carolina den großen Erwartungen gerecht werden wird, oder ob sie daran scheitern werden die entsprechenden Leistungen auf dem Eis abzurufen. Die Zielstellung für 2022/23 dürfte sein, bei den Titelkämpfen eine entscheidende Rolle zu spielen und nicht erneut in der zweiten Runde der Playoffs auszuscheiden. Dafür müssen die erfahrenen Neuzugänge aber beweisen, dass sie ihren Zenit noch nicht überschritten haben.