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Die Emotionen in Spiel 1 der Stanley Cup First Round zwischen den Toronto Maple Leafs und den Montreal Canadiens kochten hoch, doch einer behielt die Ruhe. Canadiens-Torhüter Carey Price erwies sich als der Turm in der Schlacht. Mit 35 Paraden trug er maßgeblich zum 2:1-Auswärtserfolg seiner Mannschaft am Donnerstag in der Scotiabank Arena bei. Seine eindrucksvolle Vorstellung war keineswegs selbstverständlich, denn Price stand erstmals seit 19. April wieder zwischen den Pfosten. Die letzten 13 Partien der regulären Saison hatte der Routinier wegen einer Gehirnerschütterung verpasst.

Seine größte Rettungstat an diesem Abend vollbrachte er Mitte des letzten Drittels. Beim Stand von 1:1 wehrte er eine Direktabnahme von Mitchell Marner mit dem Blocker ab und bewahrte sein Team dadurch vor dem Rückstand. Wenig später schlugen die Canadiens zu. Paul Byron erzielte mit einem Shorthander den Siegtreffer.
Die Gratulationscour für Price fiel aufgrund der Gesamtumstände besonders groß und herzlich aus. Im Anschluss an das Match lobte Angreifer Josh Anderson den Goalie in den höchsten Tönen. "Das war genau der Carey Price, den wir gebraucht haben. Er liebt diese bedeutenden Spiele und diese Situationen. Er war heute undurchlässig wie eine Wand", sagte er. "Wenn es in die Playoffs geht, muss man sein Spiel auf ein höheres Niveau bringen. Ich denke, Carey und alle anderen haben das in dieser Begegnung getan." Anderson hatte die Canadiens im ersten Durchgang mit 1:0 in Führung geschossen.

Montreals Trainer Dominique Ducharme hob die Leistung von Price in seiner Stellungnahme zum Spiel ebenfalls hervor. "Carey hat wirklich einen großartigen Job gemacht. Er war die Zuverlässigkeit in Person", meinte er. "Alles in allem war der Erfolg auf eine geschlossene Mannschaftsleistung zurückzuführen. Es war von Anfang bis Ende eine sehr solide Leistung von uns. Natürlich gibt es immer Aufs und Abs in einer Partie, aber grundsätzlich waren wir auf beiden Seiten des Eises ziemlich beständig. Genau das hatten wir uns vorgenommen", resümierte der Coach.
Die Canadiens galten vor dem Auftakt der Serie als Außenseiter, weil sie in der Schlussphase der Saison nicht zu überzeugen wussten. Price wiederum zeigte sich keineswegs überrascht, dass es anders kam als allgemein erwartet. "Das ist jetzt ein völlig neues Spiel. Wir hatten die ganze Saison über unsere Probleme, aber wir haben es in die Playoffs geschafft. Da geht alles wieder von vorne los und man muss einen Schritt nach dem anderen machen", erläuterte er.
Mit seinem herausragenden Auftritt in Spiel 1 machte Price deutlich, dass er zum entscheidenden Faktor für sein Team in der Serie gegen die Maple Leafs und sogar darüber hinaus werden könnte. Seine Erfahrung aus 71 Playoff-Einsätzen kommt ihm dabei zugute. 68-mal hütete er das Tor von Beginn an, 31-mal verließ er das Eis als Sieger. Seine Fangquote beläuft sich auf 91,8 Prozent, der Gegentorschnitt beträgt 2,41 pro Spiel. Siebenmal hielt er seinen Kasten sauber.

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Price freute sich nicht nur über seine eigene nahezu perfekte Darbietung, sondern auch über die des Siegtorschützen Byron. "Er ist ein temperamentvoller Spieler. Selbst im Training kämpft er unablässig. Zudem ist er stark im Abschluss", beschrieb er die Qualitäten seines Teamkollegen.
Die Canadiens und die Maple Leafs waren sich lange nicht mehr in den Playoffs begegnet. Das letzte Aufeinandertreffen in der Postseason vor dem Duell am Donnerstag fand 1979 statt. Mit dem 2:1 feierte Montreal den neunten Sieg hintereinander gegen Toronto in den Playoffs. Rein statistisch gesehen, haben die Canadiens gute Chancen, als Gewinner aus der laufenden Best-of-7-Serie hervorgehen. In 62 von 73 Fällen zogen sie in die nächste Runde ein, wenn sie das Auftaktmatch einer sieben Vergleiche umfassenden K.o.-Runde für sich entschieden hatten.
Aus Sicht der Maple Leafs ist aber noch längst nicht aller Tage Abend. Sie werden zunächst einmal alles daransetzen, um den Ausgleich herzustellen. Spiel 2 der Stanley Cup First Round zwischen den beiden Erzrivalen wird am Samstag (7 p.m. ET; NHL.TV; So. 1 Uhr MESZ) erneut in der Scotiabank Arena von Toronto ausgetragen.