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Die Calgary Flames sorgten am Mittwoch bei ihrem Auswärtsspiel in der Nationwide Arena für einen historischen Abend. Sie gewannen nicht nur deutlich mit 6:0 gegen die Columbus Blue Jackets, sondern stellten auch einen Franchise-Rekord für die meisten Torschüsse in einem Spiel auf. Ihre 62 Schüsse auf Torwart Elvis Merzlikins waren auch die meisten, die die Blue Jackets jemals in 60 Minuten kassierten.

"Wenn man so viele Schüsse abgibt, was nicht sehr oft passiert, sind auch viele hochkarätige Chancen dabei", erklärte Flames-Trainer Darryl Sutter. "In Edmonton hatten wir vor ein paar Spielen 47. Da hatten wir auch viele gute Chancen, haben sie aber einfach nicht genutzt. Deshalb müssen wir den Kurs halten, den wir gerade fahren."
Bei den Edmonton Oilers verloren die Flames am Samstag trotz der zahlreichen Chancen mit 3:5. Es war die fünfte Niederlage in sechs Spielen. Nach dieser Enttäuschung fuhren sie schon den zweiten Kantersieg in Folge ein. Gegen die St. Louis Blues gewannen sie am Montag mit 7:1. In den vergangenen drei Partien kamen sie insgesamt auf 158 Torschüsse.
Gegen die Blue Jackets erlebten auch einige Spieler der Flames Meilensteine und besondere Momente. Andrew Mangiapane verbuchte den 100. Punkt seiner Karriere, Elias Lindholm seinen 400., Matthew Tkachuk erzielte sein 20. Tor der Saison und Verteidiger Erik Gudbranson erzielte sein erstes Tor seit 25. Februar. Es war sein 22. Tor in 601 NHL-Spielen.
"Damals habe ich gegen Calgary getroffen. Da habe ich noch für Ottawa gespielt", lachte Gudbranson. "Ich habe so wenige Tore, da erinnere ich mich an sowas. Tore zu schießen ist einfach nicht meine Aufgabe, aber wenn man auf diese Weise einen Beitrag leisten kann, ist das natürlich immer schön."
Mikael Backlund brachte die Flames früh in Führung (5. Spielminute). Im zweiten Drittel trafen Mangiapane (36.) und Tkachuk (40.). Im Schlussabschnitt brauchte Elias Lindholm nur 30 Sekunden für das 4:0 (41.), ehe Gudbranson seinen seltenen Treffer feierte (47.) und Tkachuk den Endstand herstellte (48.). Johnny Gaudreau steuerte drei Assists bei und Torwart Jacob Markstrom sicherte sich mit 23 Saves seinen sechsten Shutout der Saison, der beste Wert der Liga.

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"Das war wirklich über 60 Minuten sehr gutes Eishockey", lobte der Schlussmann seine Mannschaft. "Wir haben im dritten Drittel mit ein paar Toren Führung praktisch nichts zugelassen. Wir haben 30 Sekunden nach der Pause getroffen und weniger als eine Minute vor der Pause. Wir hatten ein wichtiges Penaltykilling, als ich eine Strafe kassiert habe. Wir haben wichtige Schüsse geblockt und das hat die Messlatte für unser Spiel gesetzt."
Überlegener kann man ein Spiel tatsächlich kaum gewinnen. Neben dem eindeutigen Torschussverhältnis und dem Ergebnis, sprach auch die Bullyquote von 63 Prozent klar für die Flames, sowie die Tatsache, dass Markstroms Strafe die einzige der Flames war. Er kassierte die zwei Minuten wegen Beinstellens kurz nach dem 1:0, als er sein Tor verließ und Jakub Voracek bei einem Alleingang zu Fall brachte. Voracek kam trotzdem zum Abschluss, doch Gudbranson sprang für seinen Torhüter ein und blockte den Schuss.
Bisher glänzten die Flames vor allem durch die zweitbeste Defensive der NHL. Sie stehen bei einem Durchschnitt von 2,47 Gegentoren pro Spiel, ein Wert, den nur die Carolina Hurricanes (2,41) unterbieten können. Calgarys Offensive befand sich bisher im Mittelfeld der Liga, doch die letzten Spiele deuten eine klare Verbesserung im Angriff an. Sollten sie ihre ohnehin starke Abwehr dauerhaft mit dieser Torgefahr verbinden können, darf sich die Konkurrenz in der Pacific Division warm anziehen. Die Flames belegen mit 46 Punkten aus 38 Spielen (20-12-6) den vierten Platz, allerdings bestritten die drei Teams, die vor ihnen liegen (Los Angeles Kings, Anaheim Ducks, Vegas Golden Knights), jeweils mindestens fünf Spiele mehr.
Die nächste Gelegenheit für ein Torfeuerwerk haben die Flames bereits am Donnerstag, wenn sie bei den Blues zu Gast sind (8 p.m. ET; NHL.tv; Fr. 2 Uhr MEZ). Ob sich die Leistung vom Montag dann wiederholen lässt wird spannend, denn St. Louis wird auf die Revanche fiebern.