Top 10 Szenen von Elias Pettersson in 2019/20

Ab dem 1. November nimmt NHL.com/de mit seiner 31 in 31 Serie jedes Team genauer unter die Lupe. Von den wichtigsten Geschehnissen und Spielern bis hin zu Stärken und Schwächen, bieten wir eine umfassende Bestandsaufnahme der Klubs in der Liga.
In dieser Ausgabe geht es um die Vancouver Canucks.

Seit Jahren schon befinden sich die Vancouver Canucks in einem Neuaufbau. Wie häufig in diesen Fällen, benötigt die Neuausrichtung eines NHL-Kaders einiges an Zeit. Auch die Vorsaison geriet zunächst zu einer zähen Angelegenheit bei den Westkanadiern, zeigte jedoch im Vergleich zu den Jahren zuvor erste Früchte.
Zum Zeitpunkt der Coronavirus bedingten Spielunterbrechung in der NHL am 12. März, lag das Team auf dem 7. Platz in der Western Conference. Die Organisation befand sich inmitten eines harten Kampfes um einen Platz für die Stanley Cup Playoffs. Durch die ungewöhnlichen Umstände und aufgrund der Tatsache, dass in 2019/20 24 Teams den Weg in die Postseason fanden, bekamen auch die Canucks die Chance auf K.o.-Runden-Spiele.
Dort sorgte das Team aus British Columbia für Überraschungen, zog bis in die zweite Runde der Playoffs ein. Einem 3:1-Sieg in der Qualifikationsrunde gegen die Minnesota Wild folgte ein 4:2-Erfolg in der Serie gegen den Titelverteidiger, die St. Louis Blues. Erst in der zweiten Playoff-Runde mussten sie sich den hoch gehandelten Vegas Golden Knights knapp nach sieben Spielen geschlagen geben. Die Canucks bewiesen, dass mit ihnen wieder zu rechnen ist, wenn die besten Mannschaften der Liga ihre Kräfte messen.
Bilanz 2019/20:36-27-6, 7. Platz in Western Conference
Postseason 2020:2. Runde der Stanley Cup Playoffs, 3:4 gegen Vegas Golden Knights
Trainer: Travis Green, 4. Saison
Zugänge: G Braden Holtby, D Nate Schmidt
Abgänge:G Jacob Markstrom, D Chris Tanev, LW Tyler Toffoli, D Troy Stecher

Holtby_Fantasy

Überrascht eine Mannschaft in einer Spielzeit positiv, weckt das im Sport naturgemäß häufig Begehrlichkeiten bei anderen Teams. Diese Erfahrung musste auch Vancouver in dieser Offseason machen. So kam es, dass die Canucks zur kommenden Saison auf einigen Positionen ein anderes Gesicht haben werden, als sie es noch nach der Ruhephase im vergangenen Sommer hatten.
Wann immer auch der Spielbetrieb in der Liga konkret wieder aufgenommen werden wird, die Canucks werden dann neu beweisen müssen, dass sie ihren Aufbauprozess trotz des auf einigen Schlüsselpersonen veränderten Kaders erfolgreich werden fortsetzen können. Das steht bereits jetzt fest.
Verlustig gingen den Kanadiern über den Herbst zum Beispiel Torhüter Jacob Markstrom und Verteidiger Chris Tanev. Zudem verlor das Team mit Flügelstürmer Tyler Toffoli, den es zu den Montreal Canadiens zog, eine weitere große Persönlichkeit aus dem bisherigen Kader.
Ob unter anderem der Plan Stammtorwart Markstrom durch Braden Holtby von den Washington Capitals zu ersetzen, am Ende wie angedacht aufgehen wird, muss abgewartet werden.
In der Schwebe befinden sich aktuell noch die Vertragsgespräche mit Trainer Travis Green. Vor dem Hintergrund der Covid-19-Problematik ist auch dieses Vorhaben in schwierigen Zeiten eine größere Herausforderung, als sie es in früheren Jahren gewesen wäre. Beide Seiten sollen sich grundsätzlich einig seien, es hakt aber noch an Details.
"Travis passt hervorragend zu unserem Team", lobte General Manager Jim Benning den Trainer vor kurzem bei Sportsnet. "Er hat sich als Coach von Jahr zu Jahr verbessert. Seine Kommunikation mit den Spielern ist hervorragend. Er holt aus unseren Leuten das Beste raus. Wir wollen mit ihm verlängern. Aber er hat aktuell noch ein Jahr seines alten Vertrages übrig. Daher haben wir keinen Druck. Wir warten erst einmal ab, bis der Start der neuen Spielzeit näher rückt, bevor wir unsere Gespräche fortsetzen werden. Wir sind uns darin auch einig. Ich habe mit ihm darüber regelmäßig gesprochen."
Da Vancouver in der kommenden Saison durch die Abgänge ein noch einmal etwas jüngeres Gesicht bekommen wird, kommt der Position des Trainers einmal mehr eine besonders wichtige Bedeutung zu.
Die namhaftesten Stürmer im Kader sind die beiden Center Elias Pettersson und Bo Horvat, sowie die Flügelstürmer J.T. Miller, Brock Boeser und Tanner Pearson.

VAN@STL, Sp1: Horvat macht sein zweites Tor

Durch den Abgang des erst im Februar verpflichteten Toffoli, der seinerzeit den Weg von den Los Angeles Kings zum Team fand, sich in Vancouver aber nicht dauerhaft empfehlen konnte, wird wieder mehr Einsatzzeit von Jake Virtanen in den ersten beiden Sturmformationen der Canucks wahrscheinlich. Auch wenn Virtanen aktuell noch nicht auf dem Niveau von Toffoli agiert (18 gegenüber 24 Saisontoren), liegt eine große Zukunft vor ihm. Sein Spiel ist aus Sicht vieler Experten ausgeglichener, der Spieler dadurch flexibler einsetzbar.
Der Abgang von Toffoli dürfte auch dadurch gut verkraftbar sein, dass Boeser in der Vorsaison sehr gut mit Pettersson und Miller harmonierte. Boeser gilt in den Augen vieler als talentierter als Toffoli und machte diese Sturmformation über Wochen zu einer der besten in der Liga.
Sollte sich Virtanen nicht an der Seite von Pearson und Horvat etablieren, könnte Newcomer Jayce Hawryluk nachrücken. Zudem stehen mit Loui Eriksson oder auch das Talent Nils Hoglander parat, diesen Platz im Kader gegebenenfalls nahtlos einzunehmen.
Die Zukunft von Flügelstürmer Micheal Ferland gilt zurzeit noch als offen. Der Stürmer verpasste große Teile der Vorsaison aufgrund einer Gehirnerschütterung. Ihn abzuschreiben wäre sicherlich ein Fehler.
Um die Plätze in den Sturmreihen drei und vier balgen sich in Vancouver zukünftig eine ganze Menge von Aktiven. Die Center Adam Gaudette und Jay Beagle sowie Flügelstürmer Tyler Motte gelten hier als die ausgemachten Favoriten. Auch Antoine Roussel und Zack MacEwen werden gute Chancen auf einen Platz im Team eingeräumt.

VAN@LAK: Boeser mit drittem NHL-Hattrick

In der Abwehr dürfte der potenzielle Superstar Quinn Hughes viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Canucks dürften in der Defensive aktuell so gut aufgestellt sein wie seit Jahren nicht mehr. Neuzugang Nate Schmidt, Alex Edler und Tyler Myers verleihen dem Kader in der Abwehr viel Stabilität. Hier stellt sich noch die Frage, wer gemeinsam mit wem zum Einsatz kommen wird.
Auch in Bezug auf die dritte Formation herrscht noch einiges an Unklarheit. Olli Juolevi gilt als aufstrebend, dürfte vor einer Beförderung stehen. Der erfahrene Jordie Benn stellt eine taktisch besonders flexible Lösung in diesem Bereich dar. Jalen Chatfield, der Vertrag mit ihm müsste allerdings noch verlängert werden, und Brogan Rafferty gelten als weitere Alternativen.
Im Tor haben sich die Canucks neu aufgestellt. Routinier Markstrom hat die Canucks verlassen. Der erfahrene Holtby soll ihn möglichst nahtlos ersetzen. Holtby kommt aus einer ungewohnt schwachen Spielzeit. In Vancouver hoffen sie, dass er sich unter der Anleitung von Torwarttrainer Ian Clark wieder zu dem Torwart mausern kann, der mit Washington 2018 den Stanley Cup gewinnen konnte.
Dahinter steht mit Thatcher Demko ein junger, aufstrebender Torhüter bereit, der in der Vorsaison eine solide erste NHL-Saison hinter sich gebracht hat und insbesondere in seinen drei Postseason-Einsätzen gegen die Golden Knights glänzte. Bei ihrer zukünftigen Besetzung im Tor müsste den Canucks in der kommenden Saison also nicht bange sein.
Die Chancen stehen insgesamt gut, dass der Personalwechsel im Herbst der Kaderstärke der Canucks, trotz aller geweckten Begehrlichkeiten aus den Reihen der Konkurrenz, am Ende nicht geschadet haben wird.