PHI@WPG: Sbisa erhöht den Spielstand mit Schuss

Die Offseason und die Free Agency sind für viele Spieler eine aufregende Zeit. Wird der Vertrag verlängert, kommen Angebote von anderen Teams oder steht gar ein Trade bevor? Für den Schweizer Luca Sbisa sind diese Fragen seit Sonntag beantwortet. Die Winnipeg Jets verlängerten seinen Vertrag für 800.000 US-Dollar um ein Jahr.

"Er ist ein Spieler, der sofort bei uns angekommen ist und uns in einer schwierigen Zeit sehr geholfen hat", lobte General Manager Kevin Cheveldayoff. "Er ist eben ein echter Profi."
Der 30-jährige Verteidiger kam im Oktober 2019 von den Anaheim Ducks. Seine Verpflichtung war die Reaktion auf die Personalnot in der Abwehr der Jets. Sie mussten nicht nur die Abgänge der Verteidiger Jacob Trouba, Tyler Myers, Ben Chiarot und Dustin Byfuglien ausgleichen, sondern kämpften auch noch mit großem Verletzungspech.
Sbisa kam in der vergangenen Saison zu 44 Einsätzen und erwies sich als zuverlässiger Verteidiger und Teamplayer, der auch Akzente in der Offensive setze. Er erzielte zehn Punkte (zwei Tore, acht Assists), glänzte jedoch besonders in der Defensive und als Arbeiter und Kämpfer. Mit 6,91 Checks pro 60 Minuten Spielzeit (insgesamt 91) landete er am Ende der Saison auf dem zweiten Platz bei den Jets und mit 5,39 geblockten Schüssen pro 60 Minuten (insgesamt 71) führte er sein Team an. Damit überzeugte er die Verantwortlichen des Klubs von seinem Wert als Arbeitstier, das sich nicht scheut, dahin zu gehen, wo es weh tut.
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In seiner zwölfjährigen NHL-Karriere bestritt Sbisa bisher 548 Spiele für die Jets, Philadelphia Flyers, Anaheim Ducks, Vancouver Canucks, Vegas Golden Knights und New York Islanders. Dabei erzielte er 113 Punkte (20 Tore, 93 Assists).
"Er ist ein Spieler, der uns die Flexibilität gibt, verschiedene Wege einzuschlagen, wenn wir das wollen", begründete Cheveldayoff seinen Entschluss, Sbisa einen neuen Vertrag zu geben. "Er ist jemand, der wirklich hart arbeitet und jede Rolle einnimmt, die wir von ihm erwarten."
Den Jets bleibt mit Sbisa ein wichtiger Bestandteil ihrer Defensive erhalten, die sich im Vergleich zur vorherigen Saison kaum verändert hat. Lediglich Sami Niku besitzt für nächste Saison noch keinen Vertrag. Alle anderen Verteidiger stehen noch mindestens für eine Saison in Diensten der Jets. Der Salary Cap dürfte auch kaum Raum für große Neuverpflichtungen geben.
"Wir werden dennoch weiter nach Wegen suchen, um uns zu verstärken", kündigte Cheveldayoff an. "Es gibt gerade noch viele Diskussionen und wir werden sehen, was noch möglich ist."
Die Jets könnten durch die Situation von Bryan Little noch etwas Spielraum gewinnen. Der Stürmer wurde vergangene Saison von einem Puck am Ohr getroffen, wodurch sein Trommelfell einen Schaden erlitt. Wie nun bekannt wurde, sprechen sich seine Ärzte gegen seinen Einsatz in der kommenden Saison aus. Die Jets könnten ihn auf die Liste der Langzeitverletzten setzen, wodurch zumindest ein Teil seines Gehalts nicht unter den Salary Cap fällt. Weitere finanzielle Möglichkeiten könnte ein Trade von Patrik Laine schaffen. Das Gerücht, dass die Jets bereit sind, den Top-Stürmer abzugeben, hält sich hartnäckig und wurde von den Offiziellen bislang nicht dementiert.

WPG@DAL: Sbisa zieht mit Macht ab und trifft

Natürlich versucht jedes Team, sich zu verbessern. Bei den Jets steht nicht zuletzt wegen Sbisas Vertragsverlängerung jedoch ein solides Grundgerüst in der Defensive. Er trug dazu bei, dass Winnipeg vergangene Saison mit 2,83 Gegentoren pro Spiel die zehntbeste Abwehr der Liga stellte, obwohl die Mannschaft von Verletzungen geplagt war. Neal Pionk war der einzige Verteidiger, der kein Spiel verpasste.
Mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren ist Winnipegs Defensive die zweitjüngste der Central Division. Mit seinen 30 Jahren ist Sbisa der älteste Verteidiger der Mannschaft. Als Veteran hat er damit auch eine gewisse Führungs- und Vorbildfunktion, eine Rolle, die ihm liegen dürfte.