German Pioneers TOR

Während in der NHL die reguläre Saison 2019/20 seit dem 12. März aufgrund der Bedenken im Zusammenhang mit dem Coronavirus pausiert, liefert NHL.com/de weiterhin eigene Storys. In einer Serie erinnern wir an die Pioniere aus Deutschland, der Schweiz und Österreich in den 31 NHL-Klubs. In dieser Folge: Toronto Maple Leafs.

Die deutschsprachigen Spieler sind in der Geschichte des kanadischen Traditionsteams der Toronto Maple Leafs eher dünn gesät, aber nicht abwesend. An erster Stelle steht der Österreicher Michael Grabner. Der schnelle Außenstürmer kam nach der Saison 2014/15 von den New York Islanders zu den Maple Leafs und spielte dort für eine Saison. Am Ende standen nach 80 Spielen 18 Punkte (neun Tore, neun Assists) auf seinem Konto. In einer schwachen Saison der Maple Leafs, in der sie den letzten Platz der Eastern Conference belegten, lag er nach Punkten auf Rang elf der Mannschaft, nach Toren auf Platz sieben. Nach der Saison gaben ihn die Maple Leafs an die New York Rangers wieder ab, wo er sich für die nächsten beiden Jahre zu einem der besten Stürmer und Torschützen des Teams entwickeln sollte.
Grabner war jedoch nicht der erste Österreicher in Diensten der Maple Leafs, zuvor gab es bereits Ken Strong und Marty Dallman. Wie die Namen schon vermuten lassen, handelt es sich bei beiden um keine gebürtigen Österreicher. Sie kamen in Kanada zur Welt, spielten jedoch beide für die österreichische Nationalmannschaft. Dallman kam 1987/88 und 1988/89 zudem auf sechs Spiele und einen Assist für die Maple Leafs, Strong erzielte von 1982-1985 in 15 Spielen zwei Tore und zwei Vorlagen.

Aus Deutschland hatte Verteidiger Korbinian Holzer die Gelegenheit für die Maple Leafs die Schlittschuhe zu schnüren. Toronto hatte den Münchener im NHL Draft 2006 in der vierten Runde an insgesamt 111. Stelle gewählt und gab ihm in der Saison 2010/11 die ersten beiden Einsätze. Über die nächsten beiden Spielzeiten sollten 56 weitere Spiele und zwei Tore und sieben Assists folgen, ehe Holzer zu den Anaheim Ducks kam, bei denen er fünf Jahre spielen sollte.
Weniger bekannt ist wohl, dass es in der Saison 2010/11 neben Holzer noch einen zweiten deutschen Spieler gab, der bei den Maple Leafs unter Vertrag stand. Marcel Müller, heute Stürmer bei den Kölner Haien, trug als ungedrafteter Spieler für drei Partien das Ahornblatt auf der Brust, setzte sich am Ende jedoch nicht durch. Außerdem hatten die Maple Leafs im NHL Draft 2008 in der fünften Runde an 130. Stelle Jerome Flaake gewählt, der jedoch nie zu einem Einsatz in der NHL kam.

Die Schweiz stellt seit kurzem einen Center in Reihen der Maple Leafs. Denis Malgin kam im Februar nach vier Jahren bei den Florida Panthers nach Toronto und bestritt bisher acht Einsätze. Wenn die Saison fortgesetzt wird, hat Malgin mit den Maple Leafs gute Chancen auf die Playoffs, immerhin belegen sie aktuell den dritten Platz in der Atlantic Division.
Malgin folgt bei den Maple Leafs einem großen Beispiel, immerhin hatten die von 1994 bis 1996 Paul DiPietro in ihren Reihen, der zuvor mit den Montreal Canadiens den Stanley Cup gewonnen hatte. Für Toronto trat der in Kanada geborene Schweizer 32 Mal an und sammelte fünf Tore und fünf Assists.

Martin Gerber

Ein weiterer Schweizer Stanley Cup Champion stand für eine Saison im Tor der Maple Leafs. Martin Gerber, der die Meisterschaft 2006 mit den Carolina Hurricanes gewonnen hatte, kam während der Saison 2008/09 vom Lokalrivalen Ottawa Senators und stand in der Folge zwölf Mal für Toronto zwischen den Pfosten, wobei er sechs Siege herausholte, 90,5 Prozent aller Schüsse stoppte und 3,23 Gegentore pro Spiel kassierte.
Vergessen zu erwähnen wollen wir nicht, dass der deutsche Torhüter Olaf Kölzig seine Karriere offiziell bei den Maple Leafs beendete. Er absolvierte aber keine Partie für die Kanadier, nachdem er im März 2009, seiner letzten Saison, von den Tampa Bay Lightning zu ihnen transferiert wurde.