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Während der regulären Saison 2019/20 bringt NHL.com/de jeden Donnerstag eine Story aus der Rubrik "Breaking the Ice". Darin stellen wir jeweils einen Spieler vor und holen von ihm in fünf abschließenden Fragen seine Meinung zu verschiedenen Themen rund ums Eishockey und auch darüber hinaus ein.
In dieser Folge: Dean Kukan (Columbus Blue Jackets)

Zu den Spielern, die häufig unter dem Radar der breiten Eishockey-Öffentlichkeit fliegen, gehört zweifelsohne Dean Kukan. Das mag in erster Linie der Tatsache geschuldet sein, dass der 26 Jahre alte Schweizer ein zurückhaltender Zeitgenosse ist, der nicht viel Aufhebens um seine Person macht. Dabei verdienen die Leistungen des Verteidigers der Columbus Blue Jackets in dieser Spielzeit durchaus Beachtung und Anerkennung. Er setzte eine persönliche Bestmarke an NHL-Einsätzen innerhalb einer regulären Saison und erzielte sein erstes Hauptrunden-Tor.
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Der Defensivspieler aus Volketswil stand 2019/20 bislang in 33 Partien auf dem Eis und sammelte fünf Scorerpunkte (ein Tor, vier Vorlagen). Der Treffer gelang ihm am 3. Dezember beim 2:4 im Heimspiel gegen die Arizona Coyotes. Im Powerplay setzte er den Puck mit einem fulminanten Handgelenkschuss aus dem rechten Bullykreis zum 1:1-Ausgleich in den Winkel. Sein Premierentor in der NHL war ihm in der vergangenen Saison in den Stanley Cup Playoffs gelungen. In Spiel 5 der zweiten Runde gegen die Boston Bruins (3:4) zeichnete er im letzten Drittel für das 3:3 verantwortlich.
Sein Debüt für die Blue Jackets hatte Kukan in der Saison 2015/16 gefeiert. Seitdem absolvierte er 77 Spiele in der regulären Saison für die Vertretung aus Ohio und verbuchte 14 Punkte (ein Tor, 13 Vorlagen). In den Stanley Cup Playoffs kamen zehn Auftritte hinzu. Ein weiterer Scorerpunkt als jener aus dem erwähnten Match gegen Boston war ihm dabei nicht vergönnt.
Kukans aktueller Zweijahresvertrag in Columbus läuft am Ende dieser Saison aus. Sollte es zu keiner vorzeitigen Verlängerung kommen, würde er ab 1. Juli zum Restricted Free Agent. Um sich für einen Anschlussvertrag zu empfehlen, verzichtete er auf die Teilnahme an der Weltmeisterschaft und nahm sich stattdessen ausgiebig Zeit zur Regeneration und zum Training. "Ich wusste ja, dass die bevorstehende Saison sehr wichtig für mich sein würde und wollte sie deshalb gut vorbereitet angehen", begründete Kukan seine Entscheidung.

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Die Arbeit in den spielfreien Monaten zahlte sich aus. Kukan bekam die erhofften Einsatzmöglichkeiten. Im November und Dezember gehörte er zum Stammpersonal in der Defensive der Blue Jackets.
Was die Aussichten seines Teams für den Rest der Saison betrifft, zeigte er sich optimistisch. "Am Anfang der Saison haben wir nicht genügend Tore geschossen und deswegen leider zu selten gewonnen. Seit einiger Zeit läuft es jedoch weitaus besser. Wenn wir so weitermachen wie zuletzt, können wir es in die Playoffs schaffen", meinte er.
Inwieweit Kukan in den nächsten Wochen mithelfen kann, dass die Blue Jackets ein Ticket für die Endrunde erkämpfen, ist allerdings unklar. Im ersten Spiel des Kalenderjahres 2020, kurz nach dem Gespräch mit NHL.com/de, zog er sich einen Meniskusriss zu und fällt daher länger aus.
Fünf Fragen an Dean Kukan:
Du hast in der laufenden Spielzeit eine persönliche Bestleistung aufgestellt, was Einsätze innerhalb einer regulären NHL-Saison betrifft. Zeitweise gehörtest du zu den Top vier in der Verteidigung. Was hat zu diesem Aufschwung bei dir geführt?
Ja, das stimmt. So viele Spiele wie diese Saison waren es noch nie. Dabei hatte ich einen langsamen Start. Im Oktober stand ich nur ab und zu im Aufgebot. Dann hatten wir ein paar Verletzte in der Verteidigung und ich konnte einspringen. In dieser Phase war ich recht gut drauf. Im November und Dezember saß ich kein einziges Mal draußen. Als Zach Werenski zwei Wochen ausgefallen ist, habe ich sogar mit Seth Jones in der ersten Linie gespielt. Ich hatte viel Eiszeit und durfte auch im Powerplay ran. Das war ziemlich cool und hat Spaß gemacht.
Du giltst als besonnener und disziplinierter Verteidiger, der nur wenig Strafzeiten erhält. Siehst du das als die besonderen Stärken deines Spiels an?
Ich bin allgemein ein ruhiger Typ und rede nicht allzu viel. Das wissen die meisten im Team. Ich denke, dass das so ganz okay ist. Es kann schließlich nicht jeder ein Lautsprecher sein. Das wirkt sich sicherlich auf meine Spielweise aus und ist ein Grund, weshalb ich in meiner gesamten Karriere nur sehr wenige Strafzeiten genommen habe.

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In welchen Bereichen musst du deiner Meinung nach noch an dir arbeiten?
Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit meinem Spiel. Was fehlt, ist vor allem die offensive Produktivität. Die Scorerpunktzahl könnte besser sein. Aber da muss ich einfach Geduld haben. In der Vorbereitung im Sommer habe ich viel Krafttraining gemacht, weil ich auch auf diesem Gebiet noch Entwicklungspotenzial bei mir sehe.
Die Blue Jackets sind in dieser Saison der Angstgegner der Washington Capitals. Die ersten zwei Duelle habt ihr gewonnen, im dritten immerhin einen Punkt geholt. Was ist euer Erfolgsgeheimnis gegen sie?
Ich weiß es ehrlich gesagt selbst nicht, das ist wirklich schwer zu sagen. Vielleicht passen sie ganz gut zu unserem System. Bis jetzt hat es zumindest hervorragend geklappt, obwohl sie derzeit das beste Team der Liga sind.
Von dir ist bekannt, dass du dich in sonnigen Gefilden besonders wohlfühlst. Dann müssten dir Auswärtstrips nach Florida und Kalifornien gut gefallen, oder?
Ja, es ist immer schön, wenn man nach Florida oder Kalifornien in die Sonne kommt. Das ist mal was ganz anderes im Vergleich zu den anderen Orten. Als wir vor ein paar Wochen in Florida waren, hatten wir beispielsweise ein Workout am Strand. Das fand ich richtig cool.