Bruins sichern Playoffs
Die Boston Bruinns sicherten sich am Dienstag die Playoffs, auch dank Tuukka Rask und David Pastrnak
von Alexander Gammel / NHL.com/de Autor
Die Boston Bruins haben zwei harte Jahre hinter sich. Nach sieben Playoffteilnahmen in Folge, scheiterten sie in den letzten beiden Saisons an der Hürde für die Endrunde. Doch im vergangenen Sommer starteten sie mit höheren Ansprüchen in die Saison 2016-17. Hochmotiviert wollten sie endlich wieder ihre Saison verlängern und seit gestern ist es Offiziell, die Sommerpause muss warten. Mit einem 4-0 Sieg gegen die Tampa Bay Lightning, sicherten sie sich endgültig einen Platz in den Playoffs und erspielten sich damit eine Chance auf den nächsten Stanley Cup Sieg, nach ihrem Erfolg gegen die Vancouver Canucks in der Saison 2010-11, damals noch mit Dennis Seidenberg.
Es war ein besonderes Spiel, das einige der Gründe für den Erfolg der Bruins in dieser Saison demonstrierte.
Die Rekordsaison des David Pastrnak
"Das ist natürlich ein neues Gefühl für mich", erklärte David Pastrnak nach dem Spiel gegen die Lightning. "Ich genieße es wirklich, es macht großen Spaß und ist aufregend. Jetzt sind wir in einer Situation, in der wir um das Heimrecht und einen guten Platz in den Playoffs kämpfen können. Wir können jetzt entspannter spielen, mit dem Wissen, dass wir es geschafft haben und wir haben viel Spaß."
Der tschechische Außenstürmer hat selbst großen Anteil an der Qualifikation der Bruins. Pastrnak wurde 2014 in der ersten Runde von den Boston Bruins gedraftet (Nr. 25) und kam in seiner ersten Saison auf 10 Tore und 27 Punkte in 46 Spielen und in der folgenden Saison auf 15 Tore und 26 Spielen in 51 Spielen. Diese Saison übertraf er dann alle Erwartungen und hatte seinen großen Durchbruch. Mit seinen Toren 33 und 34 erreichte er letzte Nacht zum ersten Mal in seiner Karriere die Marke von 70 Punkten, eine beeindruckende Leistung, die ihn unter die zehn besten Torschützen und die 15 besten Scorer der Liga bringt. Er ist der zweitbeste Scorer seines Teams, hinter Brad Marchand (39 Tore, 85 Punkte). Es ist das erste Mal seit 2008-09, dass zwei Spieler der Bruins auf mindestens 70 Punkte kommen. Diesen zweiten überragenden Scorer zu haben, war auch im Spiel gegen Tampa entscheidend. Für Brad Marchand war das Spiel bereits im ersten Drittel, beim Stand von 0-0 zu Ende, nachdem er wegen Stockstichs eine Spieldauerstrafe kassierte. Die Bruins überstanden die fünfminütige Unterzahl und Pastrnak führte das Team zum Sieg.
Video: TBL@BOS: Pastrnak bezwingt Vasilevskiy
Das finnische Bollwerk
Auch Tuukka Rask zeigte gestern, wie wertvoll er diese Saison für die Bruins ist. Zwar ist seine Fangquote von 91,4% nicht gerade unter den besten Werten der Liga, dank einer starken Defensive kommt er aber dennoch auf 37 Siege, bei einem Gegentorschnitt von 2,27, was Rang fünf nach Siegen und Platz neun nach Gegentoren bedeutet.
Es ist aber nicht nur die Tatsache, dass die Bruins die zweitwenigsten Schüsse pro Spiel auf ihr Tor zulassen (26,7), die für die vielen Siege sorgt. Rask stellte mit seinem Shutout gegen die Lightning einen persönlichen Rekord auf und zog mit acht Shutouts mit Braden Holtby auf Platz eins der NHL gleich. Nur ein finnischer Torwart, Miikka Kiprusoff kam je auf eine höhere Zahl (10). Mit seinen nun 38 Karriereshutouts, liegt er unter allen finnischen Torhüter der NHL Geschichte nur hinter Kiprusoff (44) und Pekka Rinne (43).
Hat Rask einen guten Abend ist er unüberwindbar, was für die Bruins ein entscheidender Vorteil in den Playoffs sein könnte. Doch wer wird ihr Gegner sein? Das ist noch offen. Die Bruins sind derzeit auf Platz drei der Atlantic Division. Der einzige Platz der Division, der bereits sicher vergeben ist, ist die Spitzenposition, die sich die Montreal Canadiens gesichert haben.
Die Ottawa Senators liegen derzeit punktgleich mit den Bruins auf Platz zwei, haben aber aufgrund der niedrigen Anzahl ihrer Siege ohne Penaltyschießen, die bei Punktgleichheit entscheidet, noch keinen sicheren Playoffplatz, ihnen fehlt dazu noch ein Punkt. Die Toronto Maple Leafs sind einen Punkt hinter den Bruins und Sens und benötigen noch einen Sieg in drei Spielen. Jeder der drei kann also noch auf Platz zwei, oder drei der Division, oder auf dem zweiten Wild Card Platz landen.
Die Teams auf Platz zwei und drei werden in der ersten Runde gegeneinander antreten, das Team mit der zweiten Wild Card wird gegen das punktbeste Team der Conference und damit das punktbeste Team der Liga antreten. Ein Szenario, das jeder vermeiden möchte.