BOS@WSH: Marchand und Pastrnak zusammen zum PPG

Für Zdeno Chara war es sicher ein komisches Gefühl. Nach 14 Jahren in Diensten der Boston Bruins wechselte der hünenhafte Verteidiger mit über zwei Meter Körpergröße von den Boston Bruins zu den Washington Capitals. Für Chara kam es am Samstag zum ersten Duell mit seinen ehemaligen Kollegen. In diesem Aufeinandertreffen behielten die Capitals mit 4:3 nach Verlängerung die Oberhand und punkteten zum neunten Mal in Serie. Erst am Montag sollte die Punkteserie, die seit Saisonbeginn lief, ein Ende finden. Der Gegner erneut die Bruins.

Chara war es, der die Partie für Washington eröffnete und nach etwas mehr als 13 gespielten Minuten traf. Für den slowakischen Defensivspezialisten war es bereits das zweite Tor im Trikot der Capitals. Washington traf nur Sekunden später erneut, Daniel Sprong war der Torschütze. Mit dem 3:0 stellte John Carlson noch bevor die Hälfte des Spiels absolviert war, eine deutliche Führung her. Die Capitals schienen wie die sicheren Sieger, die eine der besten Verteidigungsreihen der Liga geknackt hatten.
Schon am Samstag führte Washington mit drei Toren, musste dann den Ausgleich hinnehmen und gewann schließlich in der Verlängerung. Mit der Rückkehr von David Pastrnak konnten die Bruins ihrem Spiel eine neue Komponente hinzufügen. Bislang war besonders die Defensive im Vordergrund. 20 Gegentore standen nach dem dritten Treffer der Capitals in der Statistik der Bruins. Der Gegentorschnitt von 2,22 war der drittbeste Wert der NHL und der Top Wert in der MassMutual East Division.
Der 0:3-Rückstand war der Weckruf für Boston. "Wenn man mit ein paar Toren hinten liegt, dann muss man Druck aufbauen und mit dem Resultat leben", erklärte Bruce Cassidy, der Trainer der Bruins, nach der Partie. "Wenn sie dann kontern und gute Spielzüge zeigen, dann schauen wir weiter."

BOS@WSH: Pastrnak erzielt sein zweites Tor des Spiels

In den vergangenen 25 Jahren gelang es den Bruins, vor dem Match am Montag, fünf Mal einen Rückstand von drei Toren noch in der regulären Spielzeit in einen Sieg zu verwandeln. Zuletzt vollbrachte Boston das Kunststück am 13. März 2018 gegen die Carolina Hurricanes.
Mit einer 5-0-1-Bilanz im Rücken und dem am Samstag nach einer Verletzung zurückgekehrten Pastrnak glichen die Bruins aus. Der Torjäger erzielte seine ersten beiden Saisontore und verkürzte auf 2:3. Drei weitere Tore sorgten für den Boston-Sieg und den ersten punktlosen Abend der Capitals in dieser Saison. Pastrnak, der sich am 16. September einer Hüft-Operation unterzog, fühlte sich noch nicht bei seiner vollen Leistungsstärke. "Bei meinen Treffern, da war es großartig", erlaubte er einen Blick in seine Gefühlswelt. "Ich hatte ein bisschen Probleme, das Tor zu treffen. Es fühlte sich dann natürlich gut an, dass endlich einer rein ging."
Wie wichtig Pasternak für die Bruins ist, zeigt die Statistik. Lediglich 3,11 Tore erzielten die Bruins bislang im Durchschnitt pro Partie. 14 andere Mannschaften sind hier besser platziert als Boston, die sich eher auf die Defensive verlassen mussten. Mit der Treffsicherheit von Pastrnak, der in den vergangenen vier Spielzeiten immer 34 oder mehr Tore erzielte, können die Bruins nun auch wieder in der Offensive für mehr Gefahr sorgen.
Mit dem Erfolg über Washington sorgt Boston für einen engen Dreikampf an der Spitze der MassMutual East Division. Die Philadelphia Flyers grüßen von der Spitze, gefolgt von den punktgleichen Capitals und den Bruins mit einem Punkt Rückstand, allerdings einer absolvierten Partie weniger. Die Pittsburgh Penguins auf dem vierten Rang konnten die drei Top-Teams bereits um drei Zähler distanzieren.
Für Pastrnak und die Bruins folgt nach der schweren Doppelaufgabe gegen die Capitals bereits der nächste harte Brocken. Am Mittwoch (8.p.m. ET; nhl.tv; Do. 2 Uhr MEZ) und am Freitag (7 p.m. ET; nhl.tv; Sa. 1 Uhr MEZ) gastieren sie bei den Flyers, den aktuellen Spitzenreitern der MassMutual East. Gegen das offensivstarke Philadelphia werden die Bruins erneut eine starke Leistung aller Mannschaftsteile benötigen, um die Punkteserie fortzusetzen und die Spitze der Division zu übernehmen.