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Die NHL-Saison 2018/19 wirft langsam aber sicher ihre Schatten voraus. Vor dem Start der Trainingslager analysiert NHL.com/de ab dem 5. August die 31 Teams der Liga in 31 Tagen. Zu jeder Mannschaft gibt es in der Serie "31 in 31" zwei Berichte mit interessanten Fakten, Einschätzungen und Einblicken.
In dieser Folge: Columbus Blue Jackets

Bilanz 2017/18: 45-30-7, 4. in der Metropolitan Division
Playoffs 2018: 2:4-Niederlage in der ersten Runde gegen die Washington Capitals
Trainer: John Tortorella, seit Oktober 2015
Neuzugänge: Jean Francois Berube (Chicago Blackhawks, Trade), Riley Nash (Boston Bruins, Free Agent), Anthony Duclair (Chicago Blackhawks, Free Agent)
Abgänge: Jordan Schroeder (Chicago Blackhawks), Matt Calvert (Colorado Avalanche), Ian Cole (Colorado Avalanche), Jack Johnson (Pittsburgh Penguins), Thomas Vanek (Detroit Red Wings)
Von der einstigen Schießbude der Liga ist schon lange nicht mehr viel übrig geblieben. Bei den Columbus Blue Jackets wird, spätestens seit Coach John Tortorella das Zepter schwingt, selbstbewusstes und erfolgreiches Eishockey gespielt. Das ehemalige Kellerkind, dessen Playoff-Teilnahmen in den vergangenen Jahren lediglich Ausrutscher waren, hat in der abgelaufenen Spielzeit Konstanz bewiesen.

Zum ersten Mal seit die Blue Jackets zur Saison 2000/01 in die NHL aufgenommen wurden, erreichten sie die Stanley Cup Playoffs in zwei aufeinanderfolgenden Spielzeiten. Doch nachdem die Blue Jackets in 2017 in der ersten Runde gegen die späteren Meister, die Pittsburgh Penguins, nach nur fünf Spielen die Segel streichen mussten, erwischten sie auch in 2018 ein dickes Brett zum Auftakt. Gegen die Washington Capitals mussten sie sich letztendlich mit 2:4 geschlagen geben, obwohl sie mit zwei sensationellen Auftaktsiegen in die Playoffs gestartet waren.
So haftet den Blue Jackets auch vor der bevorstehenden Saison der Makel an, das einzige Team zu sein, dass noch nie eine Stanley Cup Playoff Serie für sich entscheiden konnte. Eine Sache, die wenn es nach Tortorella geht, ein Ende finden muss.
"Ich mag unser Personal, aber für mich ist das wichtigste, dass wir unsere Einstellung ändern müssen", erklärte er nach den Paarungen gegen die Capitals. "Wir müssen verstehen, dass wir in die Playoffs gehören. Das Erreichen der Playoffs alleine darf uns nicht satt machen. Nach sechs Spielen ist für uns Schluss. Ich will, dass das aufhört."
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Das Personal, das Tortorella so gerne hat, veränderte sich auf einigen Positionen:
In der Defensive kehrten die Verteidiger Jack Johnson und Ian Cole den Blue Jackets den Rücken. Cole verließ Columbus als Free Agent in Richtung Colorado und Routinier Johnson, der seit 2012 die Schlittschuhe für den Klub aus Ohio schnürte, unterschrieb ein neues Arbeitspapier bei den Pittsburgh Penguins.
Beide hinterlassen in der Hintermannschaft tiefe Löcher, die Tortorella erst noch stopfen muss. Unter seinen Neuzugängen findet sich kein einziger Abwehrspieler mit ernsthaften Chancen auf einen Platz unter den Top-6.
Stattdessen reagierten die Verantwortlichen der Blue Jackets auf eine sich anbahnenden Flaute in der Chancenverwertung (236 Tore in 2017/18 gegenüber 247 Toren in 2016/17) und verstärkte die Offensive mit einigen neuen Gesichtern.
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Von den Boston Bruins lotste General Manager Jarmo Kekalainen den Allrounder Riley Nash nach Columbus. Der Erstrundenpick von 2007 (An Position 21 von den Edmonton Oilers ausgewählt), legte im Vorjahr die beste Saison seiner Karriere hin. Nach nur 17 Punkten (sieben Tore, zehn Assists) in 81 Spielen 2016/17 zeigte Nashs Formkurve in der abgelaufenen Saison steil nach oben. Aufgrund von Verletzungssorgen bekam Nash die Chance, sich in den Top-Sturmreihen zu empfehlen und nutzte diese. Mit 41 Punkten (15 Tore, 26 Assists) erreichte er eine beachtliche Ausbeute.
Neben Nash empfahl sich auch Anthony Duclair mit einer soliden Saison 2017/18 für einen Arbeitsvertrag bei den Blue Jackets. Am 5. Juli unterschrieb der 22-jährige Kanadier, der in 66 Spielen für die Arizona Coyotes und Chicago Blackhawks 23 Punkte (elf Tore, zwölf Assists) markierte, bis zum Ende der kommenden Spielzeit für 650.000 US-Dollar.
Auch wenn die Neuzugänge sinnvolle Ergänzungen sind, Tortorellas ambitionierte Mission wird nur dann erfolgreich sein, wenn einige wichtige Akteure wie Alex Wennberg oder Brandon Dubinsky in der Lage sind zu alter Stärke zurückzufinden.