189-209-213-256: Die Bilanz der Gegentore in den vergangenen vier Jahren, von der Titelsaison 2015 angefangen bis zum Ende der Hauptrunde 2018, macht deutlich, wo bei den Blackhawks zuletzt hauptsächlich der Schuh drückte. Die Defensive erwies sich als ein äußerst fragiles Gebilde. Die Verantwortlichen des Klubs reagierten auf die Malaise und verpflichteten Torhüter Cam Ward und Verteidiger Brandon Manning für den hinteren Bereich.
Ward soll mit seiner ausgewiesenen Fachkenntnis für mehr Stabilität sorgen, falls Stammkeeper Corey Crawford nicht zur Verfügung steht oder eine Verschnaufpause benötigt. Manning wurde unter Vertrag genommen, weil er für sein schnörkelloses Abwehrverhalten bekannt ist. Genau diese Eigenschaft vermisste man in der abgelaufenen Spielzeit häufiger in Chicagos Verteidiger-Verbund.
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Generell klafft in der Defensive hinter dem Duo Duncan Keith und Brent Seabrook eine Lücke. Wenn beide wie 2017/18 nicht regelmäßig ihre Topleistung abrufen, wird diese Schwäche besonders offensichtlich. Um dieses Problem zu beheben, reicht die Hinzunahme eines fertigen Spielers vom Schlage Mannings alleine nicht aus. Ziel muss es vielmehr sein, den Verteidigern Connor Murphy, Erik Gustafsson und Jan Rutta sukzessive mehr Verantwortung zu übertragen und sie dadurch auf ein höheres Level zu führen.
Große Hoffnungen setzen die Blackhawks zudem in ihren Verteidiger-Nachwuchs. Mit Henri Jokiharju, Darren Raddysh, Lucas Carlsson und Adam Boqvist erhielten vier Talente einen Vertrag. Vor allem dem 19 Jahre alten Finnen Jokiharju wird der Sprung ins NHL-Aufgebot nach dem Trainingscamp im September zugetraut. Der 17-jährige Boqvist, den Chicago beim NHL Draft 2018 an Gesamtposition 8 auswählte, soll dagegen erst bei den London Knights in der OHL an das Niveau in Nordamerika herangeführt werden.