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Mit neun Jahren einmal NHL spielen, mit dem Logo der New York Rangers auf der Brust dem Puck hinterherjagen, mit den Blackhawks gegen die Golden Knights antreten oder als Schlussmann der Canadiens per Glanztat einen Angriff der Bruins stoppen und den tosenden Applaus von den Rängen genießen. Ein Traum? Keineswegs!

In Freiburg, Schweiz erfüllt sich auch in diesem Jahr der Kinderwunsch aufs Neue für 200 Eishockeycracks der Jahrgänge 2007, 2008 und 2009, wenn vom 23. bis 25. März zum 24. Mal das Tournoi International des Piccolos de Fribourg (TIPF) ausgetragen wird. Die kleinen NHL-Stars heißen mit Vornamen Marc, Nolan, Leon, Paul, Luca oder Vladimir, und sie kommen, wie ihre großen Vorbilder, aus unterschiedlichen Nationen.

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Ein knappes Vierteljahrhundert ist es her, als Betreuer und Eltern der Freiburger Juniorenabteilung das Vorhaben verwirklichten für ihren Nachwuchs ein großes Eishockeyturnier zu veranstalten.
"Mit IIHF-Präsident] René Fasel bekamen sie einen namhaften Fürsprecher und Unterstützer dieser Idee", erzählte TIPF-Präsident Giovanni Ferreri gegenüber NHL.com/de die Gründungsgeschichte des Wettstreits.
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Fasel, in Freiburg geboren, der selbst zwölf Jahre lang in Juniorenteams bei Fribourg-Gottéron spielte, war es ein besonderes Anliegen in seiner Heimatstadt den Eishockeysport zu fördern.
Das Turnier sollte von Beginn an international ausgerichtet sein, so dass sich unter den ersten acht Teilnehmern, neben den fünf Schweizer Teams (2x Freiburg, Lausanne, Yverdon, Dübendorf), auch zwei aus Deutschland (Augsburg, Krefeld) und eines aus Frankreich (Morzine) befand. Mit der Jugend des Krefelder e.V. gewann damals tatsächlich das Team mit dem weitesten Anreiseweg.

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Im Folgejahr gingen die Piccolos erstmals in NHL-Jerseys aufs Eis und die Mannschaften nannten sich Flyers, Ducks oder Penguins.
"Seit 1999 wird das TIPF auch unter dem offiziellen NHL-Emblem ausgetragen und darf sich NHL Turnier von Fribourg nennen", erklärte Ferreri. "Jeder Spieler bekommt zu Turnierende sein NHL-Trikot geschenkt. Das ist natürlich noch einmal ein besonderer Ansporn für die Jungen, ebenso wie die Aussicht als Sieger durch jenen grünen Drachen das Eis zu betreten, der bei jeder Heimpartie des HC Fribourg-Gottéron für den Einlauf bei der Mannschaftsverkündung aufgestellt wird."
Der Teilnehmerkreis nahm stetig zu, doch "mit zwölf Mannschaften haben wir schon rein logistisch das Maximum erreicht", bestätigte Ferreri die Vermutung.
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Insgesamt kümmern sich am Turnier-Wochenende 150 freiwillige Mitarbeiter um das Wohl der Gäste.
"Wir hatten auch schon ein Team aus St. Petersburg [2015] hier, und auch eines aus Moskau. Das Gros der Teilnehmer stellt der Kanton Freiburg, wobei es sich bei der Zusammenstellung, um keine Klubmannschaften handelt. Jeder darf sich um eine Teilnahme bewerben. Wir achten jedoch schon darauf, dass Mannschaften zwei oder dreimal in Folge antreten, ehe wieder neue hinzukommen. Das Teilnehmerfeld wird nicht von Jahr zu Jahr komplett ausgetauscht."

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"Über 4000 Nachwuchsspieler nahmen bereits am TIPF teil. Der Bekannteste unter ihnen war Nico Hischier, der 2008 mit den Sierre Devils den sechsten Platz belegte", erzählt der TIPF-Präsident mit einem durchaus berechtigten Hauch von Stolz in der Stimme.
Rino Hischier nahm das Foto von Nico, als 9-Jähriger im Devils-Jersey beim TIPF, zum NHL-Draft 2017 mit, bei dem sein Sohn an Nummer 1 von den - wie sollte es auch anders sein aufgrund dieser Vorgeschichte - New Jersey Devils gedraftet wurde.
"Nico ist selbstverständlich das große Vorbild der Kinder. Sie verfolgen schon das Geschehen in der NHL. Mittlerweile bekommen sie aufgrund des Internets viel mehr von der NHL mit als in früheren Jahren."

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Beim TIPF steht aber nicht nur der sportliche Erfolg des Nachwuchses im Vordergrund, sondern es gibt in den drei Tagen ein großes Rahmenprogramm mit Skill-Wettbewerben für die Kids und einem Altherren All-Star Game mit ehemals Aktiven aus Freiburg.
Natürlich wird auch mit lokalen Köstlichkeiten und Spezialitäten für das leibliche Wohl gesorgt.
"Jedes Team baut einen Stand, an dem regionale Produkte feilgeboten werden, auf. Das ist uns ganz wichtig", betont Ferreri mit Vorfreude auf das anstehende Turnier, bei dem wieder Kinderträume verwirklicht werden.
Ein Besuch des TIPF lohnt sich immer!