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Die Zuversicht bei den Nashville Predators vor Spiel 1 der Stanley Cup First Round bei den Carolina Hurricanes war groß. Sie speiste sich vor allem aus den zwei Siegen mit nur einem Gegentor (3:1, 5:0) in den beiden abschließenden Spielen der regulären Saison gegen die Vertretung aus Raleigh. Doch die Erfolge haben den Predators offenbar Sand in die Augen gestreut, was die Stabilität der eigenen Defensive betrifft. Die erwies sich bei der 2:5-Niederlage am Montag zum Auftakt der Playoff-Erstrundenserie in der PNC Arena längst nicht so gefestigt wie gedacht.

Alle drei Verteidiger-Paare hatten mehr oder weniger einen gebrauchten Tag. Selbst Kapitän Roman Josi und sein Nebenmann Ryan Ellis waren davon nicht ausgenommen. Der Berner schloss die Partie in der Plus-Minus-Bilanz mit einem Wert von -3 ab. Auch in der Offensive hatte er wenig Fortune. Zumindest stimmte der kämpferische Einsatz bei Josi. Fünf Checks und vier geblockte Schüsse waren für ihn am Ende im Spielberichtsbogen verzeichnet. Ellis beendete den Einsatz gegen die Hurricanes mit einer -2, drei Torschüssen, zwei Checks und drei geblockten Schüssen.
Beim Training am Dienstag versuchten die Predators die Enttäuschung über das verlorene Spiel aus den Gliedern zu schütteln. "Es gilt jetzt, die richtigen Lehren daraus zu ziehen", sagte Verteidiger Mattias Ekholm bei der Video-Pressekonferenz im Anschluss an die Einheit. "Wir werden beweisen, dass wir ein anderes Niveau besitzen als das, was wir gestern im letzten Drittel gezeigt haben. Mit dem Spielstand von 2:2 nach 40 Minuten und unserer Leistung bis dahin durften wir zufrieden sein, aber danach muss einfach mehr von uns kommen", betonte er.

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Nach Ansicht von Ekholm war die Niederlage in erster Linie auf Konzentrationsmängel im Schlussabschnitt zurückzuführen. "In den Playoffs darf man zu keinem Zeitpunkt zurückstecken. Jeder Moment, jedes Tor können entscheidend sein. Deshalb muss man von Anfang bis Ende fokussiert bleiben", meinte er.
Wichtig sei es nun, die Ruhe zu bewahren und in der nächsten Begegnung nicht zu viel zu wollen. "Wir brauchen ein gesundes Maß zwischen Zurückhaltung und Vorwärtsdrang. Außerdem müssen wir versuchen, die Angriffszüge der Hurricanes besser zu lesen und in der eigenen Zone vor ihnen am Puck zu sein, wenn sie ihn in die Ecken spielen", erläuterte Ekholm.
Trainer John Hynes ließ durchblicken, dass er Veränderungen in der Defensive vornehmen wird. Personell kann er aus dem Vollen schöpfen. Bis auf die langzeitverletzten Verteidiger Mark Borowiecki und Luca Sbisa stehen ihm alle Abwehrspieler zur Verfügung. Für Hynes ist diese Situation ein Luxus. Wegen des großen Verletzungspechs der Predators war er in der regulären Saison häufig gezwungen zu improvisieren.

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Der Coach mochte nicht einmal ausschließen, dass er das Top-Paar Josi und Ellis aufteilt, um dem Abwehrgebilde dadurch insgesamt mehr Robustheit zu verschaffen. "Sie zu splitten ist eine Option, über die wir heute geredet haben", sagte Hynes. Das sei jedoch nicht ohne Risiko. "Die beiden sind eingespielt. Wenn sie neue Leute neben sich haben, ändern sich für sie natürlich die gewohnten Abläufe", so der Trainer weiter.
Möglich ist deshalb auch die Variante, dass Hynes lediglich punktuell die Zusammenstellung in der Verteidigung ändert. Eine plausible Variante wäre die Rückkehr von Dante Fabbro an die Seite von Ekholm. Beide spielten schon häufig zusammen und verstehen sich bestens. Am Montag musste Fabbro mit einem Platz im Zuschauerraum vorliebnehmen. Matt Benning könnte ebenfalls eine Einsatzchance erhalten. Sollten tatsächlich beide ins Team rücken, wären Ben Harpur, Erik Gudbranson und Alexandre Carrier die Streichkandidaten.

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Dass die Predators vor einer gewaltigen Herausforderung stehen, ist Hynes bewusst. Mit 0:2 in der Serie hinten zu liegen, wäre eine schwere Bürde. Doch der Trainer verbreitete Optimismus. "Wir kennen Drucksituationen wie diese. Außerdem sind wir nach einem mäßigen Auftritt in dieser Saison oft mit einer starken Leistung zurückgekommen", hob er hervor.
Spiel 2 der Best-of-7-Serie zwischen den Hurricanes und den Predators steigt am Mittwoch (8 p.m. ET; NHL.TV; Do. 2 Uhr MESZ) erneut in der PNC Arena in Raleigh. Danach wechselt das Heimrecht. Spiel 3 und Spiel 4 finden in der Bridgestone Arena in Nashville statt.