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Die Florida Panthers schlossen vergangene Saison die Atlantic Division als Tabellenerster ab. In dieser Spielzeit lief es noch nicht so rund für die in Sunrise, Florida beheimatete Franchise. Es ist noch keine 14 Tage her als sie sich, punktgleich mit den Toronto Maple Leafs und den Buffalo Sabres, den drittletzten Tabellenplatz in der Eastern Conference teilen mussten. Eine Bilanz von 6-6-1 aus 13 Spielen war, für eine Mannschaft, die sich erneut berechtigte Playoffhoffnungen machte, einfach zu wenig. Ein Jaromir Jagr hatte zu diesem Zeitpunkt einen Treffer auf der Habenseite. Aleksander Barkov, im Vorjahr noch mit 28 Treffern in 66 Spielen Floridas erfolgreichster Torschütze und mit 59 Scorerpunkten der drittbeste Scorer, brachte es auf zwei Tore und vier Vorlagen. Jussi Jokinen, mit 42 Assists in 2015/16 der beste Vorlagengeber der Panthers, musste zwischen dem 20. Oktober und 10. November aufgrund einer Knieverletzung pausieren. Er hatte bis zu seiner Genesung gerade einmal zwei Tore vorbereiten können. Immerhin konnten mit den Centern Jonathan Marchessault und Colton Sceviour zwei Neuzugänge, sie kamen aus Tampa und Dallas, die in sie gesetzten Erwartungen übertreffen, indem sie den ersten und dritten Platz in der teaminternen Torjägerliste teilten.

Und dann musste sich am vergangenen Dienstag das Team von Headcoach Gerard Gallant auch noch auf den Weg vom sonnigen Süden in den doch schon sehr herbstlichen Norden aufmachen, wo vier schwere Auswärtspartien auf sie warteten. Von ihren vorherigen sechs Auftritten in der Fremde hatten sie nur einen gewinnen können. Die Vorzeichen für eine erfolgreiche Tour standen alles andere als gut. Die Mannschaft musste sich nun zusammenreißen, um nicht schon frühzeitig in der laufenden Spielzeit den Anschluss an die oberen Tabellenränge zu verlieren. Im Nachhinein ist es dem Team hoch anzurechnen, dass es genau wusste auf was es ankommt, und plötzlich trafen auch jene Spieler, die aufgrund ihrer bisherigen Leistungen sehr kritisch beäugt wurden.
Am Dienstag fügten die Panthers den Montreal Canadiens ihre erste Saisonniederlage im Bell Centre zu. Jokinen bereitete dabei den 4-3 Siegtreffer von Aaron Ekblad nach 179 Sekunden in der Verlängerung vor. Selbst von dem Rückschlag einer herben 1-6 Niederlage gegen die Toronto Maple Leafs am Donnerstag erholte sich Gallants Truppe schnell. Sie zeigte im Canadien Tire Centre der Ottawa Senators eine beeindruckende Effektivität im Torabschluss. 23 zu 40 lautete das Torschussverhältnis zugunsten der Hausherren, doch 4-1 der Endstand für die Panthers. Jagr brachte in dieser Partie mit seinem zweiten Saisontor Florida in Front und sammelte noch zwei weitere Assists, Jokinen traf beim 2-0 zum ersten Mal in dieser Saison und Barkov war an den ersten zwei Treffern an der Vorarbeit beteiligt gewesen.

Durch diesen Sieg sammelten die Panthers ausreichend Selbstvertrauen für ihren Auftritt am Sonntag im Madison Square Garden, wo sie gegen die New York Rangers, einen ihrer sogenannten Angstgegner, antreten mussten. Seit dem 18. April 2013 hatten sie fünf Spiele hintereinander nicht mehr in Manhattan gewinnen können, doch am Ende durften sie sich dank ihres Kämpferherzes über einen 3-2 Sieg nach Penaltyschießen freuen.
Zweimal glichen sie einen Rückstand aus. Sogar Heimkehrer Verteidiger Keith Yandle, der seinen letzten Treffer noch im Trikot der Rangers am 4. März dieses Jahres erzielt hatte und 35 Spiele lang nicht mehr erfolgreich war, fand sich als Torschütze im Spielberichtsbogen wieder.
Ein echtes Highlight dieser Partie war der verwandelte Penalty des 21-jährigen Barkov, der als zweiter Schütze Rangers Schlussmann Henrik Lundqvist verladen konnte, indem er sich die Scheibe an die Kufe spielte und sie dann, mit einer Hand am Schläger, über die Torlinie stocherte.
Barkov war sich nach der Partie sicher, dass er nun auch bald aus dem Spiel heraus einen Treffer erzielen wird: "Es war schön, den Puck mal wieder im Netz unterbringen zu können, das ist mir schon lange nicht mehr geglückt [17 Spiele]. das fühlt sich gut an und ich werde es im nächsten Spiel noch besser machen."
Besser, als in der Partie bei den Maple Leafs, wo er sechs Gegentreffer bei 22 Torschüssen zuließ, verrichtete auch Panthers Schlussmann James Reimer gegen die Rangers seine Arbeit. Der 28-Jährige konnte insgesamt 33 Schüsse abwehren und zeigte, dass er eine gute Vertretung für Roberto Luongo ist, der mit 39 Saves in Ottawa bewiesen hatte, dass er noch nichts von seinem Können und seiner Reaktionsschnelligkeit verloren hat.

Gallant wünscht sich nun, dass seine Mannschaft nach diesem "großartigen Auswärtstrip", den Schwung mit nach Hause nimmt und davon auch auf eigenem Eis profitieren kann. Gelegenheit dazu haben sie in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch um 7:30 Ortszeit, wenn im BB&T Center die Philadelphia Flyers gastieren.