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Früher zur Collegezeit nannten sie Andrew Hammond nur den "Hamburglar", weil er dafür bekannt war, dass er sehr gerne bei einer großen amerikanischen Fast-Food-Kette, die nicht für sehr gesundes Essen bekannt ist, besonders gerne aß und vielleicht auch deswegen von der Statur ein sehr kräftiger Torhüter war. Nichtsdestotrotz arbeitete sich der 30-jährige Kanadier aufgrund seines ohne Zweifel vorhandenen Talentes bis in die NHL durch.

Dort feierte Hammond in der Saison 2014/15 für die Ottawa Senators einen Lauf von 20-1-2, der ihm ligaweite große Beachtung einbrachte. Doch am Freitag toppte er diese Erlebnisse, indem er die Colorado Avalanche nach den Verletzungen von Nummer 1 Semyon Varlamov und Backup Jonathan Bernier mit 44 Saves in Spiel 5 der Best-of-7-Serie der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs der Western Conference bei den Nashville Predators zu einem 2:1-Sieg führte und diese den Gesamtstand auf 2:3 verkürzen konnten. Es kommt damit am Sonntag (7 p.m. ET; NBCSN, SN, TVAS, ALT, FS-TN) zu einer weiteren Partie der beiden Mannschaften im Pepsi Center von Denver.
"Wir freuen uns sehr, dass wir ein weiteres Spiel bekommen", betonte Hammond. ""Wir wollten nicht, dass die Saison heute endet und ich denke am Ende des Tages haben wir auch alles dafür getan, dass dies nicht der Fall war."
Hammond holte in seinem ersten Spiel der Meisterrunde von Beginn an seit dem 17. April 2015 (2:3 OT gegen Montreal Canadiens) den ersten Playoff-Sieg seiner Karriere und stellte die viertmeisten Saves von einem Colorado-Torhüter bei einem Auswärtssieg in der KO-Runde ein. Er wurde außerdem zum ersten Torhüter seit Philipp Grubauer (2014/15 mit den Washington Capitals), der nur ein einziges Spiel in der regulären Saison absolvierte und in derselben Spielzeit einen Sieg in den Playoffs einfahren konnte.
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Bereits in Spiel 4 musste Hammond seinen Teamkollegen Bernier wegen dessen Verletzung im unteren Körperbereich im dritten Drittel beim Stand von 0:3 ersetzen und wehrte alle acht auf ihn abgegebenen Torschüsse ab und ermöglichte seinen Farben so eine Aufholjagd bis zum 2:3-Endstand.
Begeistert zeigte sich auch Avalanche Stürmer Gabriel Landeskog, der 4:11 Minuten vor dem Ende den Ausgleich erzielen konnte und sagte, "es war einer der besseren Auftritte, die ich seit langer Zeit von einem Torhüter gesehen habe." Landeskog war insbesondere davon beeindruckt, wie Hammond seine Ruhe bewahrte, selbst als in der 51. Minute Stürmer Nick Bonino mit dem Schlittschuh, aber nach Meinung der Schiedsrichter nicht regelwidrig, die Führung der Gastgeber markieren konnte und ein möglicher Shutout dahin war, obwohl der Schlussmann letztendlich 18 der 19 Schüsse im Schlussabschnitt auf ihn abwehrte.
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"So ruhig und stetig den ganzen Abend", lobte Kapitän Landeskog. "Der eine, den sie gemacht haben, der war äußerst glücklich. Doch er hat einfach weitergemacht, war einfach nur solide und hat das 2:1 am Ende festgehalten. Es hat Spaß gemacht dabei zuzusehen."
Die Avalanche haben eine großartige Torhüterleistung benötigt, um in Nashville zu bestehen und es war nicht unbedingt zu erwarten, dass ihnen diese ihr dritter Torhüter liefern würde, auch wenn Avs-Trainer Jared Bednar diese Behauptung logischerweise einschränkt.
"Er kam als erfahrener Mann herein und ich hatte Vertrauen in ihn, als ich sah, wie er die letzten Tage anging", betonte der Bednar. "Es war kein leichtes Spiel für ihn, aber die Mannschaft hat gut mitgearbeitet und Nachschüsse verhindert oder geblockt. Er war stark. Er hat lange auf diese Chance gewartet und hat das Beste daraus gemacht."

Daran muss Hammond nun anknüpfen, wollen die Avalanche die Serie am Sonntag in ein siebtes und entscheidendes Spiel bringen. "Er ist ein guter Torhüter mit guten Zahlen und es ist kein Fehler, dass er dort gerade im Tor steht", bestätigte selbst Bonino respektvoll und gibt die Devise für das kommenden Aufeinandertreffen aus: "Wir müssen auf das Tor Druck ausüben und uns die Tore besser erarbeiten."