Das gute Omen zu Beginn einer Saison in Europa anzutreten, wussten auch die Los Angeles Kings zu nutzen. Stockholm und Berlin waren die Austragungsorte ihre Partien gegen die New York Rangers und der Buffalo Sabres, wovon sie jenes gegen die Rangers mit 3:2 n.V. gewannen und sich daraufhin den Sabres mit 2:4 geschlagen geben mussten. Als im Westen achtplatziertes Team drangen die Kings bis in das Stanley Cup Finale vor, wobei sie auf dem Weg dorthin nur zwei Partien verloren. Auch die New Jersey Devils konnten den Lauf nicht stoppen und nach sechs Finalspielen gewannen die Kings erstmals in ihrer Franchisegeschichte die begehrteste Trophäe des Eishockeysports.
Ist es reiner Zufall, dass Mannschaften nach ihrem Europa-Erlebnis so stark abschneiden?
Der Gewinn des Stanley Cups ist dadurch sicherlich nicht garantiert, doch ein positiver Effekt ist nicht von der Hand zu weisen. Eine solche Reise fördert zweifelsfrei das Zusammengehörigkeitsgefühl der Spieler, wie sie in zahlreichen Interviews bekundeten. Die Kader sind international aufgestellt, so dass es immer ein paar Aktive gibt, denen es eine wahre Freude bereitet, den Mitspielern, den Trainern und Betreuern ihres Klubs das Land oder sogar die Stadt, in der sie aufgewachsen sind, vorzustellen. Sie blühen regelrecht auf, und genießen, unabhängig von ihrer sportlichen Leistung, einen höheren Stellenwert im Team.
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Die Mannschaftskollegen lernen durch einen Europa-Trip, die Kultur ihres 'Reiseführers' besser zu verstehen. Wenn man gesehen hat, wo jemand seine Wurzeln hat, dann fällt einem auch der Umgang mit ihm leichter. Es wird einem klar, warum er sich auf bestimmte Situationen auf eine gewisse Weise, wie es eben seine Art ist, verhält. Und man akzeptiert Reaktionen, seien es welche auf oder auch abseits des Eises, die man ohne ein solches Background-Wissen nicht für tolerabel halten würde.
Man darf gespannt darauf sein, wer in diesem Jahr das Momentum zu nutzen weiß. Florida, Winnipeg, Edmonton und New Jersey wären diesmal an der Reihe.