WPG-DET 12.5 recap

Als am Dienstagabend in der Little Caesars Arena von Detroit die Schlusssirene gerade verstummte, war sprichwörtlich der Stein, der den Detroit Red Wings vom Herzen plumpste zu hören gewesen.

"Wir mussten unbedingt wieder ein Spiel gewinnen. Das fühlt sich einfach großartig an", sagte Gustav Nyquist gegenüber NHL.com nach der Heimpartie gegen die Winnipeg Jets und ergänzte, dass sie noch mehr solcher Auftritte benötigen, um ihre Negativserie wiedergutzumachen.
Der 28-jährige Rechtsaußen hatte zum deutlichen 5:1-Sieg gegen die Überflieger aus Winnipeg zwei Treffer beigesteuert, wodurch Detroit seinen Rückstand gegenüber den für die Stanley Cup Playoffs berechtigten dritten Rang auf zwei Zähler verkürzen konnte.

Sieben Partien in Folge hatten zuvor die Red Wings verloren und waren dadurch auf Platz 5 in der Atlantic Division abgerutscht. Drei magere Pünktchen (0-4-3) betrug seit dem 16. November die Ausbeute des Traditionsteams, weswegen es im Klassement die Montreal Canadiens und die Boston Bruins an sich vorbeiziehen lassen musste.
Ein Besuch der Jets, immerhin Tabellenführer der Western Conference, ist nicht die beste Voraussetzung, um einen Negativtrend zu stoppen, der mit einer 1:10-Niederlage am Samstag bei den Canadiens einen Tiefpunkt erreicht hatte. Oder vielleicht doch?
Red Wings Henrik Zetterberg fand nach der desolaten Vorstellung im Bell Centre der frankokanadischen Metropole deutliche Worte: "Das ist an Peinlichkeit nicht zu überbieten. Ich weiß gar nicht womit ich anfangen soll. Ich spiele seit 20 Jahren Profi-Eishockey, doch so etwas habe ich, soweit ich mich erinnern kann, noch nicht erlebt. So etwas möchte man nicht mitmachen. Im Prinzip blamierte sich jeder, der heute das Trikot mit dem geflügelten Rad auf der Brust getragen hat. Damit müssen wir nun leben."
Auch General Manager Ken Holland, der am Montag ein kleines Zeichen an sein Personal setzte, indem er Center Scott Wilson im Tausch gegen einen Zug in der fünften Runde des NHL Draft 2019 an die Buffalo Sabres abgab, war wenig erfreut über die letzten Auftritte seines Teams. "Unakzeptabel, einfach unakzeptabel", lautete sein kurzes Statement.
Die Aussagen des Führungspersonals fanden Gehör im Kader! Mit gutem Beispiel ging Zetterberg in der gestrigen Partie voran: Der 37-jährige Center leistete zur 1:0-Führung von Justin Abdelkader die Vorarbeit und stand bei drei der weiteren vier Treffer seines Teams ebenfalls auf dem Eis.

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Die anderen Spieler der Red Wings zogen mit, wie auch Cheftrainer Jeff Blashill erfreut feststellte: "Unsere Führungsspieler haben einen guten Job verrichtet, doch wir hatten vier Sturmreihen, die von Beginn an gut spielten. Das war uns besonders wichtig."
Es war zwar nur ein doppelter Punktgewinn und das Ende einer sieglosen Phase, doch Blashill dürfte sich damit vorerst aus der Schusslinie gebracht haben. Ohnehin standen die Spieler der Red Wings fortwährend, auch für die Dauer, in der es nicht gut lief, hinter ihrem Coach, wie Zetterberg am Montag gegenüber der Detroit News verriet: "Wir haben hinter verschlossenen Türen viel mit den Trainern gesprochen. Es wurde genug geredet. Wir müssen rausgehen und zeigen, dass wir ein Team sind und jeder für den anderen eintritt. Wir ziehen an einem Strang."
Gemeinsam handeln müssen die Red Wings auch am kommenden Samstag, wenn sie, um 19:00 Uhr MEZ, mit den St. Louis Blues einen weiteren starken Gegner empfangen. Ginge es rein nach den Zahlen, stehen die Chancen für einen weiteren Zweier der Red Wings gar nicht schlecht. Seit die NHL zur Saison 2013/14 ihre Ligastruktur geändert hat, kamen ihnen Konkurrenten aus der Central Division besonders gelegen: In 60 Aufeinandertreffen heimsten die Red Wings 64,2 Prozent der möglichen Zähler ein (34-17-9) und auch ihre Bilanz gegen die Blues darf zuversichtlich stimmen (5-3-0).